FEMININE II
Johanna Reich – Ulrike Rosenbach

Feb 22, 2019 – Mar 30, 2019

| DE

FEMININE II

Die Ausstellungen FEMININE und FEMININE II bei PRISKA PASQUER sind starken weiblichen Positionen gewidmet. Im Anschluss an FEMININE als erste Doppelausstellung mit einer umfangreichen Werkauswahl von ULRIKE ROSENBACH (geb. 1943) und Arbeiten von ANGELA BRANDYS (geb. 1988) folgt nun FEMININE II mit einer neu kuratierten Werkauswahl von ULRIKE ROSENBACH und neuesten Arbeiten von JOHANNA REICH (geb. 1977).

ULRIKE ROSENBACH

ULRIKE ROSENBACH arbeitet als eine der ersten Performance- und Medienkünstlerinnen seit Ende der 1960er Jahren innovativ mit Fotografie, Video und multimedialer Installation. Bereits 1969 gründete sie als Meisterschülerin von Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie eine Künstlerinnengruppe, die Kontakte zur amerikanischen Women’s-Liberation-Szene hatte. 1970 wurde sie von Lucy Lippard zur ersten großen amerikanischen Kunstausstellung “1000 miles from here“ eingeladen, an der ausschliesslich Künstlerinnen beteiligt waren. In New York trat sie im Jahr 1973 mit ihrer ersten Video-Life-Performance auf. Es folgte ein Lehrauftrag für feministische Medienkunst am California Institute of the Arts (CalArts) in Valencia (Los Angeles), Kalifornien. In dieser Zeit und in diesem Kontext schuf sie wichtige Werkgruppen über weibliche Idealbilder und deren mediale Trivialisierung. Ulrike Rosenbachs Themen sind bis heute hochaktuell und relevant. Ihre experimentellen Werke wurden auf internationalen Ausstellungen sowie auf der documenta 6 (1977) und der documenta 8 (1987) gezeigt. 2004 erhielt sie den Gabriele Münter Preis. 2012 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem Künstlerinnenpreis NRW ausgezeichnet.

Hauben für eine verheiratete Frau

In FEMININE II präsentiert PRISKA PASQUER Fotoarbeiten, Videostills, Videos, Zeichnungen und Objekte von Ulrike Rosenbach mit einem Schwerpunkt auf dem frühen und bedeutenden Themenbereich der „Hauben für eine verheiratete Frau“.

Objekt und Skulptur

An der Düsseldorfer Kunstakademie studierte Ulrike Rosenbach zunächst Skulptur bei Norbert Kricke, bevor sie in die Klasse von Joseph Beuys wechselte, für den der Begriff Plastik besondere Relevanz hatte. Seine plastische Theorie und Begriffspaare wie Stillstand und Bewegung, Statik und Veränderung, das Kristalline und das Organische, Ordnung und Chaos, Intellekt und Intuition sind interessant, wenn man die verschiedenen Erscheinungsformen von Skulptur im Werk Ulrike Rosenbachs betrachtet, das Objektkunst, Medienskulpturen und Rauminstallationen umfasst sowie Performances und Videoarbeiten, in denen sich die Künstlerin mit ihrem eigenen Körper in Raum und Zeit bewegt.

Hauben- und Kragenobjekte

Zu den frühesten plastischen Arbeiten zählen die Hauben- und Kragenobjekte, die zwischen 1969 und 1971 entstanden und als tragbare Objekte auf den menschlichen Körper bezogen sind, diesen erweitern, aber auch in der Bewegung einschränken. Um Gerüste aus Stahldraht ist transparenter Gazestoff gespannt. Auch Federn, Mullbinden, Wachs, Eis und Muscheln können die Gerüststrukturen einhüllen oder ausfüllen. Fotoarbeiten aus dieser Periode zeigen Ulrike Rosenbach als Trägerin der kleidungsähnlichen Objekte. Der Titel der Werkgruppe ruft die gesellschaftliche und kulturelle Dimension auf, mit denen die junge Künstlerin ihr politisches Interesse an Frauenthemen zum Ausdruck brachte und gleichzeitig ihre eigene Identität als Künstlerin, Frau, Ehefrau und Mutter thematisierte.

