BAUHAUS
Founded by the architect Walter Gropius (1883–1969) in 1919, the Bauhaus was a utopian haven for avant-garde artists during the period of radical change and tenuous peace in Germany after World War I. A war veteran, Gropius found his battered country badly in need of rejuvenation and believed that the collective of Bauhaus artists could play an important role in that process. Based on the concept of the medieval cooperative of artists and craftsmen combining their talents to build the great Gothic cathedrals, the progressive school of art and design sought to bring together the fine and applied arts, human ingenuity, and modern technology in order to help construct a new rational, egalitarian, and ordered society.
In 1925 the school’s original home, Gropius relocated the Bauhaus to Dessau. On a level plain just outside of the city, Gropius constructed his Bauhaus building, a gleaming glass and concrete complex of interrelating structures that became the center of a small universe. Sheltered from the turmoil of the external world, it provided a stimulating and nurturing environment in which the artists could apply themselves to the task at hand. United in their goal to create new art fit for the modern era, they embraced novel techniques and free experimentation.
While architecture, typography, carpentry, metalwork, weaving, sculpture, wall painting, and theater all had established workshops at the school before 1929, photography was not taught or even organized as an extracurricular activity. In spite of this, it attracted an enthusiastic following, particularly after the arrival of the Hungarian Constructivist artist László Moholy-Nagy (1895–1946), whom Gropius appointed to lead the preliminary course and metal workshop in 1923. Aided by his wife, Lucia Moholy (1894–1989), the dynamic young artist had established himself as one of the prime movers and enthusiastic advocates of experimental photographic techniques.
The force of Moholy-Nagy’s talent and enthusiasm galvanized other artists to begin their own adventurous explorations. Unencumbered by the structured expectations of a formal course, photography at the Bauhaus was practiced as the best sort of play—its myriad modes and magical processes enchanted masters and students alike. Even as they recorded the beginner’s array of elementary topics, they were instinctively employing techniques absorbed from a variety of sources, ranging from Constructivism to illustrated newspapers to avant-garde film. The smaller cameras and faster exposures gave them a new dexterity, enabling them to keep time with the energetic pace of school life.
This aspect of photography at the Bauhaus is exemplified in the lively work of the young student Lux Feininger (born 1910), son of the painter and Bauhaus master Lyonel Feininger (1871–1956). Never without his camera, Lux roamed the school in search of activities he could transform into his characteristically exuberant views of student life. Possessing the dynamic immediacy of the most innovative press photography of this period, Feininger’s photograph captures a dramatic instant that perfectly expresses the youthful verve and spirited freedom that was clearly present on both sides of the camera.
With the departure of Gropius in 1928 and the controversial appointment of the Marxist architect Hannes Meyer (1889–1954) as his successor, the Bauhaus became increasingly unpopular with the local government and community. In 1930, Meyer was forced to resign and within two years the city completely withdrew funding, forcing the school’s closure. Although Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969), the school’s final director, relocated it to Berlin as a private institution, it lasted only a year before it was permanently closed by the Nazis in 1933.
(Source: Metropolitan Museum of Art)
Das Staatliche Bauhaus wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bauhaus eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk darstellte. Das historische Bauhaus stellt heute die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs dar. Das Bauhaus bestand von 1919 bis 1933 und gilt heute weltweit als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst. Die Resonanz des Bauhauses hält bis heute an und prägt wesentlich das Bild modernistischer Strömungen.
Ein Leitbild des Bauhauses war, die Architektur als Gesamtkunstwerk mit den anderen Künsten zu verbinden. Deshalb verkündete das Bauhaus im Gründungsmanifest von 1919 auch: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau“. Im Laufe der Entwicklung resultiert jedoch besonders das heutige Industrie- und Grafikdesign aus diesen Ideen. In der Architektur hat sich das modulare Bauen nicht nur bei Industrieanlagen, sondern auch bei der Schaffung günstigen Wohnraums zum Beispiel in Satellitenstädten von Megametropolen durchgesetzt.
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Das Bauhaus war während seiner nur vierzehnjährigen Existenz immer wieder gefährdet, bekämpft und verfolgt. Nicht weniger als dreimal wurde es aus politischen Gründen geschlossen. Die existenzbedrohenden Anfeindungen von außen führten zu großer interner Solidarität. Den Aufbruch in eine neue Zeit vollzogen die Bauhäusler deshalb nicht nur in ihrer Zusammenarbeit, sondern auch durch das gemeinsame Leben am Bauhaus.
Schon das Bauhaus-Manifest des Gründers Walter Gropius von 1919 verkündete als festen Bestandteil des Programms: „Theater, Vorträge, Dichtkunst, Musik, Kostümfeste. Aufbau eines heiteren Zeremoniells bei diesen Zusammenkünften.“ Hinzu kamen das gemeinsame Wohnen und Essen, die Erholung und der Sport, für die insbesondere das Bauhaus-Gebäude in Dessau vielfältige Möglichkeiten bot. In zahlreichen Fotografien hielten die Studenten ihr Zusammenleben fest. Sportaufnahmen vor der modernen Architektur des Bauhauses mit ihren lichten Balkons und Fensterflächen spiegeln das Bekenntnis zu einem modernen Leben, das den ganzen Menschen – Körper, Geist und Seele – umfasste.
In den berühmten Bauhaus-Festen ließen Lehrer wie Studenten ihrem kreativem Potenzial und ihrer Gestaltungsfreude freien Lauf. Wochenlang wurde an der Organisation und Gestaltung von Laternen-, Drachen-, Weihnachts- oder Mottofesten wie dem „bart-, nasen- und herzensfest“ oder dem „Metallischen Fest“ gearbeitet. Fast alle Werkstätten waren an der Umsetzung beteiligt. Die Feste förderten den Kontakt zwischen der Schule und der Öffentlichkeit, den Gemeinschaftsgeist und die Entfaltung des ‚Spieltriebs‘. Inspiriert durch Friedrich Schillers „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ hatte Oskar Schlemmer das Spiel als Kraft erkannt, die gerade durch ihr nicht zweckbestimmtes Schaffen das Schöpferische erst möglich mache. Er konzipierte die großen öffentlichen Feste und nutzte sie zugleich als eine Art Versuchsplatz für die von ihm geleitete Bühnenwerkstatt. Während den Festen der Weimarer Zeit noch der Geist der naturverbundenen Wandervogelbewegung anhaftete, wurden die der Dessauer Zeit zum kulturellen Ereignis. Nun tanzte man nicht mehr zur Musik einer Ziehharmonika, sondern zu den Jazzklängen der schnell auch über die Grenzen der Schule hinaus bekannten Bauhaus-Kapelle.
Der fortwirkende Ruf des Bauhauses verdankt sich so nicht zuletzt dem umfassenden Ansatz, mit dem Modernität und Fortschrittlichkeit in den verschiedensten Lebensgebieten erprobt wurden. Nach der Schließung des Bauhauses unter dem Druck der Nationalsozialisten trugen die emigrierten Bauhäusler dieses Lebensgefühl in alle Welt.