RINKO KAWAUCHI, Ametsuchi

AMETSUCHI
Rinko Kawauchi

December 6th, 2013 – March 8th, 2014

| DE

„The sunset I see from the window of my home tonight is similar but different from what I saw yesterday. Every day is in a continuum of new days, each somehow different from the next. […] Throughout the world, we are comrades who share grace, and share as well the challenges to overcome any number of difficult obstacles. Even if our paths never cross, we who exist now on the same Earth certainly share something, a shared time and as shared space.“

Die GALERIE | PRISKA PASQUER freut sich auf die Präsentation von Rinko Kawauchis neuester Serie „Ametsuchi“. Die Arbeiten werden zum ersten Mal in Europa in einer Einzelausstellung gezeigt. Kawauchis neue Serie „Ametsuchi“, deren Titel übersetzt “Himmel” und “Erde” heißt, widmet sich dem Verhältnis der Menschheit zur Zeit. Weite Landschaftsbilder, die die traditionelle, kontrollierte Feldbrandrodung zeigen, demonstrieren die zerstörerische und verjüngende Kraft des Feuers. Abstrakte und ruhige Bilder von Sternenkonstellationen und religiösen Ritualen punktieren die Serie der Feuerbilder. Die Künstlerin zeigt die Landschaften in erdigen Farben in einer „elementaren Einfachheit“, die an „Farbfelder von Rothko Gemälden“ erinnern (Florence Waters). Im Zusammenspiel der Bilder von wiederkehrenden bäuerlichen und religiösen Ritualen und vom Sternenhimmel schafft Rinko Kawauchi eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der spirituellen Welt und der Realität, und zwischen Himmel und Erde.  

RINKO KAWAUCHI | DIE KÜNSTLERIN

Rinko Kawauchi wurde 1972 geboren und gilt als eine der bedeutendsten japanischen Künstlerinnen der Gegenwart. Sie lebt nach einem Aufenthalt in New York wieder in Tokio. In ihrem Studium am Seian Junior College of Art and Design entdeckte sie das Medium Fotografie als Ausdrucksform. Bislang hat sie 16 Fotobücher veröffentlicht, u.a. “Illuminance” (2011), dessen Besonderheit darin liegt, das Ephemere des Alltags in etwas atemberaubend Neues zu verwandeln. Ihre Arbeiten wurden weltweit in Einzelausstellungen präsentiert, u.a. im Tokyo Metropolitan Museum of Photography, in der Gallery at Hermès, New York, im Museu de Arte Moderna de São Paulo und in der Foundation Cartier pour l’Art in Paris. Fotografien der Künstlerin sind u. a. im Bestand des San Francisco Museum of Modern Art des Tokyo Metropolitan Museum of Photography. Seit 2006 wird die Künstlerin von der GALERIE | PRISKA PASQUER in Europa vertreten.

EDITION | PRISKA PASQUER

Wir freuen uns unser Special Edition Konzept für junge Sammler mit Rinko Kawauchi fortzuführen. Die Künstlerin hat dafür Abzug aus ihrer Serie “Ametsuchi” erstellt. Dem Beispiel unserer “Experimente Edition” von Rudolf Bonvie folgend, bieten wir diesen Abzug in unserem Webshop an. Die Arbeit ist ein C-Print in der Größe 31,2 x 40 cm, in einer Auflagenhöhe von 1.000 und ist von der Künstlerin signiert.

| EN

„The sunset I see from the window of my home tonight is similar but different from what I saw yesterday. Every day is in a continuum of new days, each somehow different from the next. […] Throughout the world, we are comrades who share grace, and share as well the challenges to overcome any number of difficult obstacles. Even if our paths never cross, we who exist now on the same Earth certainly share something, a shared time and as shared space.“

GALERIE | PRISKA PASQUER is proud to present Rinko Kawauchi’s latest series “Ametsuchi”.
This is the first time that these photographic works have been shown in Europe as part of an individual exhibition.
Kawauchi’s new series, “Ametsuchi” – which translates as “heaven” and “earth” – explores how mankind relates to time. Vast landscape pictures depict the traditional, controlled burning of farmland, demonstrating the destructive yet rejuvenating power of fire. The series of fire pictures are punctuated with abstract and calm images of stellar constellations and religious rituals.
In the earthy colours of her landscapes, the artist creates an “elementary simplicity […] like fields of colour in a Rothko painting” (Florence Waters).
Interwoven with the images of recurring agricultural and religious rituals and starry skies, Rinko Kawauchi conjures up a connection between the past and the present, the spiritual world and reality, between Heaven and Earth.

