ANONYMOUS PHOTOGRAPHS
January 25th – April 11th, 2003
Press Release
Als Zwischenspiel zu den Ausstellungen, die sich vornehmlich der Fotografie als Kunst widmen, zeigt die Galerie Priska Pasquer in der Ausstellung „Anonyme Fotografien“ eine Auswahl von Aufnahmen, die, ursprünglich allein für den privaten Gebrauch bestimmt, in den letzten Jahren durch einen neuen Blick auf die Geschichte der Fotografie zu einem Thema für Sammler und Fotohistoriker geworden sind.„You push the button, we do the rest” mit diesem Slogan bewarb schon 1888 Kodak eine einfache Boxkamera, die der breiten Masse den Zugang zum Medium Fotografie erleichtern sollte. Tatsächlich blieb die Fotografie nicht lange den Profifotografen und einer kleinen Gruppe von ambitionierten, meist reichen, Amateuren vorbehalten, sondern entwickelte sich zu einem Alltagsmedium für alle gesellschaftliche Schichten.Die ausgewählten Arbeiten vom Ende des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen aus dem Bereich der Fotografie mit dem zahlenmäßig größten Produktionsumfang und einem weiten Spektrum an bildnerischen Lösungen, dem Bereich der namenlosen Amateure. Während einige Amateuraufnahmen mit künstlerischen Intentionen gemacht wurden, sind die meisten der Amateurfotografien Erinnerungsbilder, die in der Regel einer strengen, tausendfach durchgespielten Choreografie folgen. Aber es gibt auch einen Zwischenbereich in dem – auf sehr spielerische Art und Weise und ohne erkennbare große künstlerische Ambitionen – die Kamera zur Erprobung fotografischer Vorbilder, wie enger Ausschnitte und extremer Aufsichten, eingesetzt wurde oder man zum Beispiel mit wechselnden Akteuren Posen vor der Kamera inszenierte. In vielen anonymen Fotografien spielt der Zufall oder auch der fotografische „Unfall” eine große Rolle, sei es bei der Aufnahme oder später im Labor. Diese „photographs by accident” (Gary Winogrand), die auch eine Folge von mangelnder Technikbeherrschung sein können, sowie der spielerische Umgang mit der Kamera machen den besonderen Charme der Amateurfotografien aus.
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Als Zwischenspiel zu den Ausstellungen, die sich vornehmlich der Fotografie als Kunst widmen, zeigt die Galerie Priska Pasquer in der Ausstellung „Anonyme Fotografien“ eine Auswahl von Aufnahmen, die, ursprünglich allein für den privaten Gebrauch bestimmt, in den letzten Jahren durch einen neuen Blick auf die Geschichte der Fotografie zu einem Thema für Sammler und Fotohistoriker geworden sind.„You push the button, we do the rest” mit diesem Slogan bewarb schon 1888 Kodak eine einfache Boxkamera, die der breiten Masse den Zugang zum Medium Fotografie erleichtern sollte. Tatsächlich blieb die Fotografie nicht lange den Profifotografen und einer kleinen Gruppe von ambitionierten, meist reichen, Amateuren vorbehalten, sondern entwickelte sich zu einem Alltagsmedium für alle gesellschaftliche Schichten.Die ausgewählten Arbeiten vom Ende des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen aus dem Bereich der Fotografie mit dem zahlenmäßig größten Produktionsumfang und einem weiten Spektrum an bildnerischen Lösungen, dem Bereich der namenlosen Amateure. Während einige Amateuraufnahmen mit künstlerischen Intentionen gemacht wurden, sind die meisten der Amateurfotografien Erinnerungsbilder, die in der Regel einer strengen, tausendfach durchgespielten Choreografie folgen. Aber es gibt auch einen Zwischenbereich in dem – auf sehr spielerische Art und Weise und ohne erkennbare große künstlerische Ambitionen – die Kamera zur Erprobung fotografischer Vorbilder, wie enger Ausschnitte und extremer Aufsichten, eingesetzt wurde oder man zum Beispiel mit wechselnden Akteuren Posen vor der Kamera inszenierte. In vielen anonymen Fotografien spielt der Zufall oder auch der fotografische „Unfall” eine große Rolle, sei es bei der Aufnahme oder später im Labor. Diese „photographs by accident” (Gary Winogrand), die auch eine Folge von mangelnder Technikbeherrschung sein können, sowie der spielerische Umgang mit der Kamera machen den besonderen Charme der Amateurfotografien aus.