OUR DUTY IS TO EXPERIMENT – 20 years Galerie PRISKA PASQUER
July 2, 2020 – August 1, 2020
3D Tour
OUR DUTY IS TO EXPERIMENT (Alexander Rodchenko)
Ausgewählte Werke aus 20 Jahren Galerie PRISKA PASQUER
ELENA BAJO, JANE BENSON, RUDOLF BONVIE, ERICH CONSEMÜLLER, T. LUX FEININGER, GIACOMELLI, FABIAN HERKENHOENER, PIETER HUGO, LEIKO IKEMURA, GRIT KALLIN- FISCHER, RINKO KAWAUCHI, JULIA KÖNIG, KAREN LOFGREN, RADENKO MILAK, DAIDO MORIYAMA, ASAKO NARAHASHI, WARREN NEIDICH, MIKA NINAGAWA, MARCELLO NIZZOLI, HANNO OTTEN, ENRICO PRAMPOLINI, JOHANNA REICH, TRISTANO DI ROBILANT, ALEXANDER RODCHENKO, ULRIKE ROSENBACH, AUGUST SANDER, ALBRECHT SCHÄFER, LIEKO SHIGA, ELIZAVETA SVILOVA-VERTOVA, YUTAKA TAKANASHI, TAMIKO THIEL, FIONA VALENTINE THOMANN, SHOMEI TOMATSU, CHARLOTTE TRIEBUS, PIET ZWART
Anlässlich ihres 20jährigen Jubiläums zeigt die Galerie PRISKA PASQUER eine große Ausstellung mit Werken von über 35 Künstler*innen. Das Spektrum reicht von der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und gibt einen Überblick über die Arbeit der Galerie von ihren Anfängen bis heute.
„Our duty is to experiment“ – „Experimentieren ist unsere Pflicht!“ Mit diesem Wahlspruch revolutionierte Alexander Rodchenko im Jahr 1924 die Fotografie. Einhundert Jahre später ist sein Motto aktueller denn je: Noch nie war es so notwendig, unser Leben neu und anders zu denken, wie heute.
In ihrer Jubiläumsschau zeigt PRISKA PASQUER eines der seltenen Fotogramme des russischen Konstruktivisten. Rodchenkos Meisterwerk Photogram-Stars aus dem Jahr 1938 ist symbolisches Herzstück der Ausstellung, die nicht nur als Retrospektive der bisherigen Galeriearbeit konzipiert ist, sondern auch in die Zukunft weisende Positionen vorstellt.
Mit Werken aus den 1920/1930er- und 1960/1970er-Jahre hatte sich PRISKA PASQUER schon früh auf Kunst konzentriert, die in gesellschaftlichen Ver-änderungen entsteht. Diese inhaltliche Ausrichtung bestimmt ihre Galerietätigkeit bis heute. In ihren Ausstellungen thematisiert sie die tiefgreifenden Veränderungen des digitalen Wandels und die aktuellen Debatten um Diversität und Gleichheit.
Neben Fotografie des Bauhauses und der russischen Avantgarde, großen Namen wie El Lissitzky, Alexander Rodchenko oder August Sander, präsentierte PRISKA PASQUER als erste Galerie in Deutschland japanische Fotografie. Sie zeigte nicht nur deren bedeutendste Vertreter wie Daido Moriyama, Yutaka Takanashi oder Shomei Tomatsu, sondern bald auch wichtige weibliche Positionen wie Rinko Kawauchi, Asako Narahashi und Lieko Shiga.
Ihre aktuellen Ausstellungen reflektieren den gegenwärtigen Umbruch, indem sie mit Malerei, Virtual und Augmented Reality, Skulptur und Fotografie, Performance und Installation, Audio- und Videoarbeiten die gesamte Bandbreite der Medien der Gegenwartskunst einbeziehen.
Neben Einzel- und Dialogausstellungen von Künstler*innen der Galerie, darunter Ulrike Rosenbach, Pieter Hugo, Johanna Reich, Radenko Milak, Rudolf Bonvie, Warren Neidich, Hanno Otten, Leiko Ikemura, Elena Bajo und Jane Benson, liegt ein besonderer Schwerpunkt der Galeriearbeit auf der Konzeption thematischer Gruppenausstellungen, die auch neue Positionen integrieren.
Ihr Ausstellungsprogramm ergänzt die Galerie seit langem mit themenüber-greifenden Lesungen, Future Talks und Performances. Darüber hinaus stellt sie dem Publikum bereits seit 2013 ein digitales Angebot zur Verfügung. Mit Webshop, Instagram-Talks und 3-D-Rundgängen hat sich dieser Einsatz zeitgemäßer Medien nicht nur in der derzeitigen Pandemie-Situation bewährt, sondern verweist auch auf Möglichkeiten und Perspektiven zukünftiger Galeriearbeit.
Mit ihrem Programm hat PRISKA PASQUER an Messen wie Art Cologne, Art Paris Art Fair, Paris Photo, Art Basel, AIPAD New York, ALAC Los Angeles oder Art Düsseldorf teilgenommen. Sie hat Werke an bedeutende Museen vermittelt, darunter das Getty Museum, Los Angeles, das MoMA, New York, die Tate Modern, London, das Centre Pompidou, Paris, und das Museum Folkwang, Essen. Zudem hat sie museale Ausstellungen mitkonzipiert, u.a. für das Centre Pompidou, Paris, die Fondation Henri Cartier-Bresson, Paris, das FOAM, Amsterdam, sowie für das Museum für Architektur und Multimediakunst in Moskau.
ELENA BAJO
*1976 in Madrid, lebt und arbeitet in Los Angeles und Berlin
ELENA BAJO studierte zunächst Pharmazie, bevor sie sich der Kunst zuwandte. Nach einem Studium der Architektur in Barcelona erwarb sie 2005 ihren Master of Fine Arts an der Central Saint Martins School of Art London. Seit 2008 wurden ihre Arbeiten in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. in der Kunsthalle São Paulo, Jan Van Eyck Academie Maastricht, FRAC Normandie Rouen, Kai 10 Arthena Foundation, Düsseldorf, 3rd Mardin Biennial, Mardin. 2012 war ELENA BAJO Artist in Residence im BANFF Center, Alberta (CA), und bei der Platform3 in München, 2014 folgte eine Residenz im Lab 18th St Arts Center Los Angeles. 2017 gewann ELENA BAJO für die Produktion eines Kunstwerks auf der ARCOMadrid den mit 15.000 Euro dotierten V Audemars Piguet Award.
Die Basis der Arbeit von ELENA BAJO ist Anarchie als grundsätzliche geistige und moralische Haltung: „Anarchie ist […] eine radikale und kritische Wahrnehmung deiner Umgebung, die sich gegen das Etablierte richtet. Sie nährt sich aus dem Glauben, jeden zu respektieren und jedem sein Daseinsrecht zuzugestehen: Menschen, Tieren und Pflanzen. Es ist die Affirmation des Lebenden. In ihrem Kern ist sie kritisch gegenüber jeglicher Form von Macht und Unterdrückung.“
Ausgehend von dieser Grundeinstellung befasst sich ELENA BAJO mit Themen wie Raum, Politik, Feminismus oder ökologischem Bewusstsein. Den Referenzrahmen ihrer Installationen, Skulpturen und Performances bilden zumeist Texte oder andere Wissensquellen. Neben anarchistischen und feministischen Schriften rekurriert sie z.B. auf alternative Wissensformen und Praktiken, schamanistische Traditionen oder Paradigmen des ökologischen Aktivismus.
In ihren minimalistischen Arbeiten spielt das Material (z.B. Wellpappe, Stoff, Zement, Steine, Glas, Pflanzen) eine zentrale Rolle. Aufgeladen mit Bedeutung bildet es eine Brücke zu den Referenzen und Theorien, soll zugleich aber auch für sich stehen und verstanden werden können. Hier lotet die Künstlerin den Widerspruch aus: Zu entmaterialisieren und minimalistisch zu arbeiten, dabei dem Material dennoch so viel Raum einzugestehen, dass mit möglichst wenig Gesten viel Wirkung erzielt wird.
JANE BENSON
*1972 in Thornbury, England, lebt und arbeitet in London und New York
JANE BENSON studierte Malerei am Edinburgh College of Art, BA (Hons) und erwarb ihren Master of Fine Art am School of the Art Institute of Chicago. Seit 1993 wurden ihre Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. im Abrons Art Center, New York; Kunsthalle Emden; Queens Museum, Queens, New York; P.S.1 Contemporary Art Center/Museum of Modern Art, New York. 2017 präsentierte das Contemporary Arts Center, Cincinnati, OH, die große Einzelausstellung Jane Benson. Half-Truths.
JANE BENSONs Werke thematisieren Übergang und Transformation sowohl von physischen Materialien und ästhetischer Identität als auch von gesellschaftspolitischen Zuständen oder individuellen Biografien. In ihren Arbeiten geht es immer wieder darum, allgemein anerkannte kulturelle Standards, klassische Formen der Kategorisierung sowie archetypische Strukturen neu zu platzieren, neu zu verorten und neu zu verpflichten.
JANE BENSONs künstlerischer Ansatz basiert auf radikaler Destruktion und Zerstörung. So zerschneidet sie Flaggen, spaltet Saiteninstrumente oder schneidet Texte und Silben aus Büchern. Ausgangspunkt ihrer Arbeiten ist die Wahrnehmung der Risse, welche die zeitgenössischen Seinsweisen definieren. Die Destruktion dient ihr als Strategie der Regeneration – als Möglichkeit, bestehende Einheiten neu zusammenzubauen, neu zu gestalten und neu zu erfinden.
Nach diesem Arbeitsprinzip entstand auch die Werkgruppe The End of the Patriarchal System, in der sich BENSON mit Schriften der revolutionären Feministin Mona Caird (1854-1932) auseinandersetzt. Die britische Schriftstellerin, Philosophin und Akademikerin verfasste in den 1890er-Jahren eine Reihe von Texten, die den Status und das Schicksal von Frauen kritisieren.
BENSON griff in Cairds Texte radikal ein und entfernte alle Buchstaben bis auf die Silben do, re, mi, fa, so, la und ti. Zurück blieb eine Folge von Tonbezeichnungen, die als Partitur gelesen werden kann. In einem weiteren Schritt übersetzte BENSON diese „Partituren“ in ätherische Farbfelddrucke, die auf Isaac Newtons Farbspektrum basieren.
RUDOLF BONVIE
*1947, lebt und arbeitet in Köln
RUDOLF BONVIE gilt als einer der ersten Medienkünstler Deutschlands, der in vielen seiner Werke die Funktion und Wirkung von Kommunikation durch Bilder thematisiert. In seinem vielgestaltigen Œuvre verbindet er gesellschaftliche und fototheoretische Fragestellungen. Im Zentrum seiner kritischen Beobachtung stehen vor allem drei Themenkomplexe: Der zunehmende Narzissmus in unserer Gesellschaft, die überbordende Bilderflut und die drohende Gefahr von Nuklearkatastrophen.
RUDOLF BONVIE studierte an den Kölner Werkschulen und an der Philosophischen Fakultät Köln. 1979 erhielt er ein Stipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerks, 1981 war er Preisträger des Forum Junger Kunst und erhielt ein Werkstipendium des Kunstfond e.V. Bonn. Im gleichen Jahr war er Stipendiat des Kultusministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen in der Cité des Arts, Paris. 1982 erhielt er das Friedrich-Vordemberge-Stipendium der Stadt Köln.
Neben einer Vielzahl an Einzelausstellungen wie im Museum Folkwang, Essen (1988), im Lenbachhaus, München (1991) und im Kunstverein Karlsruhe (1990) beteiligte sich RUDOLF BONVIE an bedeutenden Gruppenausstellungen. Dazu zählen unter anderem Die Reste des Authentischen im Museum Folkwang, Essen (1986), Blow up im Kunstverein Stuttgart (1987), Fotografie in der deutschen Gegenwartskunst im Museum Ludwig, Köln (1993), und Deutschlandbilder im Martin-Gropius-Bau, Berlin (1997). BONVIEs Werke sind unter anderem im Museum of Modern Art, New York, Museum of Fine Arts, Houston, Museum Folkwang, Essen, Lenbachhaus, München, ZKM Karlsruhe, Museum Ludwig, Köln, und in der Staatsgalerie Stuttgart sowie in zahlreichen deutschen und amerikanischen Privatsammlungen vertreten.
1973 schuf RUDOLF BONVIE die ikonische Fotoreihe Dialog. Das Motiv Dialog 3 war das erste Kunstwerk der Reihe preiswerter Sonder-Editionen in hoher Auflage, welche die Galerie PRISKA PASQUER seit 2013 herausbringt.
ERICH CONSEMÜLLER
1902, Bielefeld – 1957, Halle (Saale)
ERICH CONSEMÜLLER studierte ab 1922 am Staatlichen Bauhaus in Weimar. 1922–1923 besuchte er den Vorkurs bei Johannes Itten sowie den Unterricht von Paul Klee und Wassily Kandinsky. Von 1923 bis 1925 studierte er in der Tischlereiwerkstatt bei Walter Gropius. Anschließend besuchte er die Tischlereiwerkstatt bei Marcel Breuer am Bauhaus Dessau. 1927 wechselte CONSEMÜLLER in die Bauabteilung zu Hannes Meyer.
Als Unterstützung von Lucia Moholy, die von Walter Gropius mit der Dokumentation des Bauhaus-Gebäudes und der Meisterhäuser sowie von Werkstattarbeiten beauftragt worden war, beschäftigte das Bauhaus auch CONSEMÜLLER 1927 mit der Dokumentation der Bauhaus-Innenräume und einiger Werkstattarbeiten. Es entstanden etwa 300 Fotos zum Bauhaus Dessau.