RINKO KAWAUCHI | THE ARTIST

Born in 1972, Rinko Kawauchi is regarded as one of the most important female contemporary Japanese artists. Having lived for some time in New York, she has since returned to Tokyo. When studying at the Seian Junior College of Art and Design, she discovered photography as a means of expression. To date, she has published 16 photo books, including “Illuminance” (2011), which focused on transforming ephemeral elements of everyday life into something breathtakingly new.
Her works have been shown in individual exhibitions all over the world, including in the Tokyo Metropolitan Museum of Photography, Gallery at Hermès, New York, in the São Paulo Museum of Modern Art and in the Fondation Cartier pour l’Art in Paris.
Photographs by the artist are included in the collections of the San Francisco Museum of Modern Art and the Tokyo Metropolitan Museum of Photography. Since 2006, the artist has been represented in Europe by GALERIE | PRISKA PASQUER

RUDOLF BONVIE, Dialogue

DIALOGUE
Rudolf Bonvie

September 7th – November 23rd, 2013

| DE

„Schon immer waren Bonvies Bilder nicht Fixierungen, sondern zeichenhafte Abfolgen und Bilderflüsse, die ein bewegtes relationales Zusammenspiel herstellen.“ (Erich Franz)

DIALOG | THE EXHIBITION

Zur diesjährigen DC Open präsentiert die Galerie Priska Pasquer eine Einzelausstellung von Rudolf Bonvie. Im Rahmen dieser Ausstellung unternimmt sie mit dem Künstler ein Experiment.
Rudolf Bonvie gilt als einer der ersten Medienkünstler Deutschlands, der sich in vielen seiner Werke mit der Funktion und Wirkung von Kommunikation mit Bildern beschäftigt. In den 70er und 80er Jahren arbeitete er unter anderem mit vorgefundenem Bildmaterial aus der Presse. Seit seinen Börsenarbeiten von 2001 steht das Internet im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit, seit 2012 konzentriert er sich auf das Blogportal Tumblr.
In der Einzelausstellung von Rudolf Bonvie in der Galerie Priska Pasquer mit dem Titel „Dialog“ wird die dreizehnteilige gleichnamige Bildsequenz von 1973 seinen neuesten Tumblrarbeiten gegenüberstellt. Damit wird eine Brücke innerhalb seines Œuvres über einen Zeitraum von 40 Jahren geschlagen.

BONVIES TUMBLRWORKS

Tumblr ist eine Plattform, die insbesondere von der jungen Generation zum Austausch von Bildern, GIFs, Videos und kürzeren Texten genutzt wird. Im Jahre 2007 von David Karp (*1986) gegründet, wurde Tumblr im Mai für 1,1 Milliarden Dollar an Yahoo verkauft. Im August 2013 waren über 130,5 Millionen Tumblr-Blogs online.

Rudolf Bonvie beschäftigt sich in seinen Tumblrarbeiten mit der Wahrnehmung seiner eigenen künstlerischen Arbeiten im Internet. Er lädt diese auf das Blogportal Tumblr hoch, in welchem sie durch die anderen Benutzer „geshared“ werden. Dadurch werden die Arbeiten Teil der Bildwelten anderer. Diese sich permanent verändernden Kontexte seiner Werke hat er in seinen Tumblrarbeiten verdichtet und fixiert.

