ON EQUAL TERMS I
Banz & Bowinkel, Jane Benson, Pauline Fabry,
Yutao Gao, Fabian Herkenhoener, Julia König,
Karen Lofgren, Hanno Otten

Nov 29, 2019 – Jan 31, 2020

| DE

Alles ist Wechselwirkung.”

(Alexander von Humboldt, Reisetagebuch 1803)

 

Wir leben in einer Welt des Umbruchs. In dem dramatisch beschleunigten Prozess von Digitalisierung und Globalisierung lösen sich bekannte Strukturen auf. Polaritäten zersplittern in komplexe Diversitäten, hierarchische Ordnungen zerfallen und verschmelzen zu einem gleichberechtigten, vernetzten Nebeneinander.

Wie können wir diese neue Welt verstehen, die mit unseren alten Denkkonzepten nicht mehr zu fassen ist? Um welche Fragestellungen geht es jetzt, und welche Denkmodelle können uns helfen, Antworten zu finden? Entdecken wir sie vielleicht in der Kunst? Schließlich haben Künstlerinnen und Künstler schon immer wie Seismografen auf die Herausforderungen radikaler Umbruchszeiten reagiert und alternative Visionen entwickelt.

Eine der drängendsten Fragen der Gegenwart ist die Debatte um Diversität, Gleichheit und Gerechtigkeit. Sie beschäftigt Soziologen und Politiker ebenso wie Philosophen und Ökonomen – und natürlich auch die Künstler. Wobei in der Kunst das Denken in Polaritäten vielfach bereits überwunden und ein gleichberechtigtes Nebeneinander oft selbstverständlich ist.

Strukturen der Zukunft brauchen Offenheit und Flexibilität. Diesen Prinzipien entsprechen auch die Ausstellungen bei PRISKA PASQUER, die sich meist über einen längeren Zeitraum mit einem Thema beschäftigen. Verstanden als Prozess und nicht als Setzung, stellen sie keine Behauptungen auf, sondern stellen Fragen. Die gezeigten Kunstwerke eröffnen Denk- und Diskussionsräume. Gerade in der wiederholten Auseinandersetzung entwickelt sich dabei oft Neues.

In der neuen Ausstellungsreihe „ON EQUAL TERMS“ versammelt PRISKA PASQUER künstlerische Arbeiten und Projekte, die sich mit diesem Themenkomplex auseinandersetzen. Dies verdeutlicht die Ausstellungsreihe bereits auf formaler Ebene durch die bewusste Zusammenschau von Werken verschiedenster Medien wie Malerei, Skulptur, Zeichnung, Performance, Fotografie oder digitaler Kunst.

„ON EQUAL TERMS“ präsentiert Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die das gleichberechtigte Nebeneinander und neue Gemeinschaftsgefühl in unserer global vernetzten Welt experimentell erkunden. Dabei gehen sie ungewöhnliche Wege wie der Querdenker Alexander von Humboldt, der mit seinen weltweiten Forschungsreisen und Kontakten bereits Anfang des 19. Jahrhunderts in einer globalisierten Welt gelebt und ganzheitlich gedacht hat.

Die Ausstellung knüpft an die dreiteilige Reihe „RESET“ (2015-2017) an, in der es um die künstlerische Reflexion der weitreichenden Entwicklungen des digitalen Zeitalters ging. Unter dem Motto „Art in a Changing World“ zeigte PRISKA PASQUER aktuelle Gegenwartskunst in der Auseinandersetzung mit der Moderne, dem Bauhaus, dem italienischen Futurismus sowie virtuellen Räumen vor dem Hintergrund des digitalen Zeitalters.

Die Ausstellungsreihe „ON EQUAL TERMS“ geht nun einen Schritt weiter und untersucht, wie Künstler heute vorurteilsfrei in neuen Zusammenhängen denken, wie sie mit vernetzten Kommunikationsmodellen umgehen und Gleichberechtigung mit Diversität in Einklang bringen. Künstler können die richtigen Fragen stellen und uns mit Dingen konfrontieren, die wir vielleicht noch gar nicht verstehen, aber vielleicht irgendwann verstehen werden.