LUX FEININGER
1910, Berlin – 2011, Cambridge, Mass., USA
Als Sohn des Bauhausmeisters Lyonel Feininger erlebte THEODORE LUX FEININGER das Weimarer und Dessauer Bauhaus. Sein eigenes Studium am Bauhaus Dessau begann er 1926 mit dem Vorkurs bei Josef Albers und Unterricht bei László Moholy-Nagy, Paul Klee und Wassily Kandinsky. Bis zum Wintersemester 1929 arbeitete er in der Bühnenwerkstatt bei Oskar Schlemmer und war außerdem aktives Mitglied der Bauhauskapelle.
Gegen Ende seines Studiums widmete sich T. LUX FEININGER, genau wie sein Bruder Andreas, zunehmend der Fotografie und arbeitete zwischen 1927 und 1931 als Fotoreporter der Berliner Agentur DEPHOT sowie für verschiedene Zeitschriften und Illustrierte. Mit seinen seit Mitte der 1920er-Jahre geschaffenen Fotografien prägte T. LUX FEININGER das Bild vom Leben am Bauhaus nachhaltig. Vor allem sein Foto Sport am Bauhaus, das Bild von Bauhäuslern, die vor dem Dessauer Gebäude Fußball spielen, hat heute geradezu ikonischen Charakter.
FABIAN HERKENHOEHNER
*1984 in Troisdorf, lebt und arbeitet in Amsterdam
FABIAN HERKENHOENER hat an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Tal R seinen Abschluss gemacht. Zu seinen Einzelausstellungen zählen u.a. The Blast (2018) und Heim Just (2016) im T293 in Rom sowie The subliminal Kid (2012) im Jagla Ausstellungsraum in Köln. Außerdem hat er international an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter west of where the sun goes down (2019), No Mans Art Gallery, Amsterdam, Black Mirror (2018), MAM Contemporary, Wien und Salzburg sowie an Ausstellungen in der Michael Horbach Stiftung, Köln; Luciano Brito Galleria, Sao Paulo; W139 Amsterdam und TZR Düsseldorf.
FABIAN HERKENHOENER malt Text-Bilder. Auf seinen Leinwänden stehen manchmal ganze Gedichte, manchmal auch nur einzelne Worte. Als kompakte Blöcke oder kleine Gruppen strukturieren die Buchstaben die Fläche. Nicht immer behalten sie im Bild das letzte Wort. Manche Buchstaben werden vom Künstler auch wieder übermalt. Genauer gesagt: übersprüht, denn Herkenhoener malt seine Werke mit der Sprühdose. Diese Technik entspricht seiner schnellen, unmittelbaren und direkten Arbeitsweise, die den raschen Duktus des Zeichenstifts auf die Bearbeitung großer Formate im Raum überträgt.
In diesem spontanen Prozess entsteht eine zufällige Sprache, die jede rationale oder semantische Hierarchie ablehnt, jedoch den Weg zu neuen Bedeutungshorizonten öffnet. FABIAN HERKENHOENER spricht in diesem Zusammenhang von „verarbeitendem Text“. Er gesteht den Worten und Sätzen auf seinen Bildern eine Eigenständigkeit zu, die über die wortwörtliche Bedeutung hinausreicht. In seinen Gemälden untersucht er, wie der geeignete visuelle Kontext geschaffen werden kann, damit diese unlogischen Worte in ihrem emotionalen und spirituellen Potenzial voll erfahren werden können.
„Ich möchte meine Schriften im Verborgenen halten, hinter den Gemälden, ich biete nur ein sich entwickelndes, fragmentiertes und kryptisches visuelles Narrativ an. Ich habe mich immer mehr für das Gebrochene interessiert, das Rohe, das Unvollendete und das Mythische und Rätselhafte.“ (Fabian Herkenhoener)
PIETER HUGO
*1976 in Johannesburg, lebt und arbeitet in Kapstadt
PIETER HUGO ist bekannt für seine eindringlichen Portraits und Alltagsszenen, die an verschiedensten Orten der Welt entstanden sind. Sie vereinen sich zu einem sozialen Gesamtbild, das die aktuellen und radikal kritischen Lebensrealitäten, die Komplexität und Inkonsistenz der Gesellschaft widerspiegelt.
PIETER HUGO wurde mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet, darunter Erster Preis PDN Photo Annual Award, USA (2015); Nominiert für Deutsche Börse Photography Foundation Prize (2012); Seydou-Keita-Preis, 9th Recontres de Bamako African Photography Biennial, Mali (2011). Discovery-Preis, Rencontres d’Arles Festival, Frankreich (2008); KLM Foam Paul Huf Award, Foam Photography Museum, Amsterdam, (2008); World Press Photo, Erster Preis Kategorie Porträts, (2006); Getty Images Young Photographer Award, USA (2006).
Wichtige Ausstellungen seiner Arbeit waren u.a. Pieter Hugo. Between the Devil and the Deep Blue Sea, Kunstmuseum Wolfsburg, und Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund (2017); Kin, Fondation Henri Cartier-Bresson, Paris (2015); Rwanda 20 Years, Het Nutshuis, Den Haag (2014); There’s a Place in Hell for Me and My Friends, Rencontres d’Arles Festival, Arles (2013);The Hyena and Other Men, Foam Photography Museum, Amsterdam (2008); The Albino Project, Fabrica Features, Lissabon, Portugal; Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom (2004).
Mit seinen verschiedenen Bildserien hat PIETER HUGO in nur wenigen Jahren ein beeindruckendes Œuvre vorgelegt. Über die intensive Wahrnehmung der Körperlichkeit erfasst er in seinen Menschenbildern die Komplexität und Widersprüchlichkeit der Gesellschaft. Konstanten seines Werks sind Ernsthaftigkeit, Neutralität sowie ein grundsätzlicher Respekt vor seinem Gegenüber, dessen Würde stets gewahrt bleibt.
Die Serie Permanent Error (2009-2010) entstand auf einer Mülldeponie am Stadtrand von Accra. Hier hat PIETER HUGO apokalyptische Szenarien fotografiert, bedrohliche Visionen einer Endzeit, in der Informationszeitalter und Steinzeit aufeinanderprallen und sich gegenseitig auszulöschen scheinen. Denn ein Großteil der im Westen ausrangierten Handys, Computer und Laptops in Ghana, wo sich der containerweise herbeigeschaffte Computerschrott zu riesigen Halden türmt. Die Deponien liegen nicht einfach brach, sondern sind zu einem prekären Arbeitsraum für Tausende von Menschen geworden, die hier als Metallsammler ihr Auskommen suchen. Zusammen mit ihren Kühen leben sie auf den hochgiftigen, schwelenden Abfallbergen und versuchen, durch Verbrennen der Geräte an verwertbare Metalle zu kommen.
LEIKO IKEMURA
* 1951 in Tsu Mie, Japan, lebt und arbeitet in Berlin und Köln
LEIKO IKEMURA vereint in ihrem Werk Vorstellungswelten aus unterschiedlichen Kulturräumen. In Japan geboren und aufgewachsen, studierte sie in Spanien und legte in der Schweiz die Grundlage ihrer internationalen Karriere als Künstlerin. Von 1991 bis 2015 lehrte sie als Professorin an der Universität der Künste, Berlin (UdK).
Über die Jahre hat LEIKO IKEMURA eine sehr eigenwillige Ikonografie im Spannungsfeld dieser verschiedenen Prägungen und Kulturen entwickelt. In ihrer Kunst verschmelzen Körper und Landschaft, sie ist bevölkert von archaisch anmutenden Hybridwesen, weiblichen Figuren, die zwischen Erde und Himmel, Vergangenheit und Zukunft schweben, verletzlich und unerreichbar zugleich. LEIKO IKEMURA arbeitet mit einer Vielzahl von Medien wie Malerei, Skulptur, Zeichnung, aber auch Installation, Fotografie und Literatur.
GRIT KALLIN-FISCHER
1897 Frankfurt am Main – 1973, Newton, Pennsylvania
GRIT KALLIN-FISCHER (geb. Vries) nahm 1911 Malunterricht bei Karl Doerbecker in Marburg, von 1915 bis 1917 studierte sie an der Kunstakademie Leipzig Malerei bei Lovis Corinth. 1926 immatrikulierte sich die ausgebildete Malerin am Bauhaus. Nach der Grundlehre unter Josef Albers und Malklassen bei Paul Klee und Wassily Kandinsky studierte sie in der Metallwerkstatt bei László Moholy-Nagy und arbeitete in der Bühnenklasse von Oskar Schlemmer mit. 1928 kehrte GRIT KALLIN-FISCHER nach Berlin zurück.
Schon während ihrer Zeit am Bauhaus entstanden erste Fotografien, die in ihrer Brillanz, ihrer eigenen Formensprache und in ihrer künstlerischen Qualität aus der Masse der am Bauhaus entstandenen Fotografien hervorstechen. 1930 fertigte KALLIN fotografische Arbeiten für die renommierte Zeitschrift Gebrauchsgrafik an. 1931 nahm sie an der Ausstellung Foreign Advertising Photography in New York teil.
RINKO KAWAUCHI
*1972, Shiga, Japan, lebt und arbeitet in Tokyo, Japan
RINKO KAWAUCHI gilt als eine der bedeutendsten japanischen Künstlerinnen der Gegenwart. Nach einem Aufenthalt in New York lebt sie heute wieder in Tokio. Während ihres Studiums am Seian Junior College of Art and Design entdeckte sie das Medium Fotografie als Ausdrucksform. RINKO KAWAUCHI hat zahlreiche Fotobücher veröffentlicht, u.a. Utatane (2001), Aila (2004) und Illuminance (2011), Halo(2017) und When I Was Seven (2020), deren Besonderheit darin liegt, das Ephemere des Alltags in etwas atemberaubend Neues zu verwandeln.
RINKO KAWAUCHI wurde mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet, darunter der 25th Annual Infinity Award/ Category Art, des International Center of Photography ICP, New York, USA (2009), dem Kimura Ihei Award, Japan (2002), dem Rookie of the Year award der Photographic Society of Japan, the Japan (2002) und dem Grand Prix Prize, The Guardian Garden’s 9th Hitotsuboten Exhibition, Japan (1997). Ihre Arbeiten wurden weltweit in Einzelausstellungen präsentiert, u.a. im Tokyo Metropolitan Museum of Photography, in der Gallery at Hermès, New York, im Museu de Arte Moderna de São Paulo und in der Foundation Cartier pour l’Art in Paris.
Im Zentrum von RINKO KAWAUCHIs Arbeit stehen die gewöhnlichen Dinge und Szenen des Alltags. Durch die Wahl der Ausschnitte und Perspektiven und den subtilen Einsatz von natürlichem Licht in Kombination mit oft beinahe durchscheinenden Farben erhalten die Fotografien ihren besonderen Charakter. RINKO KAWAUCHI arbeitet in Serien, die in der Form von offenen Erzählungen, Poesie und Emotion mit der Darstellung von Vergänglichkeit und gelegentlicher Melancholie verbinden.
Aus den Fotografien spricht RINKO KAWAUCHIs Faszination für eine flüchtige Schönheit, dem Werden und der Zerstörung, Leben und Tod. „From the black ocean comes the appearance of light and waves. It helps you imagine birth. I want imagination in the photographs I take. It’s like a prologue. You wonder, `What’s going on?´ You feel something is going to happen.” (Rinko Kawauchi)
JULIA KÖNIG
*1983 in Berlin, lebt und arbeitet in Köln
JULIA KÖNIG studierte Audiovisuelle Medien an der Universität der Künste, Berlin, bei Siegfried Zielinkski und Linda Hentschel. Ihr Postgraduiertenstudium Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien, Köln, schloss sie 2018 mit dem Diplomprojekt Walter Palmer Shot A Lion ab.
JULIA KÖNIG untersucht das Phänomen der Masse im digitalen Zeitalter. Das Thema ist hochaktuell, denn Social Media lösen gigantische Massenbewegungen aus: 157 Millionen „folgen“ auf Instagram der Musikerin und Schauspielerin Selena Gomez. Fußballer Mesut Özil bringt es bei Facebook auf über 31 Millionen „Follower“. Diese Massen sind eigentlich unvorstellbar und doch allgegenwärtig. Was bedeutet Masse heute? Wo bildet sich eine Masse heraus? Wie kann man sie wahrnehmen und wie organisiert eine Masse den Raum?
Diesen Fragen widmete sich JULIA KÖNIG in ihrem Projekt Walter Palmer Shot A Lion. Mit 50 Performern spürte sie den subtilen Gesten von Zugehörigkeit und Abspaltung in großen Gruppen nach. Ihr Folgeprojekt Walter Palmer Shot A Lion: The Sequel (2019) konzentriert sich auf das Individuum innerhalb der Masse.
KAREN LOFGREN
*1976, lebt und arbeitet in Los Angeles
KAREN LOFGREN hat am California Institute of the Arts einen Masterabschluss erworben. 2017/2018 war sie Fulbright Core Scholar an der UAL des Central St. Martins College of Art and Design, London.
Noch nie in der Geschichte der Menschheit war der empirische Kanon der westlichen Welt so erfolgreich wie im digitalen Zeitalter. Wir erleben eine regelrechte Wissensexplosion ungekannter Größenordnung. KAREN LOFGREN steht dieser Erfolgsgeschichte kritisch gegenüber. Sie betrachtet die Wissenschaftsgeschichte von einem feministischen, dekolonialen und „hypersubjektiven“ Standpunkt aus und möchte Wissensbereiche (rück-)erschließen, die von der traditionellen Forschung ausgeschlossen oder nicht beachtet werden.
Für KAREN LOFGREN ist das skulpturale Arbeiten zugleich politisch, sozial und persönlich. Im Schaffensprozess verbinden sich für sie die Wahrnehmung des Körpers mit Dingen, „die wir gekannt, gefühlt, gelebt und unausgesprochen gelassen haben.“ Ihre Serie Curse and the Cure (Imperial Ghost)entstand nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im Amazonas-Regenwald und intensiven Studien zu indigenem Medizinwissen und seiner Unterdrückung durch die kolonialen Mächte.