RUDOLF BONVIE ÜBER SEINE TUMBLRARBEITEN

Rudolf Bonvie: „Ich untersuche in meinen Tumblrarbeiten die sich verändernde Perzeption meiner künstlerischen Arbeit im World Wide Web.
War bisher der Besucher meiner Homepage nur ein passiver Betrachter (Web 1.0), kann er heute dank sozialer Software meine Bilder bewerten („liken“) oder direkt in die eigene Homepage integrieren (Web 2.0 ), also teilen („sharen“, „rebloggen“).
Durch eine Architektur des Mitwirkens (“jeder kann mitmachen”) verändert sich die Perzeption meiner Arbeiten – sie stehen plötzlich auf einer fremden Homepage in einem anderen Kontext. Eigene Bilder gehen mit den fremden Bildern eine neue Relation ein.
Die Generation der 16- bis 24-jährigen Tumblr-Nutzer hat aufgrund dieser Bilderflut neue Sehgewohnheiten. Die Masse der Bilder, die an ihnen vorbeirauschen, ermüdet sie nicht – im Gegenteil –, sie genießen es, in den Bildern zu schwimmen, um sich ab und zu gezielt einige herauszupicken und zu „rebloggen“. Sie nehmen schneller wahr – sie haben ein geschärftes Sehen.

Es stellen sich nun die Fragen:
– Hat diese Generation angesichts dieser flüchtigen Bildermasse noch das Bedürfnis nach dem Bild an der Wand?
– Nach etwas Haptischem?
– Nach etwas Statischem? Etwas, was man nicht wegklicken kann?
Jeder fotografiert in guter Qualität, jeder postet – alle machen mit.
Wie reagieren auf diese Tatsachen die traditionelle Fotografie und der Vintageprint?”

DIALOG | DAS EXPERIMENT

Die Sequenz „Dialog“ aus dem Jahr 1973 wurde bisher bei Tumblr über 50.000 „gerebloggt“ und bei Facebook tausende Male „geliked“ oder geteilt und ist so in den Bilderkosmos der 16- bis 24-Jährigen fest integriert. Im Rahmen dieser Ausstellung haben sich die Galerie Priska Pasquer und Rudolf Bonvie entschlossen, in eine Interaktion mit dem Nutzer zu treten und eine Verknüpfung zwischen virtuellem und realem Raum herzustellen: Ein weiteres Motiv der Sequenz „Dialog“ wird als signierter Print in einer Auflage von 1.000 Exemplaren für die junge Generation zu einem erschwinglichen Preis aufgelegt. Dem Internetuser wird die Möglichkeit geboten, das virtuell „gesharte“ Bild als Objekt zu erwerben. Die Anonymität des Internets wird aufgelöst und die spannende Frage aufgeworfen, ob wir heute nur „liken“ und „sharen“ oder ob das Bild den Weg vom Bildschirm an die Wand findet.

Mit dieser Aktion möchte die Galerie Priska Pasquer den Dialog für 20 | 13 eröffnen, ein Projekt, das Kunst am Tipping Point der digitalen Revolution thematisiert.

ÜBER DEN KÜNSTLER

Rudolf Bonvie wurde 1947 geboren. Er lebt und arbeitet heute in der Nähe von Köln, nachdem er lange Zeit in Frankreich verbracht hat. Neben einer Vielzahl an Einzelausstellungen wie im Museum Folkwang, Essen (1988), im Lenbachhaus, München (1991) und im Kunstverein Karlsruhe (1990) beteiligte er sich an bedeutenden Gruppenausstellungen. Dazu zählen unter anderem „Die Reste des Authentischen” im Museum Folkwang, Essen (1986), „Blow up” im Kunstverein Stuttgart (1987), „Fotografie in der deutschen Gegenwartskunst” im Museum Ludwig, Köln (1993), und „Deutschlandbilder” im Martin-Gropius-Bau, Berlin (1997). Seine Werke sind unter anderem im Museum of Modern Art, New York, Museum of Fine Arts, Houston, Museum Folkwang, Essen, Lenbachhaus, München, ZKM Karlsruhe, Museum Ludwig, Köln, und in der Staatsgalerie Stuttgart sowie in zahlreichen deutschen und amerikanischen Privatsammlungen vertreten.

| EN

“Bonvie’s images have never stood still, but have always taken the form of symbolic sequences and flows of images creating a dynamic relational interplay.” (Erich Franz)

DIALOGUE | THE EXPERIMENT

At this year’s DC Open joint gallery opening, Galerie Priska Pasquer will be presenting an individual exhibition of the works of Rudolf Bonvie. Within the framework of this exhibition, gallery and artist will be undertaking an experiment.
Rudolf Bonvie is regarded as one of Germany’s first media artists, one whose work explores the function and impact of communication with images. In the 1970s and 1980s, his working material included photographs found in the press. Since he first started working on his “Stockmarket Works” in 2001 he concentrates his artistic work on the internet and, since 2012, on the Tumblr blog portal.
In the Rudolf Bonvie “Dialog” exhibition at Galerie Priska Pasquer, the thirteen-piece image sequence of the same name from 1973 is juxtaposed with the artist’s latest Tumblr works, thus building a bridge within his creations over a period of 40 years.

