WARREN NEIDICH
NEUROMACHT – Noise and the Possibility of a Future
Apr 14 – Sep 1, 2018
Künstlerische Interventionen schaffen neue Beziehungen in der Welt wie auch in der neuronalen Plastizität des Gehirns. Das ist die Macht der Kunst.
(Warren Neidich)
Digitale Technologien und Kommunikationsmedien bestimmen unser tägliches Leben – sie haben darüber hinaus grundsätzliche Veränderungen in den Bereichen Kunst, Ästhetik und Wahrnehmung herbeigeführt.
Als Autor, Kunsttheoretiker und interdisziplinärer, postkonzeptueller Künstler beschäftigt sich Warren Neidich (*1958, New York) in seiner künstlerischen Praxis damit, wie die digitalen Möglichkeiten unsere Gewohnheiten, Wahrnehmungen und Vorstellungen verändern. Seine Ausstellung Neuromacht: Noise and the Possibility of a Futurebei PRISKA PASQUER in Köln umfasst installative, skulpturale und performative Arbeiten in unterschiedlichen Medien wie Neon, Fotografie, Video, Klang und Malerei. Hier verbindet er seine Studien zu Kunst, Neurowissenschaft, Medizin und Architektur, um die Rolle von Technologien in der Formung des Gehirns, sowohl im repressiven wie auch im emanzipatorischen Sinne zu untersuchen.
Pizzagate (2017)
Pizzagate (2017) ist eine große, dreidimensionale Neon-Skulptur in der Form einer iCloud, die diagrammatisch als Netzwerk aufgebaut ist. Sie greift eine Verschwörungstheorie gleichen Namens und ihre drastischen Konsequenzen während der letzten amerikanischen Präsidentschaftswahlkampagnen auf. Damals wurden absichtlich Fake News über einen angeblichen kinderpornographischen Ring im Keller einer häufig von Hillary Clinton und ihrem Team frequentierten Pizzeria lanciert. Dies zeigte nicht nur die Manipulierbarkeit von Nachrichten, sondern auch, wie leicht falsche Wahrnehmungen in unseren Gehirnen Pseudobedrohungen entstehen lassen können, obwohl keine wirkliche Bedrohung existiert. Fake News sind phatischer und generieren mehr Aufmerksamkeit als wirkliche Nachrichten. Neidich fragt daher: “Könnte es sein, dass das von ihnen produzierte Interesse, welches sich in hohen Klickraten und click baits(Klickködern) zeigt, materielle Folgen für die Struktur des Gehirns hat?”
The Infinite Replay of One’s Own Self Destruction #1 und#2 (2014)
Die beiden Klanginstallationen The Infinite Replay of One’s Own Self Destruction #1 und#2 (2014)bestehen aus kaputten Lautsprechern, die eine Kakophonie von Geräuschen wiedergeben. Der Künstler hat die Lautsprecher zerstört, die dabei entstandenen Geräusche aufgenommen und die Bruchstücke zu Skulpturen zusammengefügt. Durch den disruptiven Prozess kann der vorgeformte Raum als kompositionelle Plattform neu entstehen. Die Arbeiten verdeutlichen, wie unsere konditionierte sinnliche Aufnahmefähigkeit und Erwartung gestört und dadurch befreit werden kann. Neidich schafft hier eine dialektische Spannung. Auf der einen Seite des Spannungsbogens liegen die Bedingungen einer algorithmisch erzeugten technologischen Subsumtion mit ihren begrenzten Zukunftschancen und -risiken. Auf der anderen Seite befindet sich ein kulturelles Umfeld von ungeordneten und verfremdeten Geräuscheindrücken, in denen sich neue Wahrnehmungsmöglichkeiten auftun. Diese Arbeit knüpft sowohl an die Idee des Chaos und der Disharmonie der deutschen Philosophen der Romantik wie Novalis und Schlegel an, als auch an die auto-destruktive Kunst von Gustav Metzger.