Die Werkgruppe besteht aus riesigen Blättern der Amazonas-Riesenseerose (Victoria Amazonica). Die Künstlerin hat sie in Originalgröße in Epoxidharz gegossen und dabei Materialien wie Aluminiumpulver, Wolle, Schlamm, Blut und Marmorstaub eingearbeitet. In der traditionellen Medizinpraxis werden dieser Pflanze besondere Heilkräfte zugesprochen.
RADENKO MILAK
*1980 in Travnik, Bosnien und Herzegowina, lebt in Banja Luka, Bosnien und Herzegowina
RADENKO MILAK studierte an der Kunstakademie in Banja Luka und an der Kunsthochschule in Belgrad, Serbien. 2014 präsentierte die Kunsthalle Darmstadt seine erste große Einzelausstellung in Deutschland, 2016 bespielte er auf der Biennale Venedig den Pavillon von Bosnien-Herzegowina.
In seinen Gemälden und Animationsfilmen, meist in Aquarelltechnik mit schwarzem Pigment realisiert, analysiert RADENKO MILAK die Rolle der zeitgenössischen Bildproduktion bei der Herausbildung unseres historischen und kulturellen Gedächtnisses. Das malerische Werk des bosnischen Künstlers kreist um Fragen der Fixierung und Speicherung des Visuellen sowohl in der persönlichen Erinnerung als auch in der medialen Präsentation durch Film und Foto.
Für sein erstes großes Werk 365 – Image of Time (2014) malte RADENKO MILAK 365 Aquarelle zu Ereignissen des 20. Jahrhunderts. Jedes Blatt bezieht sich auf ein „planetarisches Ereignis“ (Radenko Milak). Krieg und Frieden, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Technik, Raumfahrt und Naturkatastrophen umreißen die Inhalte. Europa, die beiden Amerikas, Afrika und Asien und immer wieder der Balkan bilden den räumlichen, die letzten 500 Jahre den zeitlichen Rahmen dieses Geschichtskalenders.
DAIDO MORIYAMA
*1938, Osaka, Japan, lebt und arbeitet in Tokyo, Japan
DAIDO MORIYAMA ist einer der wichtigsten japanischen Fotografen nach 1945. Sein Werk spielt eine zentrale Rolle in der Etablierung der japanischen Fotografie als einer der kreativsten Richtungen in der Fotogeschichte. Besonders in der Provoke Era – Ende der 1960er/Anfang der 1970er-Jahre in Japan eine Zeit intensivster fotografischer Aktivität – leistete MORIYAMA einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Fotografie. Bis heute hat er großen Einfluss auf jüngere japanische Fotografen.
Wie viele Künstler seiner Generation war DAIDO MORIYAMA auf der Suche nach der Identität der japanischen Gesellschaft, einer Gesellschaft, die sich in dem Spannungsfeld zwischen Jahrhunderte alten Traditionen und dem mächtigen Einfluss des Westens, vor allem der USA, bewegt. Seinen rauen und expressiven Stil entwickelte er sowohl unter dem Eindruck der japanischen Avantgarde wie z.B. des Fotografen Shomei Tomatsu und des Schriftstellers und Regisseurs Shuji Terayama, als auch der amerikanischen Kunst, wobei vor allem die Fotografie von William Klein und die Grafik von Andy Warhol zu nennen sind.
Auf der Suche nach Randexistenzen, nach Brüchen in der Gesellschaft, streifte DAIDO MORIYAMA unablässig durch die Straßen und fotografierte, oft ohne den Sucher zu benutzen, Porträts, Straßenszenen, Aktaufnahmen und Produkte der Alltagskultur. Dabei entstanden Aufnahmen von großer emotionaler Ausdruckskraft. Oft fotografierte er aus der Bewegung und nahm dabei die Position eines streunenden Hundes ein – so auch die Titel zweier seiner Bücher The Time of a Dog und Memories of a Dog. Seine Bilder sind bewusst grobkörnig, unscharf, verkantet, angeschnitten und von hohen Kontrasten geprägt.
ASAKO NARAHASHI
*1959, lebt und arbeitet in Tokyo
ASAKO NARAHASHI studierte Kunst an der Waseda-Universität. Nach der Teilnahme an einem Workshop bei Daido Moriyama begann sie als Fotografin zu arbeiten. ASAKO NARAHASHI veröffentlichte mehrere Fotobücher und wurde mit dem New member Prize der Photographic Society of Japan (1998), dem Society of Photography Award (2003) und dem Higashikawa Prize Domestic Photographer (2008) ausgezeichnet. 2009 widmete ihr das Toyko Art Museum eine Einzelausstellung, die anschließend in Santa Monica, CA, und Amsterdam gezeigt wurde.
In ihrer seit 2001 entstandenen Serie half awake and half asleep in the water betrachtet ASAKO NARAHASHI Japan aus einer neuen, ganz ungewöhnlichen Perspektive. Sie begibt sich ins Meer und fotografiert die Küste vom Wasser aus. Das Ufer und seine Architekturen sind aus der Zentralperspektive gerutscht und vermitteln nicht den gewohnten Eindruck von Sicherheit und Stabilität, ja es scheint, als könne das Festland jederzeit im Meer versinken.
Auf diesen Fotografien zeigt NARAHASHI nicht mehr eine der wichtigsten Wirtschaftsmächte der Welt, sondern einen Inselstaat, der nach jahrzehntelangem, scheinbar unaufhaltsamem Aufstieg instabil geworden und vom Untergang bedroht ist. Auch die 2009 in Dubai entstandene Serie Coming Closer and Getting Further Away vermittelt ein beängstigendes Gefühl von der Unfähigkeit des Menschen, angesichts der enormen und mächtigen Kräfte der natürlichen Welt Beständigkeit zu schaffen.
WARREN NEIDICH
*1958 in New York, USA, lebt und arbeitet in Berlin und Los Angeles, USA
WARREN NEIDICH studierte Fotografie, Video und kognitive Neurowissenschaften, Medizin sowie Architektur. Er war Professor an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin und Gastwissenschaftler am Otis College für Kunst und Design in Los Angeles. NEIDICH ist Gründungsdirektor des Saas-Fee Summer Institute of Art.
Als Autor, Kunsttheoretiker und interdisziplinärer postkonzeptueller Künstler beschäftigt sich WARREN NEIDICH mit der Frage, wie die digitalen Möglichkeiten unsere Gewohnheiten, Wahrnehmungen und Vorstellungen verändern. Seine Untersuchungen bewegen sich im künstlerischen Forschungsfeld der Neuroästhetik, in dem Sinneseindrücke, Wahrnehmung und Bewusstsein mithilfe von Techniken, Methoden, Geräten, Kritiken und der Geschichte von künstlerischer Produktion erforscht werden.
Dabei greift er hochaktuelle Fragen auf, wie zum Beispiel in der Arbeit Pizzagate (2017). Die große, dreidimensionale Neon-Skulptur hat die Form einer iCloud, die diagrammatisch als Netzwerk aufgebaut ist. In dieser Arbeit, die auch im Rahmen der Biennale Venedig 2019 gezeigt wurde, setzt sich NEIDICH mit den Auswirkungen von Fake News auseinander. Formal vergleichsweise simpel, aber inhaltlich nicht weniger aussagekräftig ist die 2019 entstandene Neon-Skulptur Equal Not Equal: ein punktgenauer Beitrag zur aktuellen Debatte über Diversität, Rassismus und Ungerechtigkeit.
MIKA NINAGAWA
*1971, Tokyo, Japan, lebt und arbeitet in Tokyo, Japan
MIKA NINAGAWA ist eine der bekanntesten und produktivsten Künstlerinnen ihrer Generation. Sie veröffentlichte bislang rund 100 Fotobücher, entwickelte Musikvideos und kooperierte mit internationalen Modemarken. Die Bandbreite ihrer Motive reicht von Starporträts bis hin zu traditionellen Sujets wie Fischen oder Blüten. Im Unterschied zu den japanischen Künstlern des Neopop wie Takashi Murakami erreicht MIKA NINAGAWA mit ihren Publikationen unmittelbar ein breiteres Publikum, wobei sie sich nicht scheut, die Grenzen zum Kitsch zu überschreiten. Ihre Bücher sind mittlerweile in einer Gesamtauflage von über 200.000 Exemplaren erschienen.
MIKA NINAGAWA wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Excellent Award of the 13. Canon New Cosmos of Photography Prize, der 9. Konica Photo Encouragement Award, der 26. Kimura Ihei Award und der Ohara Museum of Art Award (13th VOCA 2006 Exhibition). Die Ausstellung Mika Ninagawa: Earthly Flowers, Heavenly Colors wurde 2008 in der Tokyo Opera City Art Gallery eröffnet. Auf der anschließenden Tournee durch verschiedene japanische Kunstmuseen wurde die Schau von 180.000 Besuchern gesehen. 2014 wurde MIKA NINAGAWA in das Organisationskommittee der Olypmischen Spiele 2020 berufen. 2016 präsentierte das Museum of Contemporary Art, Taipei, eine große Retrospektive ihres Werks.
2006 realisierte MIKA NINAGAWA den abendfüllenden Spielfilm Sakuran (Wilde Kirschblüte), der im Sonderprogramm der Berliner Berlinale 2007 zu sehen war. Mit knallbunten Farben und Popmusik erzählt sie die Geschichte einer jungen Frau, die sich gegen die sozialen Konventionen eines Bordellviertels im Tokio des 18. Jahrhunderts auflehnt und sich ihre Emanzipation mühsam erkämpft.
MARCELLO NIZZOLI
1887, Boretto, Reggio nell’Emilia – 1969, Camogli, Provinz Genua
MARCELLO NIZZOLI studierte von 1910 bis 1913 an der Scuola di Belle Arti in Parma. Er war zunächst hauptsächlich als Maler tätig und schloss sich um 1914 den Futuristen an. 1918 hatte er in Mailand ein eigenes Atelier. Später arbeitete NIZZOLI vor allem als Grafikdesigner und Produktdesigner. Von besonderer Bedeutung ist seine Zusammenarbeit mit der Firma Olivetti, für die er ab den 1930er-Jahren tätig war.
HANNO OTTEN
*1954 in Köln, lebt und arbeitet in Köln
Nach einem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung Höhr-Grenzhausen (Abschluss in Baukeramik) wechselte HANNO OTTEN an die Gesamthochschule Universität Kassel, Fachbereich Freie Kunst. Hier studierte er bei Harry Kramer (Skulptur), Floris M. Neusüss (Fotografie) und Tom Gramse (Zeichnung). 1988 erhielt er das Friedrich Vordemberge Stipendium der Stadt Köln für Bildende Kunst, 2001 war er Gastkünstler der Villa Romana, Florenz. Das Werk von HANNO OTTEN wurde in zahlreichen Ausstellungen vor allem in Deutschland und in den USA gezeigt.
In seiner Kunst stellt HANNO OTTEN grundsätzliche Fragen. Wie wir wahrnehmen und denken, wie wir Bilder sehen und wie Bilder funktionieren. Die Antworten sucht er nicht über die intellektuelle Analyse, sondern findet sie im künstlerischen Tun. Bekannt ist HANNO OTTEN vor allem für seine Auseinandersetzung mit Farbe. In der intensiven, jahrelangen Auseinandersetzung mit einem Thema entstehen größere Werkgruppen wie die Colourblocks, die Schlachtenbilder oder Über Malerei.
Anfang der 1990er-Jahre begann HANNO OTTEN, sich den Zusammenhang von Farbe und Licht zu untersuchen. In der Reihe Farbenlehre entstanden zunächst großformatige zweidimensionale Werke aus glänzendem Fotopapier. Später erweiterte OTTEN die Serie um dreidimensionale Arbeiten. Die im Jahr 2000 aus Stahl und farbigem Acryl gefertigten Skulpturen tragen Namen von Persönlichkeiten, die sich intensiv mit Farbtheorie beschäftigt haben: Josef Albers, Rudolf Arnheim, Barnett Newman und Faber Birren. Eine Stele ist dem international gebräuchlichen Farbsystem Pantone gewidmet.
ENRICO PRAMPOLINI
1894, Modena – 1956, Rom
ENRICO PRAMPOLINI war ein italienischer Maler, Bühnenbildner und Designer von Bühnenkostümen. Der Vertreter des Futurismus verfasste zahlreiche Manifeste über das futuristische Schauspiel und dessen Präsentation. Mit dem futuristischen Filmkünstler Anton Giulio Bragaglia arbeitete er als Bühnenbildner für dessen Filme Perfido incanto und Thais zusammen, wobei letzterer als einzig erhaltener futuristischer Film gilt. ENRICO PRAMPOLINI hatte sehr gute Kontakte zu Künstlerkreisen in den Niederlanden und Deutschland. Von 1925 bis 1937 lebte er in Paris. In seine Heimat zurückgekehrt, widmete er sich der Aeropittura, nach dem Krieg beschäftigte er sich mit informeller Malerei.
JOHANNA REICH
*1977 in Minden/Westfalen, lebt und arbeitet in Köln
JOHANNA REICH studierte 2000 an der Kunstakademie Münster bei Andreas Köpnick, Paul Isenrath und Guillaume Bijl, 2003 bei Wim Wenders an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) sowie 2005 an der Facultat de Belles Arts Barcelona. 2007 folgte ein Postgraduierten-Studium an der Hochschule für Medien Köln bei Mischa Kuball, Jürgen Klauke und Matthias Müller. JOHANNA REICH erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Frauenkulturpreis des LVR (2017), eine Projektförderung des Förderprogramms der Sparkasse KölnBonn (2013), den Förderpreis des Landes NRW für Medienkunst (2009), ein DAAD-Stipendium (2007) sowie den Nam June Paik Award Förderpreis, Köln (2006).
JOHANNA REICH beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der Frage nach dem Verhältnis von Realität, Bild und Abbild und untersucht den Einfluss neuer Medien auf unsere Wahrnehmung und unser Denken und Handeln. Ihre künstlerische Praxis umfasst Video, Medienkunst, Malerei, Skulptur und Performance.