BONVIE’S TUMBLRWORKS

Tumblr is a platform that is used above all by the younger generation to share photos, GIFs, videos and short texts. Founded in 2007 by David Karp (born 1986), Tumblr was sold to Yahoo for 1.1 billion dollars in May 2013. In August 2013, over 130.5 million Tumblr blogs were online.

In his Tumblr works, Rudolf Bonvie explores perceptions of his own artistic works on the internet. He uploads these to the Tumblr blog portal where they are “shared” by other users. In this way, the works become part of other people’s visual worlds. These ever-changing contexts of his works have been compressed and fixed by the artist in his Tumblr works.

BONVIE ON HIS TUMBLRWORKS

Rudolf Bonvie: “In my Tumblr works, I am examining the changing perception of my artistic work in the World Wide Web.
While visitors to my homepage were only passive observers (Web 1.0), they can now – thanks to today’s social media software – “like” my pictures or “share” or “reblog” them by integrating them directly in their own homepage (Web 2.0).
Through an architecture that facilitates direct participation, the perception of my works is changing – suddenly they are being seen on someone else’s homepage in a wholly different context. People’s own images come together with other people’s to form a new dynamic.
This flood of images means that the generation of 16- to 24-year-old Tumblr users have new ways of seeing things. The huge volume of images rushing past them does not exhaust them – on the contrary, they love swimming in images, occasionally singling out one or two to reblog. Their perceptive faculties are faster – their eyes are keener.

This raises the following questions:
– Given this fleeting mass of images, does this generation still have a need for a picture on the wall?
– For something they can touch?
– For something static? Something that they can’t click away?
Everyone takes high-quality photographs, everyone posts them online – everyone joins in.
How do traditional photography and vintage prints react to these circumstances?”

DIALOGUE | THE EXPERIMENT

The “Dialog” sequence from 1973 has been “reblogged” over 50,000 times to date so far, and “liked” or “shared” thousands of times on Facebook, meaning that it is a firm fixture in the visual universe of 16- to 24-year-olds. As part of this exhibition, Galerie Priska Pasquer and Rudolf Bonvie decided to interact with users and to establish a link between the virtual and the real world: A further motif from the “Dialog” sequence is being issued as a signed print in a limited edition of 1,000 copies at an affordable price especially for the younger generation. Internet users will have the opportunity to acquire the virtually “shared” picture as a physical object at cost price. This does away with the anonymity of the internet and raises a fascinating question: Do we just “like” and “share” these days or can a picture find its way from the computer screen to the wall.

In this way, Galerie Priska Pasquer aims to open the dialogue for 20 | 13 – a project that explores art at the tipping point of the digital revolution.

ON THE ARTIST

Rudolf Bonvie was born in 1947. Having spent many years in France, he now lives and works near Cologne, Germany. In addition to many individual exhibitions including in Museum Folkwang (Essen – 1988), Lenbachhaus (Munich – 1991) and Kunstverein Karlsruhe (Karlsruhe – 1990), he has been involved in a number of significant group exhibitions. These include “Die Reste des Authentischen” at Museum Folkwang, Essen (1986), “Blow up” at Kunstverein Stuttgart (1987), “Fotografie in der deutschen Gegenwartskunst” at Museum Ludwig, Cologne (1993), and “Deutschlandbilder” at Martin-Gropius-Bau, Berlin (1997). His works can be found in the Museum of Modern Art (New York), Museum of Fine Arts (Houston), Museum Folkwang, (Essen), Lenbachhaus (Munich), ZKM (Karlsruhe), Museum Ludwig (Cologne) and in the Staatsgalerie (Stuttgart) as well as in numerous German and US private collections.