PRISKA PASQUER GALLERY

BANZ &BOWINKEL RISE OF GIANTS
CURATED BY TINA SAUERLAENDER
Soft Opening, January 29, 2022
January 29, 2022 – April 26, 2022

PRESS

Kölnischen Rundschau, Silber-Männchen in Aktion, article, March 2022

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BANZ & BOWINKEL – RISE OF GIANTS

Curated by Tina Sauerlaender

The invisible bots and algorithms which govern our online behavior and collect our data every day, adopt visual forms in the series Bots by the artist duo Banz & Bowinkel. We encounter these augmented beings at the PRISKA PASQUER gallery, where they communicate with each other according to their own set of rules. These rules remain hidden from the visitors, because as on the Internet, we are not always sure what the algorithms are doing.

In the Banz and Bowinkel series Primitives, found objects built from the so-called “primitives” are exhibited in their augmented forms. Primitives are basic graphical forms that are used as a foundation for the creation of more complex structures. Triangles or polygons are important primitive forms that make up digital 3D objects. They are the building blocks of the virtual world and, due to their comprehensible and clear shapes, symbolize the counter-images to the complex procedures of the bots and algorithms.

The Internet is a training ground for artificial intelligence to study, evaluate, and learn to anticipate human behavior. In doing so, they make our lives easier as we use map apps, talk to Alexa, or when Siri sets our alarm clock. Their knowledge helps drive our connection to technology and keeps it running as frictionless as possible. In the 1990s, we deliberately dialed into the Internet using routers and now we are connected to the internet automatically. Today we still push buttons and give voice commands, but tomorrow we will control our actions with eye movements, hand movements, or even brain waves.

The blurring of the boundary between humans and technology amplifies the importance of virtual worlds, their bots, and their algorithms. Nonetheless, we as humans are also rising giants. Every day, we use digital means more and more naturally and fluently. Even after finding ourselves in this unfamiliar territory, technology has become a fundamental part of us.

Tina Sauerlaender

 

Giulia Bowinkel (* 1983) and Friedemann Banz (* 1980) live in Berlin and have been working together under the name Banz & Bowinkel since 2009. In 2007 they graduated from the Art Academy with Albert Oehlen and started making art with computers. Their work includes computer-generated imagery, animation, augmented imagery, virtual realities, and installations.

The award-winning works of Giulia Bowinkel and Friedemann Banz have been exhibited among others in the Museum Abteiberg in Mönchengladbach, in the Haus Esters/Haus Lange, at the Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld, at the Haus of the electronic arts in Basel, in the Halle für Kunst & Medien in Graz, at the Zeppelin Museum in Friedrichshafen and at the NRW-Kunstforum Düsseldorf. Her works are in the collections of the Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld, the Museum Kunstpalast and the Kunsthaus NRW.

 

Tina Sauerlaender is an art historian, curator, speaker and writer based in Berlin. She focuses primarily on the impact of the digital and the internet on individual environments and society. She is artistic director of the VR Art Prize by DKB in cooperation with CAA Berlin. She is co-founder and director of the independent exhibition platform peer to space, that was founded in 2010. She is co-founder of Radiance VR, an international online platform for VR experiences in visual arts. She is founder of the SALOON, an international network for women working in the arts. Tina Sauerlaender lectures internationally on VR Art and Curating Digital Art i.a. at re:publica (Berlin), at ZKM (Karlsruhe), at New Inc (New York), or Kunsthalle (Munich). peertospace.eu/tina

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BANZ & BOWINKEL – AUFSTIEG DER GIGANTEN

Kuratiert von Tina Sauerländer

 
Die unsichtbaren Bots, automatisierte Computerprogramme, die tagtäglich online unsere Daten sammeln und unser Verhalten steuern, erlangen in der Serie Bots des Künstlerduos Banz & Bowinkel eine bildliche Form. In der Galerie PRISKA PASQUER treffen wir auf diese augmentierten Wesen, die untereinander nach ihren eigenen Regeln kommunizieren, die für die Betrachtenden im Verborgenen liegen. Wie im Internet wissen wir auch hier nicht genau, was die Algorithmen eigentlich umtreibt.