Kopfbedeckung als soziales Zeichen

Die historischen Vorbilder dieser Kopfbedeckungen und Halskrausen waren immer Signale für soziale Zugehörigkeit und Status. Während Hüte bei Männern vor allem Autorität und Würde signalisierten, markierten die weiblichen Kopfbedeckungen oder Verhüllungen, ob eine Frau ledig, verheiratet oder verwitwet war und kennzeichneten so ihre Unselbständigkeit, zumal die Trachten von der männlich dominierten Gesellschaft vorgeschrieben wurden. Ulrike Rosenbachs „Hörnerhauben“ spielen auf die höfische Mode im Frankreich des 15. Jahrhunderts an und übertreiben diese spielerisch bzw. ironisierend.

Hauben in Zeichnungen, Foto- und Videoarbeiten

In ihren facettenreichen Zeichnungen aus diesem Motivbereich entwickelt Ulrike Rosenbach die klar zu unterscheidenden Blickwinkel und Konzeptionen der Objekte. Wenn die Formen freigestellt skizziert werden, wirken sie als skulpturale Gebilde mit ihren formalen Qualitäten, ihrem Volumen, ihrer Leichtigkeit, Steifheit und Durchlässigkeit, dem Spiel von Außenhülle und Innenraum. Werden sie mit Körperbezug dargestellt, z.B. um eine angedeutete Büste gelegt, entfalten sie ihre bezeichnende, die Trägerin bestimmende Wirkung. Als Trägerin der Objekte sieht man Ulrike Rosenbach nur in Fotoarbeiten, in Performances trug sie sie nicht. Nur indirekt zeigt die frühe Videoarbeit „Zeichenhaube“ von 1972 ein Doppelportrait der Künstlerin als bewegtes und stehendes Bild jeweils mit umwickeltem Kopf. Dem Betrachter, bzw. der Kamera zugewandt zeichnet sie auf eine Glasscheibe, so dass der Eindruck entsteht, ihr Stift berühre von innen den Bildschirm des Monitors. Sie zeichnet erst eine Haubenform und dann eine Gitterstruktur wie Stäbe vor einem Gefängnisfenster. Ihrem eigenen unbewegten Abbild, das ihr über die Schulter schaut, wird damit die gezeichnete Haube „aufgesetzt“. Eine einfache Handlung wird auf diese Weise in eine komplexe Verschachtelung von gespiegelten und verdoppelten Bildebenen eingeschrieben. Vielfältige Überlagerungen formaler und inhaltlicher Bildebenen sind ein faszinierendes Charakteristikum in Ulrike Rosenbachs Werken.

JOHANNA REICH

Die Arbeiten der Medienkünstlerin JOHANNA REICH wurden international in Museumsausstellungen, Biennalen und Festivals gezeigt und u.a. mit dem Nam June Paik Förderpreis (2006), dem Konrad von Soest Preis (2011) und dem Kulturpreis des LVR (2017) ausgezeichnet.

Medienkunst mit breitem Spektrum

Johanna Reich schafft seit über zehn Jahren ein vielfältiges Werk, das sich gängigen Kategorisierungen entzieht. Ihre Themen und Vorgehensweisen reichen über den Einsatz von Fotografie, Video und Computer hinaus und beziehen auch Malerei, Skulptur, Performance und historisches Bildmaterial ein. In Auseinandersetzung mit kunst- und filmhistorischen Vorbildern lotet sie das Verhältnis von statischem und bewegtem Bild aus und untersucht die Möglichkeit, Wirklichkeit im apparativ aufgezeichneten und transportierten Bild zu konstruieren. Ihr inhaltliches Spektrum, das Fragen zur postdigitalen Erzeugung und Rezeption von Bildern sowie differenzierte Medienreflexion einschließt, weitet sie auf weiter gefasste kulturhistorische und philosophische Themen aus. Die Ausstellung FEMININE II zeigt ihre neuesten Arbeiten.