Banz & Bowinkel

Giulia Bowinkel (geb. 1983 in Düsseldorf) und Friedemann Banz (geb. 1980 in Mainz), leben und arbeiten in Berlin

Friedemann Banz und Giulia Bowinkel erkunden den Grenzbereich zwischen realem und virtuellem Raum. Ihr Werk basiert auf der Vorstellung, dass die virtuelle Welt nicht das Reich der simulierten Realität ist, sondern ihr Gegenstück, in dem der Computer als unbewusste Kraft die Bedeutung unserer Gesellschaft einer neuen Ordnung unterwirft. Für Banz & Bowinkel leben wir bereits in einer semivirtuellen Umgebung, in der fast alles von Computern vorberechnet und ausgeführt wird. Das Künstlerduo benutzt den Computer konsequent als Werkzeug und als interaktive Schnittstelle, an der Kunstwerke entstehen und rezipiert werden können.

Knüpften Banz & Bowinkel mit ihren Bodypaintings (2016-2019) an die Tradition der gestischen Abstraktion und des Action Painting an, rekurrieren ihre Primitives (2018) auf die Skulptur der Minimal Art. Die Serie besteht aus verschiedenen geometrischen Körpern wie Kubus, Pyramide, Zylinder, Kegel oder Torus. Sie haben makellose glänzende Oberflächen und eine tiefe, manchmal geradezu fluoreszierende Farbigkeit: Dunkelrot, Lila, Tiefblau, Bienenwachsgelb. Präsentiert werden die Objekte in perfekter Ausleuchtung auf neutralem weißem Grund.

Die Künstler der Minimal Art bedienten sich industrieller Materalien und Fertigungsweisen. Heute gehen Banz & Bowinkel einen Schritt weiter und überlassen die komplette Herstellung sowie auch die Präsentation ihrer Skulpturen dem Computer. Das Ergebnis sind Bilder plastischer Körper von ebenso eindringlicher wie nicht fassbarer Präsenz. Denn aus welchem Material bestehen sie? Wie groß sind sie? Wie schwer sind sie? „What you see is what you see.“ Mit diesem Satz brachte Frank Stella 1958 sein minimalistisches Konzept von Kunst auf den Punkt. In Anbetracht der Kunst des digitalen Zeitalters bekommt dieses Statement eine ganz neue, radikale Bedeutung.

Jane Benson

Geb. 1972 in Thornbury, England, lebt und arbeitet in London und New York

Die Werke von Jane Benson erkunden die sozialen Auswirkungen geokultureller Spaltungen und Trennungen. Sie handeln von Zerstörung und Verlust, entdecken in der Beschädigung aber auch verborgenes (ästhetisches) Potenzial und Möglichkeiten der Heilung. Dieses Prinzip betrifft physische Materialien ebenso wie ästhetische Identitäten oder – ganz aktuell – das Erleben von Entwurzelung und Exil. Jane Benson arbeitet in verschiedenen Medien wie Installation, Skulptur, Zeichnung, Video, Musik und Literatur, die sie oftmals in sehr eigenwilliger Form miteinander verschränkt.

Ausgangspunkt ihres multimedialen Projekts Play Land (2015) ist die Lebensgeschichte zweier irakischer Brüder, die Anfang der 2000er-Jahre aus Bagdad geflohen sind und heute in Deutschland beziehungsweise Bahrain leben. Teil dieses Projekts ist die Werkgruppe Family Portrait. Benson hat verschiedene Nationalflaggen in feine Streifen zerschnitten und anschließend neu gewebt. Die gewebten Kompositionen verdecken und enthüllen Embleme aus allen Ländern, in denen die unmittelbare Familie der beiden Brüder jetzt lebt: Irak, Bahrain, Deutschland, Norwegen, Vereinigte Arabische Emirate, USA, Türkei und China.

Pauline Fabry

Geb. 1986 in Berlin, lebt und arbeitet in Karlsruhe

Ein wichtiges Thema – nicht nur in der Kunst – sind unsere Wahrnehmung und die Möglichkeiten, diese zu verändern oder zu erweitern. Diesen erweiterten Wahrnehmungszuständen gilt das künstlerische Interesse von Pauline Fabry. Die Medienkünstlerin hat eine abgeschlossene Hypnoseausbildung und forscht seit Jahren mit erkenntnisgenerierender Hypnose. Sie hat eine eigene Technik entwickelt, die „HypnoHenKaiPan“, und kooperiert mit Wissenschaftlern, Philosophen, Künstlern, Instituten, Museen und Hochschulen.