Scoring the Tweet(s) (2018)
In seiner performativen Arbeit Scoring the Tweet(s) (2018) verändert und re-arrangiert Neidich 196 Tweets von Donald Trump, die Fake News thematisieren. Mit Hilfe einer Cut-and-Paste-Methode gestaltet er eine musikalische Notation. Diese Methode illustriert die Unbestimmtheit der Sprache wie auch ihre tieferliegende Pluripotentialität. Sie wurde ursprünglich im Surrealismus entwickelt und später auch in den Arbeiten von William Burroughs eingesetzt. “Scoring the Tweet(s)” wurde für seine musikalische Premiere bei PRISKA PASQUER erstmalig aufgebaut und am Abend des 12. Mai 2018 aufgeführt.
Scoring the Tweet(s), 2018, ist eine Installation, die aus 16 grafischen Partituren besteht, welche über vier Paare von Mikrophonständern gespannt sind. Dazu gehört eine Videoprojektion, die während der Aufführung entstand. Für die Partituren wurden 196 Twitter Nachrichten von Donald Trump, die den Begriff Fake News enthalten, in Fragmente zerschnitten und als Gedichte auf transparentes Papier collagiert, auf das auch Notenlinien kopiert wurden, bevor es, in Streifen geschnitten, aufgehängt wurde.Die Musiker wurden instruiert, nach einem vereinbarten Ablaufplan zu jeder Partitur zu gehen und sie auszuführen. Diese Arbeit vermittelt die Macht von Poesie und Improvisation als Form von politischem Widerstand aus.
Double Vision – Louse Point (1997-2000)
Die fotografische Serie Double Vision – Louse Point(1997-2000) wurde mithilfe von neuro-ophthalmologischen Geräten zur Beurteilung des Schielens erstellt, die der Kameralinse aufgesetzt wurden und so eine, wie Warren Neidich es nennt, hybride Dialektik erzeugen. Zwei parallele historische Materialbahnen verschmelzen auf der Oberfläche des neu entstandenen Bildes miteinander. Optische Signale prallen von ihrem gemeinsamen Raum ab und erzeugen eine Art visuelles Rauschen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Sehsinn berücksichtigend stellt Neidich Verbindungen zu künstlerischen Themen her, indem er die Horizontlinie betont oder auf den berühmten Treffpunkt abstrakter Expressionisten in East Hampton verweist.
Wrong Rainbow Paintings (2012-14)
Auch in den Wrong Rainbow Paintings (2012-14) sind Werke der Kunstgeschichte Referenzpunkte, nämlich historische Landschaftsgemälde, in denen die jeweiligen Künstler die Farben des Regenbogens absichtlich falsch wiedergegeben haben. Optische Phänomene wie Licht und Farbe spielen eine Rolle, sind aber der künstlerischen Vision untergeordnet, deren Beziehungssystem sich von der wissenschaftliche Methode unterscheidet.
Double Sausage Tango (2018)
Die Neonarbeit Double Sausage Tango (2018)basiert auf der Idee eines künstlichen neuronalen Netzes, das den Switch von einer schlaffen blauen Wurst zu einer erigierten roten Wurst auslöst. Die beiden Würste sind über versteckte Zwischenglieder verbunden, die aus Neonfundstücken gebildet werden. Versteckte Verbindungen in artifiziellen neuronalen Netzwerken sind jene Orte, an denen verborgene Prozesse stattfinden. Die verwendeten Neonelemente wurden nicht zu diesem Zweck produziert, jedoch funktionieren sie an zwei Stellen als Hilfsmittel für neue Lösungen: einmal wenn der Künstler die Skulptur mit der Trial-and-Error-Methode schafft und zum zweiten Mal wenn der Betrachter die metaphorischen und narrativen Ebenen des Werks entschlüsselt. Die Entstehung des Kunstwerks integriert gefundene Objekte und den Zufall und verweist auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz in Anlehnung an das Konzept des Homo poeticus, nicht aber des Homo symbolicus.