Resurface – das Projekt

Für das Projekt „Resurface“ recherchierte Johanna Reich in verschiedenen Archiven zu Frauenpositionen in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. So entstand eine Sammlung von 300 Künstlerinnen, die zu ihren Lebzeiten erfolgreich waren, im Laufe der Geschichte jedoch in Vergessenheit gerieten. Durch die Digitalisierung tauchen ihre Werke und Biografien nach und nach im Internet wieder auf bzw. wurden von Johanna Reich online gestellt und unterwandern so das Bild der männlich dominierten Kunstgeschichte. Die historischen Fotoportraits – für Wikipedia digitalisiert – fotografiert Johanna Reich mit einer Polaroidkamera vom Computerbildschirm ab und nimmt den Prozess der Bildentwicklung mit der Videokamera auf.

Resurface I – vergessene Künstlerinnen

In „Resurface I“ ließ Johanna Reich die Portraits von vergessenen Künstlerinnen wiederauftauchen. Das langsame Sichtbarwerden der Bildnisse in der Polaroid-Entwicklung kann der Betrachter in Echtzeit als Videoprojektion auf einer großen Leinwand oder – in einer anderen Version – auf kleinem Screen in einem Fotorahmen miterleben.

Resurface II – digital und analog

„Resurface II“ ist den sozusagen erfolgreicheren der unterschätzten Künstlerinnen gewidmet, deren Oeuvres zwar musealisiert und anerkannt, aber noch immer nicht angemessen repräsentiert sind. Ausgewählte Portraits hat Johanna Reich genauso mit Polaroid-Technik aufgenommen, dann aber ein frühes Stadium der Entwicklung in dem Augenblick eingescannt, in dem die Umrisse gerade erst zu erahnen sind. Diese Bilder, in einem besonderen Moment innerhalb des Kreislaufs zwischen digital und analog entstanden, werden in der Ausstellung großformatig, beinahe wie Gemälde präsentiert.

The World’s on Fire – Video-Plastik

Eine hybride Arbeit aus Skulptur und Videoprojektion trägt den Titel „The World‘s on Fire“. Ein gegenstandsloses Tongebilde ist gleichzeitig amorph und doch geformt. Die Silhouette bleibt unklar und zerfurcht, es ist jedoch sichtbar, dass die Form und die Oberfläche von Händen gestaltet wurden. Die Künstlerhand, die Menschenhand, der schaffende Mensch. Auf die archaische Skulptur trifft eine digitale Videoprojektion, die das Thema der Hände mit Feuerbildern verbindet. Mehrere Händepaare agieren miteinander und formen Gesten und Zeichen, dabei scheinen züngelnde Flammen auf ihrer Haut zu tanzen. Seit der Mensch das Feuer beherrscht, besteht die Ambivalenz aus Potential und Gefahr, zwischen schaffender und zerstörender Energie, wie seitdem in fast jeder technischen Entwicklung.

Virgins Land – Video

Die Videoarbeit „Virgins Land“ zeigt die Künstlerin selbst an einem menschenleeren Strand. An ausgestreckten Armen hält sie eine goldene Rettungsdecke, die im starken Wind wie eine Fahne weht. Die Reduktion der Bildkomponenten schafft Raum für vielfältige Assoziationen, in unbeschriebener Landschaft, mit unbeschriebener Fahne. Eine Perspektive, die Dynamik und Statik einschließt. Die Rettungsdecke kann für Flüchtlinge über Leben und Tod entscheiden, als goldene Fläche im Bild verweist sie traditionell ebenso auf materielle Kostbarkeit wie auf eine überirdische Wirklichkeit. Während Johanna Reich in einigen ihrer früheren Videos durch neutrale Kleidung mit Kapuzenoberteilen absichtlich androgyn bzw. neutral auftritt, ist sie hier bewußt als weibliche Akteurin erkennbar – ein weiblicher Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Die Aussicht auf einen Neuanfang?

| EN

FEMININE II

The exhibitions FEMININE and FEMININE II at GALERIE PRISKA PASQUER focus on two strong female points of view. Following on FEMININE – the first dual exhibition featuring an extensive selection of works by ULRIKE ROSENBACH (b. 1943) as well as works by ANGELA BRANDYS (b. 1988) – the gallery now presents FEMININE II, a curated selection of works by ULRIKE ROSENBACH and the most recent works of JOHANNA REICH (b. 1977).

