HEINZ HAJEK-HALKE
Heinz Hajek-Halke (1898-1983)
In the 1920s, Hajek-Halke, powerfully influenced by the film medium, carved a name for himself on the strength of his sensational photomontages. A self-taught photographer based in Berlin, he furthered his career in the fine arts while at the same time quietly creating an imposing body of iconoclastic work.
His unconventional nude studies led to further innovations in photomontage.
„Black and White Nude“ captures the quintessence of his artistic achievement at the time. With the encroachment of National Socialism, Hajek-Halke, not one to hide his anarchist leanings, left Berlin and retreated to Lake Constance. Working on assignment for the Dornierwerke, his achievements in the field of industrial and aerial photography were unprecedented.
Following the end of World War II, Hajek-Halke devoted himself exclusively to artistic expression. His multifaceted experiments have played a decisive role in staking the artistic claims of photography, and Hajek-Halke has earned critical acclaim as a representative of the Subjective Photography movement. Many of his photographs have never been published to this day. His groundbreaking experiments in color photography have resurfaced only recently.
Heinz Hajek-Halke (1898-1983)
Erst in den letzten Jahren schält sich auch die große Wertschätzung heraus, die Heinz Hajek-Halkes fotografisches Werk in den Zwanziger Jahren Berlins genoss. Viele seiner bekannten Montagen – die wie „Die üble Nachrede (Das Gerücht)“ bekannter sind als der Name ihres Autors – mussten zurückdatiert werden, wodurch deutlich wurde, dass Heinz Hajek-Halke zu den Schlüsselfiguren der fotografischen Avantgarde in Berlin gehörte.
Seine Bilder veröffentlichte Heinz Hajek-Halke in den einflussreichen illustrierten Zeitschriften, und in gewissem Sinne ist es gerechtfertigt, ihn als den „kommerziellen“ Antipoden des „politischen“ John Heartfield zu apostrophieren. Dabei war Heinz Hajek-Halke stets ein Außenseiter selbst im Berlin der farbigen Typen der „Roaring Twenties“. Obwohl er auch als Fotojournalist erfolgreich tätig gewesen ist, eng mit Willi Ruge befreundet war, der für seine Luftaufnahmen berühmt wurde und ihm die Tricks des Metiers näher brachte, zählt er nicht zum Kreis der Munkacsi, Salomon, Man, Weber und Gidal, ebenso wenig wie er unter den Künstlern der Avantgarde eine zentrale Figur gewesen ist. Stets trat die Person hinter dem Werk zurück.
Geboren 1898 in Berlin begann Heinz Hajek-Halke, nach seinem Kunststudium in den Zwanziger Jahren unter dem Einfluss des Mediums Film, sich mit seinen damals sensationellen Fotomontagen einen Namen zu machen. In der Fotografie ein Autodidakt, arbeitete er in Berlin an einer Karriere in den Bildenden Künsten während er zur gleichen Zeit in aller Stille seine bahnbrechenden Fotografien schuf. In den ausgehenden Zwanziger Jahren arbeitete er erst mit Marta Astfalck-Vietz und später mit Yva zusammen. Seine unkonventionellen Aktstudien führten zu weiteren Innovationen in der Fotomontage. Die Montage „Schwarz-weißer Akt“ vereint als eine Art Quintessenz seine künstlerischen Errungenschaften der damaligen Zeit. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus verließ Hajek-Halke, der seine anarchistische Gesinnung nicht verbarg, Berlin und zog sich zum Bodensee zurück. Er wandte sich der Kleintierfotografie zu und arbeitete als Industrie- und Luftbildfotograf für die Dornier Werke. In der Nachkriegzeit widmete er sich fast ausschließlich der künstlerischen Fotografie. Über den Kontakt zu dem Fotografen Toni Schneiders wurde er 1949 Mitglied der Gruppe „Fotoform“. Seine vielfältigen Experimente spielten eine entscheidende Rolle bei der Etablierung einer Fotografie als Kunst und er fand kritischen Beifall als Repräsentant der „Subjektiven Fotografie“. Von 1955-1967 lehrte er „Experimentelle Fotografie“ an der Berliner Hochschule für Bildende Künste. Heinz Hajek-Halke starb 1983 in Berlin.