Banz und Bowinkels Serie der Primitives, die in der Ausstellung ebenfalls in augmentierter Form zu sehen sind, sind appropriierte Fundstücke der sogenannten „Primitiven“. Dabei handelt es sich um einfache grafische Körper auf deren Basis komplexere Gebilde erstellt werden können. Dreiecke oder Polygone bilden wichtige Primitive für digitale 3D-Objekte. Sie visualisieren die grundlegenden Bausteine der virtuellen Welt und bilden in ihrer begreiflichen und anschaulichen Form den Gegenpol zu den komplexen Vorgehensweisen der Bots und Algorithmen.

Der virtuelle Raum ist nicht nur ein Ort für Menschen, sondern auch ein Trainingslager für künstliche Intelligenzen. Sie untersuchen dort menschliches Verhalten, werten es aus und lernen, es zu antizipieren. Damit erleichtern sie unser Leben, wenn wir Karten-Apps nutzen, mit Alexa sprechen oder Siri uns den Wecker stellt. Ihr Wissen trägt dazu bei, unsere Verbundenheit mit Technologien weiter voranzutreiben, damit sie so reibungslos wie möglich funktioniert. In den 1990ern wählten wir uns mittels Router ganz bewusst ins Internet ein, nun sind wir automatisch immer online. Heute drücken wir Knöpfe oder geben Sprachbefehle, morgen steuern wir mit Augen-, Handbewegungen oder Hirnströmen unsere Aktionen.
 
Das Auflösen der Grenze zwischen Mensch und Technologie hat zur Folge, dass den virtuellen Welten mit ihren Bots und Algorithmen heute eine gewaltige Bedeutung zukommt. Aber auch wir Menschen steigen zu Gigant*innen auf. Mit jedem Tag nutzen wir die digitalen Mittel natürlicher und reibungsloser. Die Technologie ist längst ein Teil von uns geworden, und doch bewegen wir uns dabei oft auf unbekanntem Terrain.
 

Tina Sauerländer

 
 
Giulia Bowinkel (*1983) und Friedemann Banz (*1980) leben in Berlin, seit 2009 arbeiten sie unter dem Namen Banz & Bowinkel miteinander. Im Jahr 2007 schlossen sie ihr Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf ab und begannen, Kunst mit Computern zu machen. Ihr Werk umfasst computergenerierte Bilder, Animationen, augmentierte Bilder, virtuelle Realitäten und Installationen.
 
Die preisgekrönten Arbeiten von Banz & Bowinkel wurden unter anderem im Museum Abteiberg in Mönchengladbach, im Haus Esters/Haus Lange, im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld, im Haus der elektronischen Künste in Basel, in der Halle für Kunst & Medien in Graz, im Zeppelin Museum in Friedrichshafen und im NRW-Forum Düsseldorf ausgestellt. Ihre Arbeiten befinden sich in den Sammlungen des Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld, des Museum Kunstpalast und des Kunsthaus NRW.
 
Die Kunsthistorikerin Tina Sauerländer arbeitet als freie Kuratorin, Speakerin und Autorin in Berlin. Zu ihren inhaltlichen Schwerpunkten gehört der Einfluss des Internet und des Digitalen auf unsere persönliche Lebenswelt und Gesellschaft. Sie ist die künstlerische Leiterin des VR Kunstpreises der DKB in Kooperation mit CAA Berlin. Sie ist Mitbegründerin und Direktorin der 2010 gegründeten, internationalen Ausstellungsplattform peer to space. Sie ist Mitbegründerin der 2017 gegründeten, internationalen Onlineplattform für künstlerische VR Experiences Radiance VR. Sie ist die Gründerin des SALOON, eines internationalen Netzwerks für Frauen in der Kunstbranche. Tina Sauerländer hält international Vorträge zu den Themen VR-Kunst und Kuratieren von digitaler Kunst, z.B. auf der re:publica (Berlin), am ZKM (Karlsruhe), New Inc (New York), oder der Kunsthalle (München). peertospace.eu/tina