In ihrer Arbeit Transcend (2016-2019) kombiniert Pauline Fabry Lichtinstallation, Soundkomposition und Mitschnitte von „HypnoHenKaiPan“-Sessions. Grundlage bildet die kontemplative Trance durch ihre „HypnoHenKaiPan“-Methode als Portal für erweiterte Bewusstseinszustände. Über Kopfhörer kann man Erfahrungen aus diesen Zuständen hören, während man zugleich Gongklänge vernimmt, und die hypnotisch pulsierende Lichtinstallation zu schwingen scheint. Die Installation ist als „expandierende Sphäre“ konzipiert, das heißt, sie wird beständig um weitere Trancemitschnitte erweitert.

Yutao Gao

Geb. 1988 in China, lebt und arbeitet in Düsseldorf

Yutao Gao studierte in der Klasse von Katharina Fritsch an der Kunstakademie Düsseldorf. Viele seiner Werkserien entstehen auf der Basis gescannter Bilder und Objekte: „Im Vergleich zu den aggressiven Aufnahmefunktionen der Fotografie stellte ich fest, dass das Scannen eine natürlich sanfte Eigenschaft hat. So fing ich an, einen Scanner zu benutzen, um meine Arbeit zu komponieren.“

In der buddhistischen Kosmologie gilt der heilige Berg Meru als Zentrum aller physischen und spirituellen Universen. Dazu gibt es die Metapher „Die Gipfel des Meru in einem Senfkorn“. Sie bedeutet, dass Stärke auch im Kleinsten enthalten ist, dass das Größte und das Kleinste die gleiche Daseinsberechtigung haben und beide in unserer Vorstellung denselben Raum einnehmen können. In seiner Werkserie New Landscape – Cave (2019) widmet sich Yutao Gao diesem Verhältnis von Makro- und Mikrokosmos. Materielle Basis seiner Fotoarbeiten sind kleine Splitter und Körner verschiedener Erze. Der Künstler hat sie gescannt, und am Computer wurden daraufhin winzige Details sichtbar, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Monumental vergrößert offenbaren diese Bilder eine übersehene Welt von überraschender und umfassender Schönheit.

Gegensätze vereint Yutao Gao auch in der monumentalen Fotoarbeit Zao Wou-Ki’s Cave. Die auf dunklem Grund glitzernden kristallinen Strukturen lassen ebenso die geheimnisvolle Tiefe einer Höhle erahnen wie die unendliche Weite des Weltalls. Yutao Gao schuf dieses Werk als Hommage an den chinesischen Maler Zao Wou-Ki (1921-2013). Dabei bezieht er sich speziell auf dessen großformatiges Gemälde Homage to Claude Monet (1991).

Fabian Herkenhoener

Geb. 1984 in Troisdorf, lebt und arbeitet in Amsterdam

Fabian Herkenhoener malt Text-Bilder. Auf seinen Leinwänden stehen manchmal ganze Gedichte, manchmal auch nur einzelne Worte. Als kompakte Blöcke oder kleine Gruppen strukturieren die Buchstaben die Fläche. Nicht immer behalten sie im Bild das letzte Wort. Manche Buchstaben werden vom Künstler auch wieder übermalt. Genauer gesagt: übersprüht, denn Herkenhoener malt seine Werke mit der Sprühdose. Diese Technik entspricht seiner schnellen, unmittelbaren und direkten Arbeitsweise, die den raschen Duktus des Zeichenstifts auf die Bearbeitung großer Formate im Raum überträgt.

In diesem spontanen Prozess entsteht eine zufällige Sprache, die jede rationale oder semantische Hierarchie ablehnt, jedoch den Weg zu neuen Bedeutungshorizonten öffnet. Fabian Herkenhoener spricht in diesem Zusammenhang von „verarbeitendem Text“. Er gesteht den Worten und Sätzen auf seinen Bildern eine Eigenständigkeit zu, die über die wortwörtliche Bedeutung hinausreicht. In seinen Gemälden untersucht er, wie der geeignete visuelle Kontext geschaffen werden kann, damit diese unlogischen Worte in ihrem emotionalen und spirituellen Potenzial voll erfahren werden können.