ULRIKE ROSENBACH

As one of the earliest performance and media artists, ULRIKE ROSENBACH has been creating innovative works with photography, video and multimedia installations since the late 1960s. As early as 1969, as a master pupil of Joseph Beuys at the Kunstakademie Düsseldorf, she founded a group of female artists with connections to the women’s liberation scene in the United States. In 1970, upon the invitation of Lucy Lippard, Rosenbach participated in the first major US exhibition consisting solely of women artists, 1000 Miles from Here. In 1973, she appeared in her first live video performance in New York. This was followed by an appointment as lecturer in Feminist Media Art at the California Institute of the Arts (CalArts) in Valencia, California. John Baldessari was also teaching at CalArts at that time. During this period and in this context, she produced important groups of works on ideal feminine images and their trivialisation in the media. The themes that Ulrike Rosenbach explored are still current and highly relevant today. Her experimental works were presented at international exhibitions as well as at the documenta 6 (1977) and documenta 8 (1987). She was awarded the Gabriele Münter Prize in 2004. In 2012, she was recognised for her life’s work with the Künstlerinnenpreis NRW (Women Artists’ Prize North Rhine-Westphalia).

Hoods for a Married Woman

In FEMININE II, PRISKA PASQUER presents photographic works, video stills, drawings and objects by Ulrike Rosenbach with a focus on the early and significant subject of ‘Hauben für eine verheiratete Frau’ (‘Hoods for a married woman’).

Object and Sculpture

At the Kunstakademie Düsseldorf, Ulrike Rosenbach initially studied sculpture with Norbert Kricke before transferring to the class of Joseph Beuys, for whom the term ‘plastic’ had a special relevance. His theory of plasticity, as well as pairs of terms – such as Stasis and Movement, Stagnation and Change, The Crystalline and The Organic, Order and Chaos, Intellect and Intuition – are interesting when we observe the different manifestations of sculpture in the work of Ulrike Rosenbach, which comprises object art, media sculptures and room installations, along with performances and video works in which the artist moves through space and time with her own body.

Hood and Collar Objects

Among her earliest plastic works are the hood and collar objects created between 1969 and 1971, which, as wearable objects, are related to the human body, expanding upon it while at the same time restricting its movement. Transparent gauze fabric is stretched over wire frameworks. Feathers, muslin bandages, wax, ice and seashells may also be used to envelop or embellish them. Photographic works from this period portray Ulrike Rosenbach as the wearer of these clothing-like objects. The title of this group of works invokes the societal and cultural dimension through which the young artist expressed her political interest in women’s issues while simultaneously addressing her own identity as an artist, woman, wife and mother.

Head Covering as a Social Symbol

The historical models for these head coverings and neck ruffs have always been indicators of social affiliation and status. Whereas for men, hats primarily communicated authority and rank, feminine headgear or coverings signalled whether a woman was single, married or widowed, thereby pointing out her lack of independence – especially given the fact that the traditional dress was dictated by a male-dominated society. Ulrike Rosenbach’s ‘Hörnerhauben’ (‘double hennins’) are based on a French court fashion of the fifteenth century, exaggerated to a playful and ironic extent.

Hoods in Drawings, Photography and Video Works

In her multifaceted drawings in this thematic area, Ulrike Rosenbach develops her clearly distinguishable perspectives and conceptions of the objects. When the shapes are sketched free of context, they appear as sculptural structures with their own formal qualities: volume, lightness, rigidity and transparency – an interplay between outer shell and interior space. When they are presented in relation to a body – placed, for example, on the suggestion of a bust – they reveal their characteristic effect, one that defines the wearer. Ulrike Rosenbach can be seen as the wearer of her objects only in her photographic works; she never wore them in performances. Only the early video work Zeichenhaube (Drawing Hood, 1972) indirectly shows a double portrait of the artist as a still and a moving image with her head wrapped. Facing the viewer – that is, the camera – she draws on a pane of glass, creating the illusion that her pen is touching the monitor screen from the inside. She first draws a hood shape, followed by a grid structure reminiscent of bars on a prison window. In doing so, she ‘places’ the sketched hood on her own still portrait, which appears to look over her shoulder. In this way, a simple action is woven into a complex nesting of reflected and doubled images. The multi-levelled overlapping of formal and substantive layers of images is a fascinating characteristic of Ulrike Rosenbach’s works.