Immer wieder befasst sie sich mit weiblichen Rollenbildern und der Bedeutung von Künstlerinnen. Ihr Projekt RESURFACE (seit 2014) widmet sich vergessenen Künstlerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts. Diese tauchen jetzt durch die fortschreitende Digitalisierung im Internet wieder auf und verändern so das durch männliche Künstler geprägte Bild der Kunstgeschichte.
TRISTANO DI ROBILANT
*1964 in London, lebt und arbeitet in Rom und Umbrien
TRISTANO DI ROBILANT wuchs in Italien und England auf. Schon in frühester Kindheit kam er in Kontakt mit Kunst und Künstlern. Hier sind vor allem zwei große Namen zu nennen: Sol Lewitt, den er als guten Freund seiner Mutter kennenlernte, und Cy Twombly, der sein Patenonkel war und in dessen Atelier er sich oft aufgehalten hat. Twomblys sensibler Umgang mit mythologischen Themen und historischen Topoi hat ihn tief beeindruckt. Literatur, Philosophie und Geschichte sind auch der geistige Nährboden seines eigenen Œuvres. Alle seine Werktitel haben einen entsprechenden Bezug. Nach einem Studium an der University of California in Santa Cruz und arbeitet der Bildhauer mit italienisch-amerikanischen Wurzeln heute in Rom. Außerdem unterhält er eine Atelier-Werkstatt in Umbrien.
TRISTANO DI ROBILANT entwickelte sein skulpturales Œuvre zunächst in klassischen Materialien: Ton, Bronze oder auch Aluminium waren die Werkstoffe seiner Wahl. Seit 2005 arbeitet der Künstler jedoch vor allem mit Glas. Seitdem ist in Zusammenarbeit mit hochspezialisierten Glashandwerkern auf Murano ein unverwechselbarer Werkkomplex entstanden.
Mit seiner transluzenten Materialität und brillanten Oberfläche interagiert Glas mit dem wechselnden Tageslicht. Fasziniert von diesem Aspekt, entwickelt DI ROBILANT in der Auseinandersetzung mit dem Werkstoff höchst eigenwillige Objekte. Aus biomorphen Formen schafft er fragil wirkende Kompositionen: Weich modellierte Kegel, auf denen durchsichtige Schneebälle zu balancieren scheinen, aufgetürmte Pilzhüte, von gerundeten Zylindern umschlossene Blasen, gläserne Gewächse und Gebilde aus geschichteten Formen. Die meisten Objekte sind monochrom, manche sind aus zwei Farben komponiert. Wobei die Palette auf wenige Farbtöne konzentriert ist: Neben farblosem Glas dominieren Grün- und Goldtöne.
ALEXANDER RODCHENKO
1891, Sankt Petersburg – 1956, Moskau, Russland
ALEXANDER RODCHENKO gehört zu den bahnbrechenden Fotografen der Moderne im jungen 20. Jahrhundert. Als 1917 die Oktoberrevolution in Russland alles veränderte, war RODCHENKO ein junger, links orientierter Künstler. Nach der Revolution engagierte er sich wie viele andere Avantgardekünstler für den Aufbau neuer Strukturen der künstlerischen Produktion in der jungen Sowjetunion. ALEXANDER RODCHENKO wurde zu einem der produktivsten konstruktivistischen Künstler seiner Zeit und arbeitete in vielen Medien, darunter Malerei, Fotografie, Skulptur, Werbegrafik und Verpackungsdesign.
ALEXANDER RODCHENKO war weit mehr als ein dynamischer Bildermacher. Mit immer neuen Manifesten versuchte er, seine Ideen des russischen Konstruktivismus in die Welt hinauszutragen. Im Jahre 1924 stürmte er die traditionelle Fotografie mit dem Wahlspruch „Experimentieren ist unsere Pflicht!“ Das Ergebnis dieser Eroberung war ein Neudenken des Begriffs Fotografie und der Rolle des Fotografen. Konzeptuelle Arbeiten hielten Einzug. Statt ein Abbild der Realität zu sein, wurde Fotografie ein Mittel der visuellen Darstellung geistiger Konstrukte und der Künstler wurde zum „Künstler-Ingenieur”. Gestaltende Elemente von RODCHENKOs Fotografie sind stürzende Bilddiagonalen, harte Kontraste, schräge Aufsichten sowie Bild- und Textcollagen.
Von ALEXANER RODCHENKO stammt auch der Titel der Jubiläumsausstellung der Galerie PRISKA PASQUER: „Our duty is to experiment“.
ULRIKE ROSENBACH
*1943 in Salzdetfurth, lebt und arbeitet in Köln
ULRIKE ROSENBACH ist eine der wichtigsten Vertreterinnen der feministischen Avantgarde und eine der Pionierinnen der Performance- und Videokunst. Kritisch und scharfsichtig, präzise und konsequent, selbstbewusst und humorvoll, setzt sie sich seit Jahrzehnten mit den Klischees und Typisierungen weiblicher Identität und den entsprechenden Rollenmodellen auseinander. Formal wie in ihrer Fragestellung und Haltung hat ROSENBACHs experimentelle Arbeit großen Einfluss auf das Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern nachfolgender Generationen.
ULRIKE ROSENBACH studierte Skulptur an der Kunstakademie Düsseldorf, 1970 wurde sie Meisterschülerin von Joseph Beuys. 1971 produzierte sie ihre ersten Videoarbeiten, 1972 entstanden ihre ersten Performances. Seither arbeitet sie mit den Medien Video/Audio, Fotografie, Performance sowie Medieninstallation. Mitte der 70er-Jahre beschäftigte sich ULRIKE ROSENBACH thematisch vor allem mit den traditionellen Rollenmodellen der Frau. 1976 gründete sie in Köln die Schule für kreativen Feminismus. ULRIKE ROSENBACH nahm an der documenta 6 und der documenta 8 teil und hatte von 1989 – 2007 eine Professur für Neue Künstlerische Medien an der HBK Saar, Saarbrücken, inne.
In der ikonischen Fotoarbeit Art is A Criminal Action (1969/70) setzte sich die damals 26-jährige Künstlerin selbstbewusst mit dem berühmten Cowboy-Elvis von Andy Warhol ins Bild. Parallel entstanden in dieser Zeit ihre Hauben für eine verheiratete Frau – plastische Anspielungen auf die Kopfbedeckungen, mit denen traditionell der soziale Status von Frauen in einer männlich dominierten Gesellschaft angezeigt wurde. Auf der Basis dieser Werkgruppe entwickelte ROSENBACH verschiedene Serien von Fotografien und Fotomontagen.
AUGUST SANDER
1876, Herdorf – 1964, Köln
AUGUST SANDER gilt als Wegbereiter der sachlich-konzeptuellen Dokumentarfotografie und zählt zu den bedeutendsten deutschen Fotografen seiner Zeit. „Das Wesen der gesamten Photographie ist dokumentarischer Art …“, lautete der Anspruch des Fotografen an seine Profession. Mit seinen Bildbänden Antlitz der Zeit und dem Mappenwerk Menschen des 20. Jahrhunderts hat AUGUST SANDER die Fotografiegeschichte maßgeblich geprägt. Durch seine konzeptuelle Arbeitsweise und die Konzentration auf eine sachlich-dokumentarische Fotografie gilt er seit Jahrzehnten als Vorbild seiner Nachfolgegenerationen.
Im Jahr 1910 startete AUGUST SANDER sein episches Projekt Menschen des 20. Jahrhunderts (1910-1950), das ihn in Konflikt mit den Nationalsozialisten bringen sollte, aber auch seinen späten Ruhm begründete. Mit einer großformatigen Kamera und langen Belichtungszeiten porträtierte er Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und Berufen. Eingeteilt in „7 Gruppen, nach Ständen geordnet und umfassend 45 Mappen mit je 12 Lichtbildern“, sollte das Gesamtwerk ein Gesellschaftsporträt seiner Zeit bilden.
Parallel zu seiner extensiven Portraitarbeit widmete sich AUGUST SANDER seit jungen Jahren auch anderweitigen Motivbereichen wie der Landschaft oder der Architektur und entwarf auch für diesen Teil seiner Arbeit zahlreiche Bildmappen. Dazu gehört das zweiteilige Projekt Köln wie es war und Köln nach der Zerstörung. Die beiden Aufnahmereihen sind als mahnendes Beispiel gegen die Zerstörung ganzer Städte durch den Zweiten Weltkrieg in die Geschichte der Fotografie eingegangen. Auch in seiner Landschafts- und Architekturfotografie zielte SANDER darauf ab, die Physiognomie eines Ortes, einer Stadt zu dokumentieren.
ALBRECHT SCHÄFER
*1967 in Stuttgart, lebt und arbeitet in Berlin
Albrecht Schäfer studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, am Chelsea College of Art an Design, London, sowie an der Akademie der Bildenden Künste München.
Le Monde, 2 Juillet 2019, 2019
Zeitungspapier (eine Ausgabe der Zeitung „Le Monde“)
Minimale Eingriffe und reduzierte Mittel kennzeichnen das Werk von ALBRECHT SCHÄFER. Mit einem feinen Gespür für die Dinge erkundet er deren innere Logik und das ästhetische Potenzial ihrer Materialien und setzt dabei übliche Gebrauchsmuster außer Kraft. Dabei geht es ihm nicht um eine Inbesitznahme von „Alltagsgegenständen“ durch die Kunst und er will auch nicht provozieren. SCHÄFER betrachtet die Dinge vielmehr mit Aufmerksamkeit, Respekt und Neugier.
Zu den Dingen, mit denen sich ALBRECHT SCHÄFER immer wieder beschäftigt, gehören Tageszeitungen: „Parallel zum Lesen der konkreten Inhalte lese ich die Zeitung selbst, als Medium oder Material. Und ich lese sie im ursprünglichen Sinn von auflesen oder auswählen – also ich lese nicht im Sinne von semantischer Wahrnehmung der Zeichen, sondern im Sinne von Auswählen bestimmter Eigenschaften oder Ebenen, die ich sichtbar machen möchte.“ So hat er beispielsweise eine Ausgabe der französischen Tageszeitung „Le Monde“ in kleine Stücke zerschnitten und sie mit Kleister zu einer runden (Welt-)Kugel geformt.
LIEKO SHIGA
*1980 in Okazaki, Japan, lebt und arbeitet in Sendai, Japan
LIEKO SHIGA hat der Chelsea University of Art and Design, London, studiert und 2004 mit einem BA in Fine Arts New Media abgeschlossen. Sie wurde mit wichtigen Preisen ausgezeichnet: Miho Photo Award – Jurors Award (Michiko Kasahara), Japan (2005); Kimura Ihei Photography Award (2008); Infinity Award (Young Photographer) des International Center of Photography, New York (2009); 28th Higashikawa Award – New Photographer, Japan (2012). 2015 stand LIEKO SHIGA auf der Shortlist New Photography des Museum of Modern Art.
In intensiver, geradezu physischer Auseinandersetzung mit ihren Sujets (er)findet LIEKO SHIGA Bilder, die von verschiedenen Medien wie Surrealismus, Land Art, Happening, Skulptur und japanischen Mythen inspiriert sind. In einer ihrer Werkgruppen erforscht sie die Welt des Traumes, der Mythen und Sagen. Ausgangspunkt ihrer Fotoarbeiten sind häufig Interviews. Darin befragt sie Menschen nach Träumen, Ängsten und Erlebnissen, die diese mit bestimmten Orten verbinden. In Kombination mit eigenen Erinnerungen, Gefühlen oder Erfahrungen kreiert sie anschließend komplexe, fantastische Szenarien, die sie in teilweise sehr aufwändigen Inszenierungen umsetzt. Die in Australien, Singapur und Nordjapan entstandenen Aufnahmen veröffentlichte LIEKO SHIGA 2007 in dem Fotobuch Canary.
„Im Raum der Fotografien gibt es keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft: Der Wert der Fotografien ist instabil und wandelbar: mal werden sie wie Papiermüll behandelt, manchmal gelten sie als ebenso wertvoll wie der lebende Mensch oder werden sogar zum Gegenstand religiöser Verehrung.“ (Lieko Shiga)
ELIZAVETA SVILOVA-VERTOVA
1900, Moskau – 1975, Moskau
ELIZAVETA SVILOVA-VERTOVA war eine russische Filmemacherin und Filmredakteurin. Bekannt ist sie vor allem für die Dokumentarfilme, die sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Dziga Vertov und ihrem Schwager Mikhail Kaufman produzierte. Sie wirkte als Filmeditorin an fast allen Filmen ihres Ehemanns mit.
Dziga Vertovs bis heute bekanntester Film ist Der Mann mit der Kamera (1929), der einerseits das urbane Leben in sowjetischen Großstädten und die Mechanisierung des Lebens glorifiziert, andererseits jedoch den eigenen Entstehungsprozess von der Kameralinse bis zum Schneideraum thematisiert. In diesem experimentellen Meisterwerk spielt ELIZAVETA SVILOVA-VERTOVA sich selber und ist als Filmredakteurin am Schneidetisch zu sehen.
YUTAKA TAKANASHI
*1935 in Tokyo, Japan, lebt und arbeitet in Tokyo, Japan
YUTAKA TAKANASHI war Mitbegründer der legendären „Provoke“-Gruppe, die Ende der 1960er Jahre die japanische Fotografie revolutioniert hat und deren Einfluss bis heute in sowohl in Japan als auch im Westen zu spüren ist.
Der Fotograf erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den 5th Paris Young Artists Biennial Grand Prize in Photography (1967), The Photographic Society of Japan Annual Award (1984 und 1993) und den 31. Ken Domon Award (2012). Sein Werk wurde in bedeutenden Ausstellungen, vor allem in Japan, gezeigt. 2012 widmete ihm die Fondation Henri Cartier-Bresson, Paris, eine Einzelausstellung.