„Ich möchte meine Schriften im Verborgenen halten, hinter den Gemälden, ich biete nur ein sich entwickelndes, fragmentiertes und kryptisches visuelles Narrativ an. Ich habe mich immer mehr für das Gebrochene interessiert, das Rohe, das Unvollendete und das Mythische und Rätselhafte,“ kommentiert Fabian Herkenhoener seine Text-Bilder.

Julia König

Geb. 1983 in Berlin, lebt und arbeitet in Köln

Die Social Media lösen gigantische Massenbewegungen aus: 157 Millionen „folgen“ auf Instagram der Musikerin und Schauspielerin Selena Gomez. Fußballer Mesut Özil bringt es bei Facebook auf über 31 Millionen „Follower“. Diese Massen sind eigentlich unvorstellbar und doch allgegenwärtig. Julia König untersucht das Phänomen der Masse im digitalen Zeitalter: Was bedeutet Masse heute? Wo bildet sich eine Masse heraus? Wie kann man sie wahrnehmen und wie organisiert eine Masse den Raum?

Diesen Fragen widmete die Künstlerin ihr Diplomprojekt Walter Palmer Shot A Lion (2018, Diplom mit Auszeichnung an der Kunsthochschule für Medien, Köln). Mit 50 Performern spürte sie den subtilen Gesten von Zugehörigkeit und Abspaltung in großen Gruppen nach. Ihr Folgeprojekt Walter Palmer Shot A Lion: The Sequel konzentriert sich auf das Individuum innerhalb der Masse.

Karen Lofgren

Geb. 1976 in Toronto, lebt und arbeitet in Los Angeles

Noch nie in der Geschichte der Menschheit war der empirische Kanon der westlichen Welt so erfolgreich wie im digitalen Zeitalter. Wir erleben eine regelrechte Wissensexplosion ungekannter Größenordnung. Karen Lofgren steht dieser Erfolgsgeschichte kritisch gegenüber. Sie betrachtet die Wissenschaftsgeschichte von einem feministischen, dekolonialen und „hypersubjektiven“ Standpunkt aus und möchte Wissensbereiche (rück-) erschließen, die von der traditionellen Forschung ausgeschlossen oder nicht beachtet werden.

Die plastischen Arbeiten What is to Cure (2018) entstanden nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im Amazonas-Regenwald und intensiven Studien zu indigenem Medizinwissen und seiner Unterdrückung durch die kolonialen Mächte. So bezieht sich die Werkgruppe Pulling Through (a softer index) auf ein Heilungsritual, bei dem der Kranke durch ein Objekt gezogen wird, um so eine magische Barriere um seinen Körper zu erschaffen. Zugleich verweisen die in Aluminium gegossenen Strukturen auf eine weitere Heilmethode, bei der die Krankheit auf speziell zugeschnittene und präparierte Äste übertragen wird.

Für Karen Lofgren ist das skulpturale Arbeiten zugleich politisch, sozial und persönlich. Im Schaffensprozess verbinden sich für sie die Wahrnehmung des Körpers mit Dingen, „die wir gekannt, gefühlt, gelebt und unausgesprochen gelassen haben.“ Ihre Serie Curse and the Cure (Imperial Ghost)besteht aus riesigen Blättern der Amazonas-Riesenseerose (Victoria Amazonica). Die Künstlerin hat sie in Originalgröße in Epoxidharz gegossen und dabei Materialien wie Aluminiumpulver, Wolle, Schlamm, Blut und Marmorstaub eingearbeitet. In der traditionellen Medizinpraxis werden dieser Pflanze besondere Heilkräfte zugesprochen.