Warren Neidichs Untersuchungen sind größtenteils neuroästhetisch. Diesen Begriff prägte er 1995 für seine frühen Vorlesungen an der School of Visual Arts in New York und später für sein Journal of Neuroaestheticsauf www.artbrain.org. Neuroästhetik ist ein künstlerisches Forschungsfeld, in dem Sinneseindrücke, Wahrnehmung und Bewusstsein mithilfe von Techniken, Methoden, Geräten, Kritiken und der Geschichte von künstlerischer Produktion erforscht werden. Die Neuroästhetik entlarvt die Ungewissheiten der kognitiven Neurowissenschaft, um sie für neue Wahrheiten zu öffnen und die Formbarkeit des Gehirns zu verdeutlichen. Die Neuroästhetik geht davon aus, dass die Architektur des Gehirns Anpassungen und Veränderungen durchläuft, die zunächst im Umfeld künstlerischer Praxis auftreten und dann das Gehirn umstrukturieren. Das ist also die Macht der Kunst! Warren Neidich zufolge zelebriert sie die Plastizität des Gehirns und die Macht der Kultur, diese zu verändern. In seiner aktuellen Publikation Neuromacht(2017 hg.v. Merve Verlag), die auch titelgebend und grundlegend für diese Ausstellung ist, diskutiert er diese Ideen und legt die These dar, dass Kunst über die neuromodulare Macht und das emanzipatorische Potential verfügt, ein Gegenmodell zum globalen Kapitalismus zu sein. Durch die aktuellsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), der Künstlichen Neuralen Netzwerke, der Kommunikation zwischen Maschinen (M2M) und der Gehirn-Computer-Interfaces wird uns zunehmend bewusst, dass die Verflechtung des Kapitalismus mit kognitiven Neurowissenschaften immer intensiver wird.
Jacques Rancières Aufteilung des Sinnlichenzufolgekontrolliert die Souveränität die Sinne, während Kunst und Gegenkultur diese Aufteilung in Frage stellen und umverteilen. Warren Neidich weitet dieses Konzept dahingehend aus, dass in der gegenwärtigen Gesellschaft diese neu verteilten und vernetzten Sinneseindrücke der wirklichen und der virtuellen Welt ebenfalls analoge Spuren in der neuralen Gehirnarchitektur produzieren. Das Gehirn ist nicht einfach etwas, das im Kopf durch den Schädel geformt wird, sondern eben auch durch die Welt und den Körper. Künstlerische Arbeiten sind das Ergebnis der sensiblen Beziehung zwischen der Gehirnaktivität, der kulturellen Evolution und dem kulturellen Gedächtnis. Die Bedeutung von Post-Kolonialismus, Feminismus, Gender- und Queer Studies als kulturelle Transformatoren, wie auch als Neuromodulatoren, ist seiner Meinung nach nicht zu unterschätzen, denn die konventionellen Strukturen und Wahrnehmungsbedingungen müssen destabilisiert oder zerstört werden. In seinen Werken findet Warren Neidich die Möglichkeiten, aufzuzeigen, mit welcher Wirkungsfähigkeit die Kunst Einfluss auf die Entwicklung und Emanzipation des menschlichen Gehirns nehmen kann.
Warren Neidich lebt und arbeitet in Los Angeles und Berlin, wo er seit 2016 an der Kunsthochschule Weißensee lehrt. 2014 gründete er in der Schweiz die Sommerakademie Saas-Fe Summer Institute of Art (SFSIA), die seit 2016 in Berlin ansässig ist. Seine Auszeichnungen und Stipendien umfassen u. a. den Villém Flusser Theory Award, die Transmediale in Berlin, das Künstlerhaus Bethanien, das AHRB/ACE Arts and Science Research Fellowship in Bristol, das British Academy Fellowship, das International Artist Studio Program in Schweden (IASPIS) und das Fulbright Scholar Program an der Amerikanischen Universität in Kairo.
Neidichs umfangreiche internationale Einzel- und Gruppenausstellungen beinhalten: P.S.1, MoMA (New York), The Whitney Museum of American Art (New York), Museum Ludwig (Köln), ZKM (Karlsruhe), Haus der Kulturen der Welt (Berlin), Walker Art Center (Minneapolis), Los Angeles County Museum of Art (Los Angeles), LAXART und LACE (Los Angeles), Institute of Contemporary Art (Philadelphia), California Museum of Photography (Riverside), Manifesta 10 – Parallel Program (St. Petersburg), Astrup Fearnley Museum of Modern Art (Oslo), Kunstverein Rosa Luxemburg Platz (Berlin), Kunsthaus Graz, MAK (Wien).