Zentrales Thema von YUTAKA TAKANASHI ist die Veränderung der Stadt Tokyo vor dem Hintergrund einer sich rapide wandelnden japanischen Gesellschaft. In der Serie Toshi-e verbindet TAKANASHI ein vielschichtiges Bild der Stadt Tokyo und ihrer Einwohner mit Ansichten von trostlosen, düsteren, meist menschenleeren Landschaften, in die sich Stadt und Industrie hineingefressen haben. Während die Stadtbilder noch dem Ansatz einer subjektiven Dokumentarfotografie folgen, sind TAKANASHIs Landschaftsaufnahmen ganz in dem radikalen „Provoke“-Stil gehalten, der in Japan als „are, bure, boke” (‘rau, unscharf, unfokussiert’) charakterisiert wird.
TAMIKO THIEL
*1957, in Oakland, Kalifornien, USA, lebt und arbeitet in München
TAMIKO THIEL studierte an der Stanford University, California, USA, am Massachusetts Institute of Technology, MIT Cambridge, USA und an der Akademie der Bildenden Künste, München. 2012 erhielt sie den Rockefeller Foundation Cultural Innovation Fund Award for the Caribbean Cultural Center, New York City, 2017 war TAMIKO THIEL Google Tilt Brush Virtual Reality Artist in Residence.
In ihren interaktiven und immersiven Installationen beschäftigt sich TAMIKO THIEL mit dem Zusammenspiel von Ort, Körperlichkeit und kultureller Identität sowie deren historischer Entwicklung. Ihre AR Installation Suspended Spring entstand 2020 als Auftragsarbeit für die Stiftung Nantesbuch. Anlässlich des Corona-Lockdowns hatte die bayerische Stiftung 100 Künstler gebeten, Videos zum Thema Frühling zu produzieren. Diese wurden anschließend in der Online-Ausstellung Arts for Springveröffentlicht.
Wie fühlt es sich an, den Frühling vorbeiziehen zu sehen, wenn man seine Wohnung nicht verlassen kann? Um dieses Gefühl darzustellen, hat TAMIKO THIEL einen Augmented-Reality-Wirbel aus Kirschblütenblättern erstellt und dann ein Video mit der Augmented-Reality-App aufgenommen.
FIONA VALENTINE THOMANN
*1987 in Colmar, Frankreich, lebt und arbeitet in Colmar und Berlin
FIONA VALENTINE THOMANN studierte von 2005 bis 2014 an verschiedenen Kunstschulen, darunter die École Maryse Eloy Art School, Paris; CAFA, Central Academy of Fine Arts, Peking; ENSBA, National Superior School of Fine Arts, Lyon; HEAD, High School of Art and Design, Genf und Kuvat Akademie, Academy of Fine Arts, Helsinki. Sie wurde ausgezeichnet mit dem Prix de Paris, ENSBA, Lyon (2012), dem Future Generation Art Prize: Futures Call(ing), Berlin (2014) und dem Preis NEW POSITIONS der Art Cologne (2019).
Beeinflusst vom Internet der Dinge und der objektorientierten Ontologie, untersucht FIONA VALENTINE THOMANN die Beziehungen, die Kunst mit Raum und Zeit verbinden. Ihre Arbeit hinterfragt, was für uns sichtbar und unsichtbar ist, und sie unterstreicht die gleichzeitige Zugänglichkeit und Unzugänglichkeit eines Kunstwerks.
Durch die Verschränkung verschiedener Medien wie Malerei, Druck, Collage, Skulptur, 3D-Modelle mit erweiterter Realität (AR), VR-Video, Software oder Smartphones können ihre Kunstwerke in unterschiedlichen Dimensionen und Größenverhältnissen erscheinen. Die auf Spiegeln aufgebrachten Collagen der Serie Tracker (2017) basieren auf einem digital im Raum gezeichneten 3D-Modell. Durch Scannen mit dem Smartphone lässt sich die Augmented-Reality-Version der zweidimensionalen Collagen aktivieren und wie ein physisches Objekt bewegen und betrachten.
SHOMEI TOMATSU
1930, Aichi, Nagoya, Japan – 2012, Naha, Okinawa, Japan
SHOMEI TOMATSU gilt als wichtigster Vertreter der japanischen Fotografie der Nachkriegszeit. Sein Werk hatte einen prägenden Einfluss auf nachfolgende Künstler wie Daido Moriyama, Yutaka Takanashi und Nobuyoshi Araki. 1995 erhielt er die Purple Ribbon Medaille der japanischen Regierung.
SHOMEI TOMATSUs Bildsprache zeichnet sich durch ihre Vielfältigkeit und Komplexität aus. Sein Stil reicht von Arbeiten in Anlehnung an die klassische Street Photography, über symbolisch aufgeladene Objekte, abstrakte (Stadt-)Ansichten, bis hin zu dynamisch, expressiven Kompositionen. Je nach Bildthema erweitert der Künstler seine visuelle Grammatik und schafft dabei Bilder, die in einer Gratwanderung zwischen Konkretheit und Abstraktion, zwischen Abstoßung und Faszination ein Thema beschreiben und zugleich überzeitliche Werke sind.
Bekannt wurde SHOMEI TOMATSU durch seine Serien über Hiroshima und Nagasaki. Überzeugt davon, dass „Fotografie nicht dokumentieren kann“, sondern dass es dem Fotografen allenfalls gelingen kann, Entsprechungen zu bestimmten Themen zu finden, fotografierte TOMATSU die beiden Städte zehn Jahre nach den Atombombenabwürfen. So versuchte er, die erlebten Schrecken in den Spuren an Menschen, Bauwerken oder Gegenständen zu erfassen.
CHARLOTTE TRIEBUS
*1988, lebt und arbeitet in Köln
CHARLOTTE TRIEBUS arbeitet als Performancekünstlerin und multidisziplinäre Art Direktorin. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Untersuchung des Potenzials der Schnittstellen von Kunst, Tanz und Technologie. Im Jahr 2018 gründete sie die New Human Body Society.
Die Arbeit Virtually Physical (2018) löst die Verflechtung von Virtuellem und Physischem und hinterfragt das Reale und Imaginative. Die Bewegungen zweier Tänzer werden durch das Motion Capturing System Optitrack in vektorbasierte Avatare verwandelt.
Die Choreographie der beiden echten Tänzer verursacht Störungen im virtuellen System und versucht, OptiTrack seinen eigenen Regeln auszusetzen und diese zu brechen. Diese Brüche sollen aus dem System heraus eigene Improvisationen und queere Körperbewegungen provozieren.
Die Arbeit Virtually Physical wird als 7-minütige Projektion in Schleife gespielt. In der performativen Version dienen die vektorbasierten Avatare als Impulsgeber einer Visual Score (zu befolgende Handlungsanweisung) für eine erneute Interpretation durch zwei echte Tänzer. Die Arbeit entstand in Kooperation mit dem Tanzhaus NRW und dem Innovationshub.
PIET ZWART
1885, Zaandijk, NL – 1977, Wassenaar, NL
Der Designer PIET ZWART widmete sein Leben der Erneuerung und Innovation. Er arbeitete in verschiedenen Bereichen: als Innenarchitekt, Industriedesigner, Typograph, Fotograf, Kritiker und Lehrender. PIET ZWART spielte eine Schlüsselrolle in der Entwicklung des niederländischen Designs im 20. Jahrhundert, das heute unter dem Begriff „Dutch Design“ bekannt ist. Aufgrund seiner Vielseitigkeit und seiner Bedeutung ernannte ihn der Verband niederländischer Designer im Jahr 2000 zum Designer des Jahrhunderts.
OUR DUTY IS TO EXPERIMENT (Alexander Rodchenko)
Selected works from 20 years of Galerie PRISKA PASQUER
ELENA BAJO, JANE BENSON, RUDOLF BONVIE, ERICH CONSEMÜLLER, T. LUX FEININGER, GIACOMELLI, FABIAN HERKENHOENER, PIETER HUGO, LEIKO IKEMURA, GRIT KALLIN- FISCHER, RINKO KAWAUCHI, JULIA KÖNIG, KAREN LOFGREN, RADENKO MILAK, DAIDO MORIYAMA, ASAKO NARAHASHI, WARREN NEIDICH, MIKA NINAGAWA, MARCELLO NIZZOLI, HANNO OTTEN, ENRICO PRAMPOLINI, JOHANNA REICH, TRISTANO DI ROBILANT, ALEXANDER RODCHENKO, ULRIKE ROSENBACH, AUGUST SANDER, ALBRECHT SCHÄFER, LIEKO SHIGA, ELIZAVETA SVILOVA-VERTOVA, YUTAKA TAKANASHI, TAMIKO THIEL, FIONA VALENTINE THOMANN, SHOMEI TOMATSU, CHARLOTTE TRIEBUS, PIET ZWART
To mark its 20th anniversary, Galerie PRISKA PASQUER will be holding a major exhibition showcasing works by some 35 artists ranging from early 20th-century avant-garde to the present day and giving an overview of the gallery’s work from its earliest years to the present day.
“Our duty is to experiment!” This was the rallying cry with which Alexander Rodchenko revolutionised photography in 1924. One hundred years later, it is more relevant than ever: never has it been so necessary for us to change our way of thinking as it is today.
In its anniversary event, PRISKA PASQUER will be showcasing one of the Russian constructivist’s rarest photograms. Rodchenko’s masterpiece Photogram (Stars) from 1938 is the symbolic centrepiece of the exhibition, which not only serves as a retrospective of the gallery’s work to date but also presents forward-looking pieces.
With works from the 1920s/30s and 1960s/70s, PRISKA PASQUER concentrated at an early stage on art created in times of social change, a direction that continues to inform her gallery work to this day. In her exhibitions, she explores the far-reaching changes of the digital shift and the current debates regarding diversity and equality.
As well as photography by the Bauhaus and Russian avant-garde movements and by leading names such as El Lissitzky, Alexander Rodchenko and August Sander, PRISKA PASQUER was the first gallery in Germany to feature Japanese photography. Here, the focus was not solely on leading names such as Daido Moriyama, Yutaka Takanashi or Shomei Tomatsu – these were soon joined by important female artists like Rinko Kawauchi, Asako Narahashi and Lieko Shiga.
PRISKA PASQUER’s most recent exhibitions reflect the current upheaval by including the entire spectrum of contemporary art media, including painting, virtual and augmented reality, sculpture and photography, performance and installation, audio and video works.
In addition to individual and dialogue exhibitions by regularly featured artists such as Ulrike Rosenbach, Pieter Hugo, Johanna Reich, Radenko Milak, Rudolf Bonvie, Warren Neidich, Hanno Otten, Leiko Ikemura, Elena Bajo and Jane Benson, the gallery’s work focuses in particular on themed group exhibitions, which also integrate new positions.
The gallery has a long tradition of supplementing its exhibition programme with readings, Future Talks and performances covering a wide range of themes. It has also made a digital programme available to the general public since as far back as 2013. With webshop, Instagram Talks and 3-D tours, this use of contemporary media not only proved its worth in the current pandemic situation but also points to the possibilities and perspectives for future gallery work.
With her programme, PRISKA PASQUER took part in fairs such as Art Cologne, Art Paris Art Fair, Paris Photo, Art Basel, AIPAD New York, ALAC Los Angeles and Art Düsseldorf as well as procuring works for leading museums like the Getty Museum (Los Angeles), MoMA (New York), Tate Modern (London), Centre Pompidou (Paris) and Museum Folkwang (Essen). She has also contributed to numerous museum exhibitions, including the Centre Pompidou (Paris), Fondation Henri Cartier-Bresson (Paris), FOAM (Amsterdam) and for the Multimedia Art Museum (Moscow).
ELENA BAJO
Born in Madrid in 1976; lives and works in Los Angeles and Berlin
ELENA BAJO initially studied pharmacy before switching to art. After studying architecture in Barcelona, she obtained a Master of Fine Arts degree at the Central Saint Martins School of Art in London in 2005. Since 2008, her works have been featured in numerous international individual and group exhibitions, including in the São Paulo Museum of Art, Jan Van Eyck Academie (Maastricht), FRAC Normandie (Rouen), Kai 10 Arthena Foundation (Düsseldorf) and 3rd Mardin Biennial (Mardin). In 2012, ELENA BAJO was the Artist in Residence in the BANFF Center, Alberta (CA), and at Platform3 in Munich. This was followed in 2014 by a residence in the Lab 18th St Arts Center in Los Angeles. In 2017, ELENA BAJO was presented with the V Audemars Piguet Award for the production of a work of art at ARCOMadrid, also receiving a cash prize of €15,000.
ELENA BAJO’s work is based on anarchy as a fundamental mindset and moral stance: “Anarchy is […] a radical and critical perception of one’s environment, directed against established norms. It feeds on the belief that everyone should be respected and has a right to exist – people, animals and plants alike. It is the affirmation of the living. At its core, it is critical of any form of power and oppression.”
Based on this outlook, ELENA BAJO explores themes such as space, politics, feminism and environmental awareness. The frame of reference used in her installations, sculptures and performances is generally composed of texts or other sources of knowledge. Besides anarchistic and feminist writings, she references alternative forms of knowledge and practices, shamanistic traditions or paradigms of environmental activism.
In her minimalist works, the material (e.g. corrugated board, fabric, cement, stones, glass, plants) plays a central role. Loaded with significance, it builds a bridge to the references and theories, but should also be capable of making an impact and being understood in its own right. Here, the artist plumbs the depths of the inherent contradiction: dematerialising and working minimalistically yet allowing the material enough space for it to maximise its impact with a minimum of gestures.
JANE BENSON
Born in Thornbury, England, in 1972; lives and works in London and New York
JANE BENSON studied painting at Edinburgh College of Art (receiving a BA (Hons)) and obtained her Master of Fine Art degree at the School of the Art Institute of Chicago. Since 1993, her works have been shown in numerous individual and group exhibitions, including in Abrons Art Center, New York; Kunsthalle Emden; Queens Museum, Queens, New York; P.S.1 Contemporary Art Center/Museum of Modern Art, New York. In 2017, the Contemporary Arts Center (Cincinnati, OH) presented the large-scale individual exhibition Jane Benson. Half-Truths.