Hanno Otten

Geb. 1954 in Köln, lebt und arbeitet in Köln

In seiner Kunst stellt Hanno Otten grundsätzliche Fragen. Wie wir wahrnehmen und denken, wie wir Bilder sehen und wie Bilder funktionieren. Die Antworten sucht er nicht über die intellektuelle Analyse, sondern findet sie im künstlerischen Tun. In seiner intensiven, jahrelangen Auseinandersetzung mit einem Thema entstehen größere Werkgruppen wie die Colourblocks, die Schlachtenbilder oder Über Malerei.

Weil er die Wirkmechanismen der Bilder immer wieder hinterfragt und erkundet, hat Hanno Otten einen Blick für Übersehenes. So fand er unlängst in seinem Archiv eine Reihe von Linolschnitten, die Anfang der 60er-Jahre von Kindern angefertigt worden waren. Auf Basis dieser Arbeiten entstand die Werkserie Ohne Sorge (2019). „Sorglos“ und unvoreingenommen hat Hanno Otten die Fundstücke in neue Bilder integriert. Auf den schmalen Leinwänden kombiniert er Bild und Text, Druck und Malerei, Abstraktion und Figuration, Schwarz-Weiß und Farbe. In seinen Kompositionen entfalten die neu gesehenen Linolschnitte ihr überraschendes ästhetisches Potenzial.

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“Everything is interaction and reciprocal.”

(Alexander von Humboldt, travel diary 1803) 

We live in a changing world. The breakneck speed of digitalisation and globalisation processes is putting paid to familiar structures. Polarities fragment into complex diversities, while hierarchical orders crumble, only to meld into a networked coexistence on an equal footing.

How can we understand this new world, which is now beyond the grasp of our old way of thinking? What questions are being asked now and what hypotheses can help us to find answers? Maybe art has the answers? After all, artists have always been the seismographs of society, responding to the challenges of radically changing times and developing alternative visions.

One of the most hotly debated present-day questions is that of diversity, equality and justice. Sociologists and politicians explore this question, as do philosophers, economists and – needless to say – artists. In art, of course, polarised thinking has already been largely transcended and coexistence on equal terms is often axiomatic.

Future structures need openness and flexibility. The exhibitions at PRISKA PASQUER also correspond with these principles, as for most part they devote themselves to a single theme over a longer period of time. Seen as a process rather than a statement, they make no claims, but ask questions instead. The artworks shown there open up new possibilities for thinking and discussion. Repeated exposure in particular often allows new ideas to develop.

In the new exhibition series “ON EQUAL TERMS”, PRISKA PASQUER brings together artistic works and projects that address this thematic issue. The series of exhibitions already illustrates this on a formal level by consciously juxtaposing works of such diverse media as painting, sculpture, drawing, performance, photography and digital art.

“ON EQUAL TERMS” presents works by artists that experiment with the notion of equal status and of a new sense of community in our globally networked world. In doing so, they set off on roads less trodden like lateral thinker Alexander von Humboldt who, with his explorations and contacts around the world, already lived in a globalised world and thought in holistic terms back in the early 19th century.

In a way, the exhibition takes up where the three-part “RESET” (2015-2017) left off in that it deals with artistic reflection on the far-reaching developments of the digital age. Under the maxim “Art in a Changing World”, PRISKA PASQUER compared contemporary art with modernity, Bauhaus, Italian futurism and virtual spaces against the backdrop of the digital age.

“ON EQUAL TERMS” takes this one step further, examining how today’s artists are free to think in new correlations without being constricted by prejudice, how they deal with networked communication models and how they reconcile equality with diversity. artists can ask the right questions and confront us with things that we might not understand at the time but may at some point in the future.

 

Banz & Bowinkel

Giulia Bowinkel (born in Düsseldorf in 1983) and Friedemann Banz (born in Mainz in 1980) live and work in Berlin

Friedemann Banz and Giulia Bowinkel explore the blurred lines between real and virtual space. Their work is based on the notion that the virtual world is not the domain of simulated reality but rather its counterpart, in which computers – as an unconscious force – subject the meaning of our society to a new order. For Banz & Bowinkel, we already live in a semi-virtual environment in which almost everything is pre-calculated and carried out by computers. The artist duo uses computers resolutely as both tools and as an interactive interface where artworks can be created and presented.