JOHANNA REICH

Works by the media artist JOHANNA REICH (b. 1977) have been displayed in museum exhibitions, biennials and festivals and recognised with, among other honours, the Nam June Paik Award (2006), the Konrad von Soest Award (2011) and the Cultural Prize of the Rhineland Regional Council (2017).

Media Art across a Broad Spectrum

For over ten years, Johanna Reich has been creating a widely varied body of work that defies conventional categorisation. Her subjects and methods extend beyond the use of photography, video and computers to also incorporate painting, sculpture, performance and historical images. Working with historic artistic and cinematic models, she plumbs the relationship between static and moving images and explores the possibility of constructing reality through artificially recorded and transported images. She expands her spectrum of content – which encompasses questions about post-digital production, the reception of images and differentiated reflections in the media – to include broader cultural, historical and philosophical themes. The exhibition FEMININE II presents her most recent works.

Resurface: The Project

For the project Resurface, Johanna researched women’s positions in art in the nineteenth and twentieth centuries in a variety of archives. The result was a collection of 300 female artists who were successful in their own lifetimes but sank into obscurity over the course of history. Thanks to digitalisation, their works and biographies are gradually reappearing on the internet – or have been placed online by Johanna Reich – and are thereby infiltrating the male-dominated image of art history. Johanna Reich photographed the historic photographic portraits – which were digitalised for Wikipedia – from a computer monitor using a Polaroid camera; she then filmed the photo development process with a video camera.

Resurface I: Forgotten Women Artists

In Resurface I, Johanna Reich allowed the portraits of forgotten women artists to reappear. Viewers can experience the gradual process through which the images become visible in the development of the Polaroid photographs in real time – either as a video projection on a large screen or, in another version, on a small screen within a photo frame.

Resurface II: Digital and Analogue

Resurface II is dedicated to the more ‘successful’ of the underappreciated female artists – that is, those whose works have been recognised and displayed in museums but who nevertheless remain underrepresented. Johanna Reich took their portraits using the same Polaroid technique; here, however, she scanned them at an early stage of their development, at the precise moment in which the outlines become perceptible. These images – captured at a special moment in the cycle between digital and analogue – are displayed in the exhibition in large formats, almost like paintings.

The World’s on Fire: Video/Sculpture

A hybrid work made up of sculpture and video projection bears the title The World’s on Fire. A non-representational clay structure appears simultaneously amorphous and yet shaped. Its silhouette remains unclear and rugged, but it is nevertheless clear that its form and surface have been moulded by hands. The hand of an artist, the human hand, the creative human being. Onto the archaic sculpture, a video image is projected which connects the subject of hands with images of fire. Numerous pairs of hands interact with one another, forming gestures and signs; at the same time, flickering flames seem to dance over their skin. Ever since human beings learned to use fire, an ambivalence has existed between potential and danger, between creative and destructive energy – just as it has existed in nearly every technological development since.

Virgin’s Land: Video

The video work Virgins Land depicts the artist herself on a deserted beach. On her outstretched arms she holds a gold-coloured emergency blanket that flutters like a flag in the strong wind. The reduction of the pictorial components leaves room for a wide variety of associations – in an undescribed landscape with an undescribed flag: a perspective that encompasses dynamism and standstill. For refugees, the emergency blanket can mean the difference between life and death; as a golden surface within the image, it can traditionally refer as much to material treasure as to supernatural reality. Whereas in some of her earlier videos, Johanna Reich appears intentionally androgynous or neutral – in neutral clothing with hooded tops – here she is consciously recognisable as a female actor: a female view into the past, the present and the future. The prospect of a new beginning?