JANE BENSON’s works explore the transition and transformation of physical materials and aesthetic identity and those of socio-political circumstances or individual biographies. Her works seek to re-place, re-map and re-engage accepted cultural standards, classical forms of categorisation and archetypal structures.
JANE BENSON’s artistic approach is based on radical destruction – cutting up flags, splitting open stringed instruments or excising text and syllables out of books. The starting point for her work is the perception of the cracks that define contemporary existence. For her, destruction serves as a regeneration strategy – as a means of putting together existing elements anew, reshaping them and reinventing them.
This approach also gave rise to a group of works titled The End of the Patriarchal System, in which BENSON explored writings by revolutionary feminist Mona Caird (1854-1932). In the 1890s, the British author, philosopher and academic produced a series of texts that critiqued the status and the fate of women.
BENSON’s radical idea was to remove all letters from Caird’s texts except for the syllables do, re, mi, fa, so, la and ti. All that remained was a series of musical note names that could be read as sheet music. In a further step, BENSON translated this “sheet music” into ethereal colour field prints based on Isaac Newton’s colour theory.
RUDOLF BONVIE
Born in 1947; lives and works in Cologne
RUDOLF BONVIE is regarded as one of Germany’s first media artists, one whose work explores the function and impact of communication with images. In his multifarious body of work, he combines social questions with aspects of photographic theory. The artist’s critical observations revolve mainly around three thematic issues: the growing narcissism in our society, the exuberant flood of images and the looming threat of nuclear disaster.
RUDOLF BONVIE studied at the Kölner Werkschulen art academies and at the Philosophy Faculty of Cologne University. In 1979, he received a scholarship from the Franco-German Alliance for Youth; in 1981, he was presented with an award by the Junger Kunst forum and with a working scholarship from Kunstfond e.V. Bonn. In the same year, he received a scholarship to Cité des Arts, Paris, from the North Rhine-Westphalia Ministry of Education and the Arts. In 1982, he was presented with the Friedrich Vordemberge scholarship from the City of Cologne.
In addition to many individual exhibitions including in Museum Folkwang (Essen, 1988), Lenbachhaus (Munich, 1991) and Kunstverein Karlsruhe (Karlsruhe, 1990), RUDOLF BONVIE has been involved in a number of significant group exhibitions. These include Die Reste des Authentischen at Museum Folkwang, Essen (1986), Blow Up at Kunstverein Stuttgart (1987), Fotografie in der deutschen Gegenwartskunst at Museum Ludwig, Cologne (1993), and Deutschlandbilder at Martin-Gropius-Bau, Berlin (1997). BONVIE’s works can be found in the Museum of Modern Art (New York), Museum of Fine Arts (Houston), Museum Folkwang, (Essen), Lenbachhaus (Munich), ZKM (Karlsruhe), Museum Ludwig (Cologne) and in the Staatsgalerie (Stuttgart) as well as in numerous German and US private collections.
In 1973, RUDOLF BONVIE created his iconic photo series Dialog. The Dialog 3 motif was the first work of art from the series of affordable, high-circulation special editions that have been brought out by Galerie PRISKA PASQUER since 2013.
ERICH CONSEMÜLLER
Born in Bielefeld in 1902; died in Halle (Saale) in 1957
ERICH CONSEMÜLLER studied at the State Bauhaus in Weimar from 1922 onwards. From 1922 to 1923 he attended the preliminary course under Johannes Itten and also took classes by Paul Klee and Wassily Kandinsky. From 1923 to 1925 he studied in the carpentry workshop under Walter Gropius. He then studied in Marcel Breuer’s carpentry workshop at the Bauhaus Dessau. In 1927, CONSEMÜLLER transferred to the building department led by Hannes Meyer.
In 1927 the Bauhaus commissioned CONSEMÜLLER to document the Bauhaus interior and some of the school’s work to assist Lucia Moholy, whom Walter Gropius had appointed to document the Bauhaus building, the masters’ houses and the school’s work. Around 300 photos of the Bauhaus Dessau were produced.
LUX FEININGER
Born in Berlin in 1910; died in Cambridge, Mass., USA, in 2011
As a son of Bauhaus master Lyonel Feininger, THEODORE LUX FEININGER experienced both the Weimar and Dessau Bauhaus. He commenced his own studies at the Bauhaus Dessau in 1926 with the preliminary course under Josef Albers and took classes by László Moholy-Nagy, Paul Klee and Wassily Kandinsky. He worked in the stage workshop of Oskar Schlemmer until the winter semester of 1929 and was also an active member of the Bauhaus band.
Towards the end of his studies, T. LUX FEININGER was increasingly drawn to photography, as was his brother Andreas, and between 1927 and 1931 he worked as a photo reporter for the Berlin DEPHOT agency and a range of periodicals and magazines. The photographs produced by T. LUX FEININGER in the mid-1920s had a lasting impact on how life at the Bauhaus was seen. His photo Sport am Bauhaus (Sport at the Bauhaus) – an image of Bauhaus members playing football in front of the Dessau building – is perhaps his most iconic.
FABIAN HERKENHOENER
Born in Troisdorf, Germany, in 1984; lives and works in Amsterdam
FABIAN HERKENHOENER studied under Tal R at the Düsseldorf Art Academy. His individual exhibitions include The Blast (2018) and Heim Just (2016) in T293 (Rome) and The Subliminal Kid (2012) in the Jagla Exhibition Space (Cologne). He has also taken part in many international group exhibitions, including West of where the sun goes down (2019), No Man’s Art Gallery (Amsterdam), Black Mirror (2018), MAM Contemporary (Vienna and Salzburg) and in other group exhibitions by the Michael Horbach Foundation (Cologne), Luciana Brito Galleria (São Paulo) and TZR Düsseldorf.
FABIAN HERKENHOENER paints text images. Sometimes his canvases contain entire poems, other times just individual words. The letters structure the space into compact blocks or small groups and do not always retain the last word in the picture. Some letters are also painted over again by the artist. Or, to be more specific, “sprayed over”, as Herkenhoener uses spray cans to create his work. This technique ties in with his fast, direct approach to work, which transfers the rapid style of the drawing pencil to large-scale formats in a defined space.
This spontaneous process gives rise to a random language that rejects all notions of rational or semantic hierarchy, but paves the way for new horizons of meaning. FABIAN HERKENHOENER calls this “processed text”. He accords the words and sentences in his pictures an autonomy that extends beyond their literal meaning. In his paintings, he explores how the suitable visual context can be created so that these illogical words can be experienced in their full emotional and spiritual potential.
“I want to keep my writing hidden behind the paintings; all I offer is a fragmented and cryptic visual narrative that continues to evolve. I have always been more interested in things that are broken – things that are raw and incomplete, mythical and mysterious.” (Fabian Herkenhoener)
PIETER HUGO
Born in Johannesburg in 1976; lives and works in Cape Town
PIETER HUGO is well known for his urgent portraits and everyday scenes captured at a wide variety of locations around the world. They come together to form a social “big picture” that reflects the current and radically critical everyday realities, and the complexity and inconsistency of modern-day society.
PIETER HUGO has been singled out for prestigious awards, including first prize in the PDN Photo Annual Award, USA (2015). He was also nominated for the Deutsche Börse Photography Foundation Prize (2012); Seydou Keita Prize, 9th Rencontres de Bamako African Photography Biennial, Mali (2011). Discovery Award, Rencontres d’Arles Festival, France (2008); KLM Foam Paul Huf Award, Foam Photography Museum, Amsterdam, (2008); World Press Photo, first prize in Portraits category, (2006); Getty Images Young Photographer Award, USA (2006).
Key exhibitions of his work have included Pieter Hugo. Between the Devil and the Deep Blue Sea, Kunstmuseum Wolfsburg, and Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund (2017); Kin, Fondation Henri Cartier-Bresson, Paris (2015); Rwanda 20 Years, Het Nutshuis, Den Haag (2014); There’s a Place in Hell for Me and My Friends, Rencontres d’Arles Festival, Arles (2013); The Hyena and Other Men, Foam Photography Museum, Amsterdam (2008); The Albino Project, Fabrica Features, Lisbon, Portugal; Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rome (2004).
With his various photo series, PIETER HUGO has put together an impressive body of work in the space of just a few years. Through this intense perception of corporeality, he captures the complexity and inconsistency of society. Constants in his work include seriousness, neutrality and an underlying respect for his protagonists, whose dignity always remains intact.
The series Permanent Error (2009-2010) originated on a rubbish dump on the outskirts of Accra, where PIETER HUGO photographed apocalyptic scenarios – ominous visions of an endgame in which the Information Age and the Stone Age collide and appear to eliminate one another. This is because many of the mobile phones, computers and laptops discarded in the West end up in Ghana, where container-loads of computer scrap are piled up high. The deposits are not simply left idle, but rather serve as a precarious working environment for thousands of people who earn a living collecting metal here. Together with their cows, they live on the highly toxic, smouldering mountains of waste, burning appliances in search of reusable metals.
LEIKO IKEMURA
Born in Tsu Mie, Japan, in 1951; lives and works in Berlin and Cologne
In her work, LEIKO IKEMURA brings together conceptual worlds from various cultural areas. Born and raised in Japan, she studied in Spain and later moved to Switzerland where she laid the foundation for her international career as an artist. Between 1991 and 2015, she taught at the Berlin University of the Arts (UdK).
Over the years, LEIKO IKEMURA has developed a very individualistic iconography between the poles of these different influences and cultures. Her art fuses together bodies and landscape; it is peopled by archaic-looking hybrid beings, feminine figures hovering between heaven and earth, past and future: fragile yet ultimately out of reach. LEIKO IKEMURA works with a wide range of media such as painting, sculpture and drawing but also installation, photography and literature.
PRISKA PASQUER’s most recent exhibitions reflect the current upheaval by including the entire spectrum of contemporary art media, including painting, virtual and augmented reality, sculpture and photography, performance and installation, audio and video works.
In addition to individual and dialogue exhibitions by regularly featured artists such as Ulrike Rosenbach, Pieter Hugo, Johanna Reich, Radenko Milak, Rudolf Bonvie, Warren Neidich, Hanno Otten, Leiko Ikemura, Elena Bajo and Jane Benson, the gallery’s work focuses in particular on themed group exhibitions, which also integrate new positions.
The gallery has a long tradition of supplementing its exhibition programme with readings, Future Talks and performances covering a wide range of themes. It has also made a digital programme available to the general public since as far back as 2013. With webshop, Instagram Talks and 3-D tours, this use of contemporary media not only proved its worth in the current pandemic situation but also points to the possibilities and perspectives for future gallery work.
With her programme, PRISKA PASQUER took part in fairs such as Art Cologne, Art Paris Art Fair, Paris Photo, Art Basel, AIPAD New York, ALAC Los Angeles and Art Düsseldorf as well as procuring works for leading museums like the Getty Museum (Los Angeles), MoMA (New York), Tate Modern (London), Centre Pompidou (Paris) and Museum Folkwang (Essen). She has also contributed to numerous museum exhibitions, including the Centre Pompidou (Paris), Fondation Henri Cartier-Bresson (Paris), FOAM (Amsterdam) and for the Multimedia Art Museum (Moscow).
GRIT KALLIN-FISCHER
Born in Frankfurt am Main in 1897; died in Newton, Pennsylvania, in 1973
GRIT KALLIN-FISCHER (née Vries) took painting classes by Karl Doerbecker in Marburg in 1911 and studied painting under Lovis Corinth at the Academy of Fine Arts Leipzig between 1915 and 1917. She enrolled at the Bauhaus as a trained painter in 1926. After the preliminary course under Josef Albers and painting classes by Paul Klee and Wassily Kandinsky, she studied in the metal workshop led by László Moholy-Nagy and assisted in Oskar Schlemmer’s stage classes. In 1928 GRIT KALLIN-FISCHER returned to Berlin.
During her time at the Bauhaus, she produced her first photographs, whose brilliance, unique formal expression and artistic quality set them apart from the mass of photographs created at the Bauhaus. In 1930 KALLIN produced photographic works for the renowned Gebrauchsgrafik magazine. She took part in the Foreign Advertising Photography exhibition in New York in 1931.
RINKO KAWAUCHI
Born in Shiga, Japan, in 1972; lives and works in Tokyo, Japan
RINKO KAWAUCHI is regarded as one of the most important contemporary Japanese artists. Having lived in New York for some time, she now lives in Tokyo again. When studying at the Seian Junior College of Art and Design, she discovered photography as a means of expression. RINKO KAWAUCHI has published numerous photo books, including Utatane (2001), Aila (2004) and Illuminance (2011), Halo(2017) and When I Was Seven (2020).
RINKO KAWAUCHI has been the recipient of notable awards, including the 25th Annual Infinity Award/ Category Art of the International Center of Photography ICP, New York, USA (2009), the Kimura Ihei Award, Japan (2002), the Rookie of the Year Award of the Photographic Society of Japan, Japan (2002) and the Grand Prix Prize, The Guardian Garden’s 9th Hitotsuboten Exhibition, Japan (1997). She was nominated for the Deutsche Börse Photography Prize in 2012. Her works have been shown in individual exhibitions all over the world, including in the Tokyo Metropolitan Museum of Photography, Gallery at Hermès, New York, in the São Paulo Museum of Modern Art and in the Fondation Cartier pour l’Art in Paris.
In her photographs RINKO KAWAUCHI transforms ephemeral elements of everyday life into something breathtakingly new. She succeeds in doing so primarily through her choice of shots and perspectives and the subtle use of natural light in combination with often transparent colours. RINKO KAWAUCHI works in series that take the form of open stories where poetry and emotion are combined with the depiction of transience and the occasional tinge of melancholy.