Artistic interventions create new connections in the world as well as in the neural plastic brain. This is the power of Art. (Warren Neidich)
Digital connectivity has combined with social media to shape our everyday lives; they have also led to fundamental changes in the creative fields of art, aesthetics, and perception.
In his artistic practice, Warren Neidich (*1958, New York), author, art theoretician, and interdisciplinary post-conceptual artist, concerns himself with the ways in which these conditions have altered our habits of perception and conception. His exhibition Neuromacht: Noise and the Possibility of a Future at PRISKA PASQUER in Cologne, Germany, presents installations, sculptures and performance including various media like neon, photography, video, noise, and painting. He combines his studies in art, neuroscience, medicine, and architecture to question technology’s role in “sculpting the brain” as a force with the potential for repression as well as emancipation.
Pizzagate (2017)
Pizzagate (2017)is a large-scale neon sculpture shaped like the iCloud logo and diagrammatically configured as a network. Pizzagatehas been created to address the events relating to the conspiracy theory of the same name and its consequences during the 2016 American presidential election campaign. The “fake news” that was deliberately spread about an alleged child pornography ring located in a Washington D.C. pizzeria apparently frequented by Hillary Clinton and members of her inner circle not only shows the manipulability of online audiences and the potential for distorted information being taken for facts, but, also, how false perceptions and memories (pseudo-threats) can form in the human brain despite no threat existing in reality, as fake news is engineered to be more phatic and attention-engaging than “real news”. Neidich’s works pose the following question, “Might the added interest such conspiracy theories manifested as fake news produces, for instance, in the rate of clicks (click-bait), have material consequences for the physical brain?”
The Infinite Replay of One’s Own Self Destruction, #1 and #2” (2014)
The Infinite Replay of One’s Own Self Destruction, #1 and #2” (2014)consist of broken speakers that emit a cacophony of noise. The two noise installations reconfigure institutional designed space according to a new compositional platform built from the process of destruction and displays the effects of the disruption of normally organized sensibility. Neidich creates a dialectical tension between the conditions of an algorithmically-induced technological subsumption in which future chance and risk have been decreased, and a cultural environment of disordered and estranged noisy sensations where the possibility of renewed perceptions are revealed. This work reaches back on one hand to the ideas of chaos and disharmony of the German romantic philosophers like Novalis and Schlegel and on the other to the auto-destructive art of Gustav Metzger.
Scoring the Tweet(s)(2018)
In his improvisational performative work Scoring the Tweet(s)(2018), he uses a cut and paste method first devised in Surrealism and later in the works of William Burroughs, to alter and rearrange the one hundred and ninety-six tweets of Donald Trump that mention fake news to create a graphic score. This score was installed for its performance at PRISKA PASQUER in the evening of May 12, 2018.
Scoring the Tweet(s), 2018, is an installation composed of 16 graphic scores that are displayed and stretched across four pairs of microphone stands and a video projection created during its performance. The graphic scores were created by cutting up 196 tweets of Donald Trump which concern Fake News and assembling them as poems upon music composition paper which is photocopied on translucent velum and then cut into strips before being assembled. The musicians are instructed to visit each score at designated times and perform it. The work expresses the power of poetry and improvisation as forms of political resistance.
Double Vision – Louse Point (1997-2000)
In Double Vision – Louse Point(1997-2000), a series of photographs were made with apparatuses of neuro-ophthalmology that are used in the assessment of squint, which are then superimposed over the photographic camera lens producing what Neidich calls a “hybrid dialectic” in which two parallel historical, material trajectories are intertwined on the surface of the resulting colour photographs. Optical flares bounce off their shared space creating a kind of visual noise. Taking scientific findings about the sense of sight into account, Neidich establishes links to artistic topics by emphasizing the line of the horizon, or locating the shots at a famous meeting point for abstract expressionist artists in East Hampton.