While Banz & Bowinkel’s Bodypaintings (2016-2019) series revisited the tradition of gestural abstraction and action painting, their Primitives (2018) refers to the sculptures of Minimal Art. The series consists of various geometric shapes such as cubes, pyramids, cylinders, cones or tori. They have immaculate, gleaming surfaces and a rich, at times almost fluorescent colouring: dark red, purple, deep blue, beeswax yellow. The objects are presented in perfect light on a neutral white background.

The artists of the Minimal Art movement used industrial materials and production methods. Today, Banz & Bowinkel go one step further and use a computer for the complete production process and for presenting their sculptures. This results in images of sculptural shapes with an intense, yet intangible presence. What material are they made from? How large are they? How heavy are they? “What you see is what you see”: this is how Frank Stella summed up his minimalistic concept of art back in 1958. In the light of digital age art, the statement is given a radical new meaning.

Jane Benson

Born in Thornbury, England, in 1972; lives and works in London and New York

Jane Benson’s works explore the social effects of geo-cultural divisions and divides. While they deal with loss and destruction, they also find hidden (aesthetic) potential in the damage together with possible ways to heal. This principle affects physical materials and aesthetic identities or – on a more topical note – the feeling of uprooting and exile. Jane Benson works in various media such as installation, sculpture, drawing, video, music and literature, often weaved together in a highly idiosyncratic form.

The starting point of her multimedia project Play Land (2015) is the true story of two Iraqi brothers who fled from Baghdad in the early 2000s and now live in Germany and Bahrain respectively. Part of this project is a group of works called Family Portrait. Benson cut various national flags into thin strips and wove them together anew. The woven compositions conceal and reveal emblems from all of the countries in which the two brothers’ direct family now lives: Iraq, Bahrain, Germany, Norway, United Arab Emirates, United States, Turkey and China.

Pauline Fabry

Born in Berlin in 1986, lives and works in Karlsruhe

An important question – and not just in an art context – is how we perceive things and how we can change or expand this perception. Media artist Pauline Fabry’s work is centred on these expanded perceptual states. A trained hypnotist, she has been conducting research for years with mindfulness-based hypnosis. She has developed her own technique – “HypnoHenKaiPan” – and works together with scientists, philosophers, artists, institutes, museums and higher education institutions.

In her work Transcend (2016-2019) Pauline Fabry combines light installation, sound composition and excerpts from HypnoHenKaiPan sessions. The foundation for this is contemplative trance through the HypnoHenKaiPan method as a portal for heightened states of consciousness. Experiences from these states can be heard through two sets of headphones, while the sound of a gong can be perceived and while the hypnotically pulsating light installation seems to breathe. The installation is conceived as “expanding sphere“, which means that it will be continually extended by adding more audio recordings from trance sessions.

Yutao Gao

Born in China in 1988, lives and works in Düsseldorf

Yutao Gao studied under Katharina Fritsch at the Düsseldorf Art Academy. Many of his series of works are based on scanned images and objects: “Compared to the aggressive recording features of photography, I found that scanning has a naturally gentle property. Thus, I began to use a scanner to compose my work.”

In Buddhist cosmology, the holy mountain of Meru is held to be the centre of all physical and spiritual universes. Related to this is the metaphor of “the summit of Mount Meru in a mustard seed”. This means that strength is found even in the smallest things, that the largest and smallest things have the same right to exist and can assume the same space in our minds. Yutao Gao devotes his New landscape – Cave(2019) series of works to exploring this relationship between macrocosm and microcosm. The material basis of his photographic works are small fragments and grains of various ores. Having scanned them in, the artist uses a computer to render visible tiny details that cannot be seen with the naked eye. Magnified to monumental dimensions, these images show an overlooked world of surprising, all-encompassing beauty.

Yutao Gao also brings together contrasting elements in his monumental photographic work Zao Wou-Ki’s Cave. The crystalline structures twinkling against a dark background suggest both the mysterious depths of a cave and the infinite reaches of space. Yutao Gao created this work as a homage to Chinese painter Zao Wou-Ki (1921-2013). In doing so, he refers in particular to the latter’s large-format painting Homage to Claude Monet (1991).