Her 2013 series “Ametsuchi” – which translates as “heaven” and “earth” – explores how mankind relates to time. Vast landscape pictures depict the traditional, controlled burning of farmland, demonstrating the destructive yet rejuvenating power of fire. These are juxtaposed with abstract and calm images of stellar constellations and religious rituals. Through this contrasting interaction of motifs, RINKO KAWAUCHI creates a link between past and present, the spiritual and real world, and heaven and earth.
JULIA KÖNIG
Born in Berlin in 1983; lives and works in Cologne
JULIA KÖNIG studied Audiovisual Media under Siegfried Zielinkski and Linda Hentschel at Berlin University of the Arts (UdK). In 2018, she graduated from her post-graduate studies in Media Arts at the Academy of Media Arts Cologne (KHM) with the diploma project Walter Palmer Shot A Lion.
JULIA KÖNIG explores the phenomenon of extremely large groups in the digital age. This is highly topical given that social media has spawned gigantic groups of people: musician and actress Selena Gomez has 157 million “followers” on Instagram, while soccer star Mesut Özil has over 31 million on Facebook. Groups of this immensity do not fit into the imagination yet are everyday occurrences. What counts as an “extremely large group” today? How do these huge numbers come about? How can extremely large groups be perceived and how do they organise space?
JULIA KÖNIG explored these questions in her project Walter Palmer Shot A Lion. With 50 performers, she examined the subtle gestural indications of “belonging” and “not belonging” in large groups. The project that followed – Walter Palmer Shot A Lion: The Sequel (2019) – concentrates on the individual within groups of this magnitude.
KAREN LOFGREN
Born in Los Angeles in 1976 and continues to live and work there
KAREN LOFGREN received her Master’s degree from the California Institute of the Arts. In 2017/2018, she was a Fulbright Core Scholar at University of the Arts London: Central St Martins College of Art and Design, London.
Never before in the history of mankind has the Western empirical canon been as successful as it is now in the digital age. We are experiencing a veritable explosion of knowledge of previously unknown proportions. KAREN LOFGREN examines this success story with a critical eye. She considers the history of science from a feminist, decolonial and “hypersubjective” standpoint and would like to (re)gain access to areas of science that were excluded or ignored by traditional research.
KAREN LOFGREN sees her sculptural work as being political, social and personal at the same time. In the creative process, she says that “perceptions of the body connect to things we have known, felt, lived, and left unspoken”. Her series Curse and the Cure (Imperial Ghost) was created after the artist spent several months in the Amazonian rainforest as well as a extended period studying indigenous medicine and its suppression by colonial powers.
This group of works consists of enormous leaves from the Victoria giant water lily (Victoria Amazonica). The artist recreated these in their original proportions, moulding them out of epoxy resin and incorporating materials such as aluminium powder, wool, mud, blood and marble dust. This plant was attributed special healing powers in traditional medicine.
RADENKO MILAK
Born in Travnik, Bosnia and Herzegovina, in 1980; lives in Banja Luka, Bosnia and Herzegovina
RADENKO MILAK studied at the Art Academy in Banja Luka and at the University of Arts in Belgrade, Serbia. In 2014, the Kunsthalle Darmstadt exhibition hall held the first major individual exhibition of his works in Germany; in 2016, his works were displayed at the Bosnia and Herzegovina pavilion at the Venice Biennale.
In his paintings and animated films – mostly watercolours with black pigment – RADENKO MILAK analyses the role of contemporary image production in the formation of our historical and cultural memory. The Bosnian artist’s painting work centres on questions relating to how visual elements are fixed and stored – both in personal memories and as presented in the media of film and photography.
For his first major work 365 – Image of Time (2014), RADENKO MILAK painted 365 watercolours depicting events of the 20th century. Each page references a “planetary event” (Radenko Milak). The subject matter varies widely, including war and peace, art and culture, science and technology, space travel and natural disasters. Europe, the Americas, Africa, Asia – and, time and time again, the Balkans – make up the spatial framework for this historical calendar of the last 500 years.
DAIDO MORIYAMA
Born in Osaka, Japan, in 1938; lives and works in Tokyo, Japan
DAIDO MORIYAMA is one of the most important Japanese photographers since 1945. His work has played a central role in establishing Japanese photography as one of the most creative schools in the history of photography. Particularly in the Provoke Era – a period of extremely intense activity in the field of photography in Japan between the late 1960s and early 1970s – MORIYAMA made a key contribution to the development of photography, and he continues to have a great influence on young Japanese photographers to this day.
Like many artists of his generation, DAIDO MORIYAMA was driven by the search for identity in Japanese society, a society caught on the cusp between centuries-old traditions and the powerful influence of the West, and particularly of the USA. He developed his raw and expressive style under the influence of both the Japanese avant-garde, including photographers such as Shomei Tomatsu and the writer and director Shuji Terayama, and of American art, whereby the photography of William Klein and the graphic art of Andy Warhol deserve particular mention.
In his search for marginal existences and for fractures within society, DAIDO MORIYAMA prowled the streets incessantly, frequently photographing portraits, street scenes, nudes and items of everyday culture without even using his viewfinder. The emotional power of the resulting images was immense. He frequently took photographs while moving, placing himself in the position of a stray dog while doing so – giving rise to the titles of two of his books, The Time of a Dog and Memories of a Dog. His pictures are deliberately grainy, blurred, canted, cropped and distinguished by great contrasts.
ASAKO NARAHASHI
Born in 1959; lives and works in Tokyo
ASAKO NARAHASHI studied art at Waseda University. After taking part in a workshop with Daido Moriyama, she began working as a photographer. ASAKO NARAHASHI has published a number of photo books and has received multiple honours, including the New Member Prize of the Photographic Society of Japan (1998), the Society of Photography Award (2003) and the Higashikawa Prize – Domestic Photographer (2008). In 2009 she was granted a solo exhibition by the Tokyo Art Museum, and the exhibition moved on to Santa Monica, CA, and Amsterdam.
In her 2001 series half awake and half asleep in the water, ASAKO NARAHASHI views Japan from a new, wholly unusual perspective reached by wading into the sea and photographing the coast from the water. The shore and its architectural forms have shifted from the central perspective and therefore do not convey the usual impression of safety and stability – in fact, it looks as though the land could sink into the sea at any moment.
In these photographs, ASAKO NARAHASHI is no longer depicting one of the most important economic powers in the world, but rather an island state which, following decades of seemingly unstoppable progress, has become unstable and is now threatened with decline. Coming Closer and Getting Further Away, a series created in Dubai in 2009, communicates a frightening sense of people’s inability to achieve stability in the face of the tremendous powers of the natural world.
WARREN NEIDICH
Born in New York in 1958; lives and works in Berlin and Los Angeles
WARREN NEIDICH studied photography, video and cognitive neurosciences, medicine and architecture. He taught at Berlin Weissensee School of Art and was a visiting academic at the Otis College of Art and Design in Los Angeles. NEIDICH is the founding director of the Saas-Fee Summer Institute of Art.
As an author, art theoretician and interdisciplinary post-conceptual artist, WARREN NEIDICH examines how digital possibilities change our habits, perceptions and ideas. His exploratory work focuses on the neuroaesthetics field of artistic research, in which sensory impressions, perception and consciousness are examined with the aid of techniques, methods, devices, critiques and the history of artistic production.
Here, he explores highly topical questions, such as in his work Pizzagate (2017). The large, three-dimensional neon sculpture has the form of an iCloud, which is set up diagrammatically as a network. In this work, which was also shown as part of Venice Biennale 2019, NEIDICH examines the effects of Fake News. Comparatively simple in form but no less significant in content is the neon sculpture Equal Not Equal from 2019: an ultra-precise contribution to the current debate on diversity, racism and injustice.
MIKA NINAGAWA
Born in Tokyo, Japan, in 1971; lives and works in Tokyo, Japan
MIKA NINAGAWA is one of the most renowned and prolific artists of her generation. To date she has published some 100 photo books, produced music videos and partnered with international fashion brands. The spectrum of her motifs ranges from portraits of stars through to traditional subjects such as fish or flowers. In contrast to Japanese neo-pop artists such as Takashi Murakami, MIKA NINAGAWA’s works speak directly to a broader public – and she is not afraid of crossing the boundary into kitsch. Over 200,000 copies of her books have been printed to date.
MIKA NINAGAWA has received numerous awards, including the Excellence Award of the 13th Canon New Cosmos of Photography Prize, the 9th Konica Photo Encouragement Award, the 26th Kimura Ihei Award and the Ohara Museum of Art Prize (13th VOCA 2006 Exhibition). Her exhibition Mika Ninagawa: Earthly Flowers, Heavenly Colors opened at the Tokyo Opera City Art Gallery in 2008 and toured several art museums throughout Japan, attracting over 180,000 visitors. In 2014, MIKA NINAGAWA was appointed to the 2020 Tokyo Olympics Organising Committee. The Museum of Contemporary Art, Taipei, hosted a large retrospective of her work in 2016.
In 2006, MIKA NINAGAWA made the feature-length film Sakuran (Cherry Blossom), which was shown in the Special section at the 2007 Berlinale in Berlin. Using vibrant colours and pop music, she tells the story of a young woman who rebels against the social conventions of a red-light district in 18th-century Tokyo and fights for her emancipation.
MARCELLO NIZZOLI
Born in Boretto, Reggio nell’Emilia in 1887; died in Camogli, province of Genoa, in 1969
MARCELLO NIZZOLI studied at the Scuola di Belle Arti in Parma between 1910 and 1913. Initially working as a draughtsman, he became a Futurist in around 1914. He had his own studio in Milan in 1918. Later, NIZZOLI was mainly known as a graphic designer and product designer. He is particularly remembered for his work with Olivetti from the 1930s onwards.
HANNO OTTEN
Born in Cologne in 1954, lives and works in Cologne
After graduating in structural ceramics from the Höhr-Grenzhausen School of Design, HANNO OTTEN studied free art at the Gesamthochschule Kassel (now University of Kassel) under Harry Kramer (sculpture), Floris M. Neusüss (photography) and Tom Gramse (drawing). He received the Friedrich Vordemberge Stipend of the City of Cologne for Fine Art in 1988 and was guest artist of the Villa Romana, Florence, in 2001. HANNO OTTEN’s work has been widely exhibited, mainly in Germany and the USA.
In his art, HANNO OTTEN asks fundamental questions. How do we perceive and think, how do we see images, and how do images function? Rather than seeking answers through intellectual analysis, he finds them through his art. HANNO OTTEN is renowned above all for his work with colour. Years spent plumbing the depths of a single topic have given rise to sizeable groups of works such as Colourblocks, Schlachtenbilder (Battle Pictures) and Über Malerei (About Painting).
At the start of the 1990s, HANNO OTTEN started to explore the connection between colour and light. The first fruits of the Farbenlehre (Colour Theory) series were large-scale, two-dimensional works made from glossy photo paper. OTTEN subsequently introduced three-dimensional works into the series. The sculptures in steel and coloured acrylic produced in 2000 are named after personalities who have worked intensively with colour theory: Josef Albers, Rudolf Arnheim, Barnett Newman and Faber Birren. One stele is dedicated to the international standard Pantone colour system.
ENRICO PRAMPOLINI
Born in Modena in 1894; died in Rome in 1956
ENRICO PRAMPOLINI was an Italian painter, scenographer and stage costume designer. A representative of Futurism, he penned numerous manifestos about the future of theatre and how it should be presented. He worked as a scenographer for the films Perfido incanto and Thais by Futurist cinematographer Anton Giulio Bragaglia, with Thais regarded as the sole surviving Futurist film. ENRICO PRAMPOLINI had excellent contacts to artistic circles in the Netherlands and Germany. He lived in Paris from 1925 to 1937. On his return to Italy, he dedicated himself to aeropittura and turned to informal painting after the war.
JOHANNA REICH
Born in Minden, Germany, in *1977; lives and works in Cologne
JOHANNA REICH studied under Andreas Köpnick, Paul Isenrath and Guillaume Bijl at the Academy of Fine Arts Münster in 2000, under Wim Wenders at Hamburg’s University of Fine Arts (HFBK Hamburg) in 2003 and at the Facultat de Belles Arts Barcelona in 2005. This was followed by postgraduate studies under Mischa Kuball, Jürgen Klauke and Matthias Müller at the Academy of Media Arts Cologne (KHM). JOHANNA REICH has received a wide range of awards and scholarships, including the LVR’s Women’s Culture Award (2017), project funding under a programme sponsored by the Cologne-Bonn Sparkasse (2013), the Funding Award of the State of North Rhine-Westphalia for Media Art (2009), a DAAD scholarship (2007) and the Nam June Paik Award, Cologne (2006).
In her work, JOHANNA REICH explores the relationship between reality, image and reproduction and examines the influence of new media on how we perceive things and on how we think and act. Her artistic approach includes video, media art, painting, sculpture and performance.
In addition, JOHANNA REICH regularly turns her attention to female role models and the importance of female artists. Her project RESURFACE (since 2014) is devoted to forgotten female artists of the 19th and 20th century. Advancing digitalisation has meant that these artists are resurfacing on the internet, thus changing the male-dominated face of art history.
TRISTANO DI ROBILANT
Born in London in 1964; lives and works in Rome and Umbria
TRISTANO DI ROBILANT grew up in Italy and England, and came into contact with art and artists at a very early age. Of these, two well-known names are particularly worthy of mention: Sol Lewitt, a good friend of his mother’s, and Cy Twombly, who was his godfather and in whose studio he was often to be found. Twombly’s sensitive approach to mythological themes and historical topoi made a profound impression on him. Literature, philosophy and history also serve as an intellectual breeding ground for his own works, as can be seen from the titles. After studying at the University of California in Santa Cruz, the sculptor – who has Italian-American roots – now lives and works in Rome. He also has a studio workshop in Umbria.
TRISTANO DI ROBILANT originally developed his sculptural works using traditional means, his materials of choice being clay, bronze or even aluminium. Since 2005, however, the artist has worked predominantly with glass. Joining forces with highly specialised glass craftsmen in Murano, he has since created an unmistakeable body of work.