Wrong Rainbow Paintings(2012-14)
Works of art history also become reference points in the Wrong Rainbow Paintings(2012-14), which are based on historic landscape paintings such as those in which the artist purposefully misrepresents the colours of the rainbow. Optical phenomena like light and colour provide a starting point, but are subordinated to the artist’s vision, which produces an alternative system of relations than does the scientific method.
Double Sausage Tango(2018)
Double Sausage Tango(2018) is based on an artificial neural network that causes a switch from a blue flaccid sausage to an erect red one. The two sausages are connected by hidden intermediate links, which are formed from found neon. Hidden links in artificial neural networks is where the hidden processing occurs. These pieces of found neon were not designed for this purpose. Rather they become a solution first through the process of trial and error as the artist assembles the sculpture and later when the viewer attempts to make sense of it through metaphor and narrative. In its presentation the artwork is built out of found objects and chance encounters and concerns the construction of an artificial intelligence based on the concept of a Homo poeticus rather than a Homo symbolicus.
Warren Neidich’s investigations are largely “neuroaesthetic”, a term he coined in 1995, for his early lectures at the School of Visual Arts, New York, and which he used often in his Journal of Neuroaesthetics(still alive on www.artbrain.org). Neuroaesthetics is a field of artistic research, in which sensation, perception, and cognition are explored using the techniques, critiques, apparatuses, methods, and histories of artistic production. Neuroaesthetics deterritorialises cognitive neuroscience, unmasking its uncertainties as a means for opening it up to new truths, as well as presenting the brain as a “becoming brain” open to change. It assumes that the architecture of the brain is subject to adjustments and changes, with some first occurring in the environment and surroundings that art practices create, and which then restructure the brain. This, then, is the power of art. Neuroaesthetics celebrates the brain’s plasticity, and the power of culture to modify it. His latest publication, Neuromacht(published by Merve, Berlin, 2017), provides the title and the basis for this exhibition as he negotiates this concept suggesting that art has neuromodulatory power, and the emancipatory capacity to present a counter-model to global capitalism. We have become acutely aware, through the recent news about artificial intelligence (AI), artificial neural networks, machine-to-machine learning, and brain-computer interfaces, that capitalism is becoming more and more entangled with cognitive neuroscience.
Extending Jacques Rancières’ concept of “the distribution of the sensible”,in which sovereignty polices the senses, and counter-artistic and cultural responses seek to “redistribute the sensible”, Neidich posits that, in contemporary society, these newly distributed networked sensations of the real and virtual world “also” produce analogous traces in the neural architecture of the brain.The brain is not something that is merely static, contained inside the skull; it lies in the world and body as well. Artistic works are the result of the tender relationship between the conditions of brains – what they can think and produce – and cultural evolution and memory. According to Neidich, the models of Post-colonialism, Feminism, Gender and Queer studies operate as cultural-linguistic transformers as well as neuromodulators. Their importance cannot be overestimated. For true emancipation, conventional structures must be destabilized or destroyed.
Warren Neidich lives and works in Los Angeles and Berlin. He has taught at Berlin’s Weissensee School of Art since 2016. In 2014, he established the Saas-Fee Summer Institute of Art (SFSIA) in Switzerland, a summer academy that has been based in Berlin since 2016. His awards and fellowships include studio fellowships at Künstlerhaus Bethanien, Berlin, the Villém Flusser Theory Award, Transmediale Berlin, the AHRB/ACE Arts and Science Research Fellowship, Bristol, the British Academy Fellowship in London, the International Artist Studio Program in Sweden (IASPIS) and the Fulbright Scholar Program, American University, Cairo.
Neidich’s extensive national and international exhibition activity includes individual and group exhibitions including shows at MoMA, PS1 and The Whitney Museum of American Art in New York, Museum Ludwig in Cologne, ZKM in Karlsruhe, Haus der Kulturen der Welt in Berlin, Walker Art Center in Minneapolis, the Los Angeles County Museum of Art, LAXART and LACE in Los Angeles, as well as the Institute of Contemporary Art, Philadelphia, the California Museum of Photography, Riverside, Manifesta10 Parallel Program St. Petersburg, the Astrup Fearnley Museum of Modern Art, Oslo, Kunstverein Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, Kunsthaus Graz, and MAK, Vienna.