Fabian Herkenhoener

Born in Troisdorf, Germany, in 1984; lives and works in Amsterdam

Fabian Herkenhoener paints text images. Sometimes his canvases contain entire poems, other times just individual words. The letters structure the space into compact blocks or small groups and do not always retain the last word in the picture. Some letters are also painted over again by the artist. Or, to be more specific, “sprayed over”, as Herkenhoener uses spray cans to create his work. This technique ties in with his fast, direct approach to work, which transfers the rapid style of the drawing pencil to large-scale formats in a defined space.

This spontaneous process gives rise to a random language that rejects all notions of rational or semantic hierarchy, but paves the way for new horizons of meaning. Fabian Herkenhoener calls this “processed text”. He accords the words and sentences in his pictures an autonomy that extends beyond their literal meaning. In his paintings, he explores how the suitable visual context can be created so that these illogical words can be experienced in their full emotional and spiritual potential.

As the artist himself explains: “I want to keep my writing hidden behind the paintings; all I offer is a fragmented and cryptic visual narrative that continues to evolve. I have always been more interested in things that are broken – things that are raw and incomplete, mythical and mysterious.”

Julia König

Born in Berlin in 1983, lives and works in Cologne

Social media has spawned gigantic groups of people: Musician and actress Selena Gomez has 157 million “followers” on Instagram, while soccer star Mesut Özil has over 31 million on Facebook. Groups of this immensity do not fit into the imagination yet are everyday occurrences. Julia König explores the phenomenon of extremely large groups in the digital age: What counts as an “extremely large group” today? How do these huge numbers come about? How can extremely large groups be perceived and how do they organise space?

The artist explored these questions in her diploma project Walter Palmer Shot A Lion (2018, diploma with honours at Academy of Media Arts Cologne (KHM)). With 50 performers, she examined the subtle gestural indications of “belonging” and “not belonging” in large groups. The project that followed – Walter Palmer Shot A Lion: The Sequel – concentrates on the individual within groups of this magnitude.

Karen Lofgren

Born in Toronto in 1976, lives and works in Los Angeles.

Never before in the history of mankind has the Western empirical canon been as successful as it is now in the digital age. We are experiencing a veritable explosion of knowledge of previously unknown proportions. Karen Lofgren examines this success story with a critical eye. She considers the history of science from a feminist, decolonial and “hypersubjective” standpoint and would like to (re)gain access to areas of science that were excluded or ignored by traditional research.

The sculptural works What is to Cure (2018) were created after the artist spent several months in the Amazonian rainforest as well as a extended period studying indigenous medicine and its suppression by colonial powers. For instance, the group of works titled Pulling Through (a softer index) relates to a healing ritual whereby a sick person is pulled through an object in order to create a magical barrier around his or her body. At the same time, aluminium-cast structures make reference to another healing method where a disease is transferred to specially cut and prepared branches.

Karen Lofgren sees her sculptural work as being political, social and personal at the same time. In the creative process, she says that “perceptions of the body connect to things we have known, felt, lived, and left unspoken”. Her series Curse and the Cure (Imperial Ghost) consists of enormous leaves from the Victoria giant water lily (Victoria Amazonica). The artist recreated these in their original proportions, moulding them out of epoxy resin and incorporating materials such as aluminium powder, wool, mud, blood and marble dust. This plant was attributed special healing powers in traditional medicine.

Hanno Otten

Born in Cologne in 1954, lives and works in Cologne

In his work, Hanno Otten asks fundamental questions about how we perceive and think, how we see images and how images function. Rather than seeking answers through intellectual analysis, he finds them through his art. Years spent plumbing the depths of a single topic have given rise to sizeable groups of works such as Colourblocks, Schlachtenbilder (Battle Pictures) and Über Malerei (About Painting).

Because he repeatedly calls into question the mechanisms underlining the pictures, Hanno Otten has an eye for overlooked elements. For instance, he recently found in his archive a series of linocuts that had been made by children in the early 1960s. Based on these, he created his Ohne Sorge (Without A Worry) series of works in 2019. “Carefree” and unbiased, Hanno Otten integrated these linocuts into new pictures. On the narrow canvases, he combines images and text, print and painting, abstraction and figuration, black-and-white and colour, allowing the newly emerged linocuts to reveal their surprising aesthetic potential in his compositions.