With its translucent materiality and brilliant surface, glass interacts with changing daylight. Fascinated by this aspect, DI ROBILANT develops extremely unconventional objects with this material. Out of biomorphic forms, he creates fragile-looking compositions: smoothly modelled cones upon which transparent snowballs appear to balance, stacked mushroom caps, bubbles surrounded by rounded cylinders, glass plants and structures made of layered shapes. Most of the objects are monochrome, some consist of two colours. While the palette is concentrated on a small number of colours, green and gold are the dominant shades after colourless glass.
ALEXANDER RODCHENKO
Born in Saint Petersburg in 1891; died in Moscow, Russia, in 1956
ALEXANDER RODCHENKO was one of the pioneering modernists in the field of photography in the early 20th century. When the October Revolution changed everything in Russia in 1917, RODCHENKO was a young left-wing artist, and like many other avant-garde artists after the revolution, he took part in efforts to develop new structures for artistic production in the young Soviet Union. ALEXANDER RODCHENKO became one of the most productive constructivist artists of his time and worked in a wide range of media, including painting, photography, sculpture, advertising art and packaging design.
ALEXANDER RODCHENKO was far more than a creator of dynamic images. He published a series of new manifestos in an effort to communicate his idea of Russian constructivism to the world. In 1924, he disrupted the world of traditional photography with a call to action – “Our duty is to experiment!” – and his efforts led to a rethink of the concept of photography and of the photographer’s role. Conceptual works made their way into the picture, and instead of simply depicting reality, photography became a means with which to create visual representations of intellectual constructs, transforming the artist into an “artist-engineer”. The design elements in RODCHENKO’s photography include plunging diagonals, sharp contrasts, extreme perspectives, and image and text collages.
ALEXANDER RODCHENKO is also the originator of the title of GALERIE PRISKA PASQUER’s anniversary exhibition: “Our duty is to experiment.”
ULRIKE ROSENBACH
Born in Salzdetfurth, Germany, in 1943; lives and works in Cologne
ULRIKE ROSENBACH is one of the most important representatives of the feminist avant-garde and a pioneer of performance and video art. Critical and perceptive, precise and systematic, self-assured and humorous, she has explored the stereotypes and typifications of female identity for decades and examined existing role models in this connection. Both with regard to form and to the questions it asks and the stance that it takes, ROSENBACH’s experimental work has a major influence on the works of new generations of artists, regardless of gender.
ULRIKE ROSENBACH studied sculpture at Düsseldorf Art Academy; in 1970, she became a master student under Joseph Beuys. She produced her first video works in 1971 and her first performances the following year. Since then, her media of choice have been video/audio, photography, performance and media installations. In the mid-1970s, ULRIKE ROSENBACH focused above all on traditional role models for women. In 1976, she founded the School for Creative Feminism in Cologne. ULRIKE ROSENBACH took part in documenta 6 and documenta 8 and held a professorship for New Artistic Media at HBKsaar in Saarbrücken between 1989 and 2007.
In the iconic photographic work Art is A Criminal Action (1969/70), the then 26-year-old artist placed herself confidently alongside Cowboy Elvis in Andy Warhol’s famous picture. From the same period, her Hauben für eine verheiratete Frau (Bonnets for a Married Woman) were sculptural allusions to the head coverings that traditionally denoted the social status of women in a male-dominated society. Based on this group of works, ROSENBACH developed various series of photographs and photomontages.
AUGUST SANDER
Born in Herdorf in 1876 – died in Cologne in 1964
AUGUST SANDER is regarded as a pioneer in the field of objective and conceptual documentary photography and is one of the most important German photographers of his era. He once summed up his approach to his profession quite succinctly: “The essence of all photography is documentary in nature…” With his volume Antlitz der Zeit (Face of Our Time) and the portfolio Menschen des 20. Jahrhunderts(People of the 20th Century), AUGUST SANDER played a significant role in shaping photographic history. Thanks to his conceptual approach and his focus on objective and documentary photography, he has been a role model for subsequent generations for many decades.
In 1910, AUGUST SANDER began his epic project Menschen des 20. Jahrhunderts (1910-1950), a project that would bring him into conflict with the National Socialists and serve as the foundation for the fame he earned later in life. He used a large-format camera and long exposure times to take portraits of people from different social classes and professions. Divided into “seven groups, organised according to social status, and comprising 45 portfolios with twelve photographs each”, the work as a whole is meant to represent a portrait of society at that time.
Alongside his extensive work in the field of portraiture, from his early years AUGUST SANDER also devoted his efforts to other thematic areas, including landscapes and architecture, and created countless photographic portfolios for this portion of his work as well. This includes the two-part project Köln wie es war (Cologne as it was) and Köln nach der Zerstörung (Cologne after the destruction). These two photographic works have earned a place in the history of photography as a poignant indictment of the destruction of entire cities that resulted from the Second World War. SANDER also used his landscape and architectural photography to document the physiognomy of location and of a city.
ALBRECHT SCHÄFER
Born in Stuttgart in 1967, lives and works in Berlin
Albrecht Schäfer studied at the Braunschweig University of Art (HBK), at the Chelsea College of Art and Design, London, and at the Academy of Fine Arts in Munich.
Le Monde, 2 Juillet 2019, 2019
Newspaper (an edition of French newspaper “Le Monde”)
The work of ALBRECHT SCHÄFER is characterised by minimal intervention and reduced means. With a sure feel for objects, he explores their inner logic and the aesthetic potential of their materials while invalidating conventional usage patterns. He is not interested in appropriating “everyday objects” for art or in using his art for the purposes of provocation. Rather, SCHÄFER examines objects with attention, respect and curiosity.
Among the objects that ALBRECHT SCHÄFER regularly explores are daily newspapers: “Parallel to a simple reading of the newspaper’s content, I read the newspaper itself, as medium or material. And I read it in the original sense of the word as gathering or selecting – so I don’t read in the sense of a semantic deciphering of signs, but in the sense of selecting certain properties or levels that I want to make visible.” For instance, he cut an edition of French newspaper “Le Monde” into tiny pieces and used wallpaper paste to make it into a globe.
LIEKO SHIGA
Born in Okazaki, Japan, in 1980; lives and works in Sendai, Japan
LIEKO SHIGA studied at Chelsea University of Art and Design, London, graduating with a BA in Fine Arts New Media in 2004. She has been the recipient of numerous important awards: Miho Photo Award – Jurors Award (Michiko Kasahara), Japan (2005); Kimura Ihei Photography Award (2008); Infinity Award(Young Photographer) from the International Center of Photography, New York (2009); 28th Higashikawa Award – New Photographer, Japan (2012). In 2015, LIEKO SHIGA made the New Photography short list of the Museum of Modern Art.
In an intensive, almost physical encounter with her subject, LIEKO SHIGA weaves together images that are inspired by a wide range of sources like surrealism, land art, happenings, sculpture and Japanese myths. In one of her groups of works she explores the world of dreams, myths and sagas. The starting points for her photographic works are often interviews in which she asks people about the dreams, fears and experiences that they associate with certain places. In combination with her own memories, emotions or experiences, she then creates complex, fantastical scenarios that are staged in often very elaborate forms. In 2007, LIEKO SHIGA published pictures taken in Australia, Singapore and northern Japan in a photo book called “Canary”.
“In the realm of photography there is no past, present or future: The value of the photos is unstable and mutable: at times they are treated like wastepaper, sometimes they are held up to be just as valuable as the living person or even become the object of religious worship.” – Lieko Shiga
ELIZAVETA SVILOVA-VERTOVA
Born in Moscow in 1900; died in Moscow in 1975
ELIZAVETA SVILOVA-VERTOVA was a Russian filmmaker and film editor. She is mainly known for the documentaries she produced with her husband Dziga Vertov and her brother-in-law Mikhail Kaufman. She edited almost all of her husband’s films.
Dziga Vertov’s best known film remains The Man with the Movie Camera (1929), which simultaneously glorifies urban life in Soviet cities and the mechanisation of life while also focusing on its own process of creation from the camera lens to the editing room. In this experimental masterpiece, ELIZAVETA SVILOVA-VERTOVA plays herself and can be seen as a film editor at the cutting table.
YUTAKA TAKANASHI
Born in Tokyo, Japan, in 1935; lives and works in Tokyo, Japan
YUTAKA TAKANASHI was one of the founders of the legendary “Provoke” group that revolutionised Japanese photography at the end of the 1960s, and his influence can still be felt in Japan and in the West to this day.
The photographer has received numerous awards, including the 5th Paris Young Artists Biennial Grand Prize in Photography (1967), the Photographic Society of Japan Annual Award (1984 and 1993) and the 31st Ken Domon Award (2012). His works have been displayed in key exhibitions, especially in Japan. In 2012, the Fondation Henri Cartier-Bresson (Paris) devoted an individual exhibition to them.
The central theme of YUTAKA TAKANASHI’s work is the restless shift in the Tokyo cityscape against the backdrop of the rapidly changing Japanese society. In Toshi-e, TAKANASHI combines a multi-layered image of Tokyo and its inhabitants with glimpses of bleak, gloomy landscapes – generally denuded of people – on which the city and industry have taken their toll. While the urban photos still adhere to the subjective documentary photography approach, TAKANASHI’s landscape images are wholly in the radical “Provoke” style, which is characterised in Japan as “are, bure, boke” (“grainy, blurred and out of focus”).
TAMIKO THIEL
*Born in Oakland, California, USA, in 1957; lives and works in Munich
TAMIKO THIEL studied at Stanford University, California, USA, the Massachusetts Institute of Technology, MIT Cambridge, USA and the Academy of Fine Arts, Munich. She received the Rockefeller Foundation Cultural Innovation Fund Award for the Caribbean Cultural Center, New York City, in 2012 and was the Google Tilt Brush Virtual Reality Artist in Residence in 2017.
In her interactive and immersive installations, TAMIKO THIEL explores the interplay and historical development of place, physicality and cultural identity. Her AR installation Suspended Spring was created in 2020 as a commission for the Nantesbuch Foundation. In the face of the coronavirus lockdown, the Bavaria-based foundation asked 100 artists to produce video pieces on the subject of spring, which were then published in the online exhibition Arts for Spring.
How does it feel to watch spring pass you by while isolated in your apartment? To express this feeling, TAMIKO THIEL created an augmented reality cube made from cherry blossom petals and then recorded a video with the augmented reality app.
FIONA VALENTINE THOMANN
Born in Colmar, France, in 1987; lives and works in Colmar and Berlin
FIONA VALENTINE THOMANN studied at various art academies between 2005 and 2014, including École Maryse Eloy Art School (Paris), Central Academy of Fine Arts (CAFA – Beijing), National Superior School of Fine Arts (ENSBA, Lyon), High School of Art and Design (HEAD, Geneva) and Kuvat Academy of Fine Arts (Helsinki). Among the awards she has received are the Prix de Paris, ENSBA, Lyon (2012), the Future Generation Art Prize: Futures Call(ing), Berlin (2014) and the NEW POSITIONS award by Art Cologne (2019).
Influenced by the Internet of Things and object-oriented ontology, FIONA VALENTINE THOMANN examines the relationships that connect art with space and time. Her work questions what is visible and invisible for us, emphasising how a work of art can be accessible and inaccessible at the same time.
By interweaving different media such as painting, printing, collage, sculpture and 3D models with augmented reality (AR), VR video, software or smartphones, her artworks can appear in a variety of dimensions and proportions. The collages on mirrors in the Tracker (2017) series are based on a 3D model drawn freehand in digital space. Scanning in these images with a smartphone activates the augmented reality version of the two-dimensional collages, allowing it to be moved and observed like a physical object.
SHOMEI TOMATSU
1930, Aichi, Nagoya, Japan – 2012, Naha, Okinawa, Japan
SHOMEI TOMATSU is regarded as the most important figure in Japanese post-war photography and his work has had a key influence on subsequent artists such as Daido Moriyama, Yutaka Takanashi and Nobuyoshi Araki. In 1995, the Japanese government awarded him the Purple Ribbon Medal.
SHOMEI TOMATSU’s imagery is noted for its varied and complex nature. His style ranges from works leaning towards classical street photography and symbolically charged objects to abstract (urban) views and dynamic, expressive compositions. Depending on the subject matter, the artist expands his visual grammar, creating pictures that walk a tightrope between the concrete and the abstract and between fascination and repulsion. At the same time, these images remain timeless photographs.
SHOMEI TOMATSU rose to fame as a result of his series on Hiroshima and Nagasaki. Firmly believing that “photography cannot document” but rather that, at best, photographers can reflect certain topics as closely as possible, TOMATSU took pictures of the two cities ten years after the atom bombs were dropped. In this way, he attempted to find traces of these horrors in the people, buildings and objects.
CHARLOTTE TRIEBUS
Born in 1988; lives and works in Cologne
CHARLOTTE TRIEBUS works as a performance artist and multidisciplinary art director. The main focus of her work is on examining the potential of interfaces between art, dance and technology. In 2018, she founded the New Human Body Society.
Her work Virtually Physical (2018) triggers the intertwining of the Virtual and the Physical, questioning the real and the imaginative. Two dancers’ movements are transformed into vector-based avatars using the motion tracking system Optitrack.
The choreography of the two real dancers triggers glitches in the virtual system and tries to expose OptiTrack to its constants and to break them – to provoke improvisations and queer body movements from within the system.
The work Virtually Physical is played on a loop as a seven-minute projection. In the performative version, the vector-based avatars act as the stimuli for a visual score (instructions to be followed) for a new interpretation by two real dancers. The work was created in cooperation with the Tanzhaus NRW and the Innovationshub.
PIET ZWART
Born in Zaandijk, NL, in 1885; died in Wassenaar, NL, in 1977
The designer PIET ZWART dedicated his life to renewal and innovation. He worked in a range of fields: as an interior designer, industrial designer, typographer, photographer, critic and teacher. PIET ZWART played a key role in the development of 20th-century design in the Netherlands – known today as “Dutch Design”. His versatility and significance earned him the accolade Designer of the Century from the Association of Dutch Designers in 2000.